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10.07.2025 13:46

ROUNDUP: Neue Milliardenhilfe für Wiederaufbau der Ukraine

ROM (dpa-AFX) - Die Ukraine kann beim Wiederaufbau des schwer vom Krieg gezeichneten Landes mit weiteren Milliardenhilfen aus dem Westen rechnen. Auf einer internationalen Konferenz in Rom wurde ein neuer europäischer Fonds zur Beseitigung der Kriegsschäden auf den Weg gebracht, an dem sich die Privatwirtschaft beteiligen soll. Das Geld soll insbesondere in die Reparatur und den Neubau von Energieanlagen fließen, aber auch in Industriebetriebe und digitale Rechenzentren.

Die Ukraine befindet sich schon seit mehr als drei Jahren im Krieg gegen den Angreifer Russland, ohne dass ein Ende abzusehen ist. Der neue Fonds umfasst nach Angaben aus Berlin zunächst eine Milliarde Euro. Nach offiziellen Angaben wurden im Rahmen von bislang vier Wiederaufbau-Konferenzen mehr als 16 Milliarden Euro mobilisiert. Die Gesamtkosten für den Wiederaufbau werden von der Weltbank auf mehr als 500 Milliarden Euro geschätzt.

Wieder Angriffe mit mehr als 400 Drohnen und Raketen

An dem zweitägigen Treffen in Rom sind etwa 60 Länder und darüber hinaus internationale Organisationen und private Unternehmen beteiligt. Parallel dazu steht am Donnerstagnachmittag eine Videoschalte der militärischen "Koalition der Willigen" auf dem Programm, die von Frankreich und Großbritannien geführt wird.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj warb dafür, zusätzlich zur Militärhilfe eine "Koalition zum Wiederaufbau" zu bilden. "Die Ukraine braucht Investitionen. Alles, was wir zum Schutz der Ukraine bauen, schützt auch Sie." Vorbild soll der Marshall-Plan sein, mit dem die USA nach dem Zweiten Weltkrieg Europa halfen. Dem russischen Präsidenten Wladimir Putin warf er vor, sein Land mit "reinem Terror" zu überziehen. "Putin hat nur zwei Verbündete: Terror und den Winter."

Merz versichert "unerschütterliche" Unterstützung

Bundeskanzler Friedrich Merz versicherte Selenskyj weitere deutsche Hilfe: "Unsere Unterstützung für ihr Land ist unerschütterlich." Zugleich appellierte Merz an US-Präsident Donald Trump, Europa nicht im Stich zu lassen. "Bleiben Sie bei uns, und bleiben Sie bei den Europäern. Wir stehen auf derselben Seite." Trump lässt immer wieder Zweifel an der US-Unterstützung für die Ukraine aufkommen, auch wenn er Putin zuletzt vorwarf, "Bullshit" zu reden.

In der Videoschalte am Nachmittag soll es insbesondere um eine Stärkung der ukrainischen Luftabwehr gehen. Trump hat angekündigt, die Wünsche aus Kiew nach einem zusätzlichen Flugabwehrsystem vom Typ Patriot prüfen zu wollen. Im Gespräch ist auch, dass Deutschland den USA zwei Patriot-Systeme abkauft und in die Ukraine liefert.

EU bereitet neues Paket an Strafmaßnahmen gegen Moskau vor

Die EU will zudem über Sanktionen den Druck auf Russland erhöhen, an den Verhandlungstisch zu kommen. Derzeit ist ein weiteres Paket an Strafmaßnahmen in Vorbereitung - das 18. bereits. Am Mittwoch hatte Papst Leo XIV. bei einem Treffen mit Selenskyj angeboten, dass Friedensgespräche im Vatikan stattfinden könnten. Allerdings gibt es bislang keinerlei Hinweise darauf, dass dies in absehbarer Zeit geschehen könnte.

Deutschland hat der Ukraine seit Kriegsbeginn im Februar 2022 direkte zivile Unterstützung von etwa 34 Milliarden Euro und etwa 38 Milliarden Euro militärische Unterstützung zur Verfügung gestellt. Hinzu kommt der deutsche Anteil an Hilfen der Europäischen Union.

Neue russische Angriffe in der Nacht

Nach ukrainischen Angaben flog die russische Armee in der Nacht wieder massive Angriffe mit etwa 400 Drohnen und mehr als einem Dutzend Raketen, vor allem auf die Hauptstadt Kiew und Umgebung. Dabei seien mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen. Ein dpa-Reporter berichtete aus Kiew von mehreren Angriffswellen. Im Zentrum der Drei-Millionen-Stadt war heftiges Flugabwehrfeuer zu hören.

Im russischen Grenzgebiet Belgorod wurde nach Angaben der russischen Behörden eine Frau durch ukrainischen Beschuss getötet. Die Ukraine greift als Teil ihres Abwehrkampfes auch Ziele in Russland an. Dabei gibt es immer wieder Tote und Verletzte. Die Opfer und Schäden stehen in keinem Verhältnis zu den verheerenden Folgen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine./cs/DP/nas



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