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02.07.2025 06:35

ROUNDUP/Berichte: USA wollen Ukraine einige Waffen nicht liefern

WASHINGTON/SAPORISCHSCHJA (dpa-AFX) - Die Ukraine muss damit rechnen, dass die USA einige der zuvor zugesagte Waffen zunächst doch nicht liefern. "Politico" und der Sender NBC News berichteten unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Person beziehungsweise Verteidigungsbeamte und Kongressmitglieder von einem Lieferstopp bestimmter Raketen und Munition. Hintergrund der Entscheidung aus dem Pentagon sei die Sorge vor zu geringen US-Waffenbeständen. Zuvor habe es eine Überprüfung der Bestände gegeben, berichteten die Medien übereinstimmend.

"Interessen Amerikas in den Vordergrund stellen"

Das Weiße Haus bestätigte auf Anfrage keine Details. In einem Statement der stellvertretenden Sprecherin des Weißen Hauses, Anna Kelly, hieß es aber: "Diese Entscheidung wurde getroffen, um die Interessen Amerikas in den Vordergrund zu stellen, nachdem das Verteidigungsministerium die militärische Unterstützung und Hilfe unserer Nation für andere Länder auf der ganzen Welt überprüft hatte." Die Stärke der US-Streitkräfte bleibe unbestritten, betonte Kelly und fügte hinzu: "Fragen Sie einfach den Iran".

Die Waffen wurden der Ukraine den Berichten zufolge unter Trumps Vorgänger Joe Biden versprochen. Die Ukraine wehrt sich seit mehr als drei Jahren gegen einen russischen Angriffskrieg.

Macron und Putin telefonieren erstmals seit mehr als zwei Jahren

Um diesen Krieg ging es auch bei dem ersten Telefonat von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und Kremlchef Wladimir Putin seit mehr als zweieinhalb Jahren. Der Élysée-Palast teilte mit, Macron habe eine rasche Waffenruhe und den Start von Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine gefordert.

Der Kreml teilte mit, Putin habe Macron erklärt, dass die Ursachen des Konflikts in Kiew beseitigt werden müssten. Zudem sei es nötig, die Realität vor Ort anzuerkennen.

Damit schob der Kremlchef einmal mehr die Verantwortung für den von ihm befohlenen Krieg der Ukraine zu und erneuerte seine Gebietsansprüche im Nachbarland. Russland fordert neben der schon 2014 annektierten Krim auch noch mindestens die vier ostukrainischen Gebiete Luhansk, Donezk, Cherson und Saporischschja. Zuletzt betonte Putin außerdem, eine "Pufferzone" im ukrainischen Grenzgebiet schaffen zu wollen. Damit würden weitere ukrainische Landstriche unter Moskauer Kontrolle geraten.

Mutmaßlicher Drohnenbeschuss nahe AKW Saporischschja

Unterdessen geht die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) Hinweisen zu einem mutmaßlichen Drohnenangriff nahe dem russisch besetzten Kernkraftwerk Saporischschja in der Ukraine nach. Fahrzeuge seien nach Angaben der Betreiber beschädigt worden, teilte die IAEA in Wien mit. Der Vorfall soll sich etwa 600 Meter entfernt von einem der sechs Reaktoren ereignet haben. Das AKW Saporischschja ist die größte Atomanlage Europas. Die sechs Atomreaktoren sind seit längerem abgeschaltet.

Dem IAEA-Team in Saporischschja sei ein Lastwagen gezeigt worden, der mutmaßlich am Freitag von einer Drohne getroffen wurde. Das Team habe keine Schäden und auch keine Drohnenüberreste erkennen können - die Mitarbeiter seien zu weit von den Fahrzeugen entfernt gewesen. Allerdings hätten sie verbranntes Gras und andere verkohlte Vegetation gesehen.

"Spiel mit dem Feuer"

IAEA-Chef Rafael Grossi sagte laut Mitteilung zu dem mutmaßlichen Drohnenbeschuss: "Sollte sich dieser Bericht bestätigen, wäre dies ein völlig inakzeptabler Angriff in der Nähe eines großen Atomkraftwerks. Wer auch immer hinter solchen Angriffen steckt, spielt mit dem Feuer. Das muss sofort aufhören." Zu viele Drohnen flögen zu nahe an ukrainische Kernkraftwerke heran. Sie gefährdeten damit die atomare Sicherheit. Wie man im Februar gesehen habe, könnten sie die Anlagen schwer beschädigen.

Zwischenfall am AKW Tschernobyl im Februar

Im Februar hatte nach damaligen Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj eine russische Drohne die Schutzhülle des vor fast 40 Jahren havarierten Atomkraftwerks Tschernobyl beschädigt. Erhöhte Strahlenwerte wurden danach nicht gemeldet. Der Kreml hatte einen russischen Angriff auf das AKW Tschernobyl dementiert.

Die IAEA spielt seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine beim Schutz und der Überwachung des Zustands und der Sicherheit der ukrainischen Kernkraftwerke eine zentrale Rolle. Sie schickt regelmäßig Experten-Teams zu den aktiven Reaktorstandorten in Riwne und Chmelnyzkyj und ist seit September 2022 dauerhaft im Atomkraftwerk Saporischschja, das seit März 2022 unter russischer Kontrolle steht./bg/DP/zb



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