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09.05.2025 06:04

London kündigt Sanktionen gegen russische Schattenflotte an

LONDON (dpa-AFX) - Großbritannien erhöht mit einem Sanktionspaket gegen die sogenannte russische Schattenflotte den Druck auf Kremlchef Wladimir Putin, seinen Angriffskrieg in der Ukraine zu beenden. Die britische Regierung werde bis zu 100 Öltanker sanktionieren, die ein Kernstück von Putins Schattenflotte bildeten und seit Anfang 2024 Fracht im Wert von mehr als 24 Milliarden Dollar (21 Mrd Euro) befördert hätten, teilte die britische Regierung in der Nacht mit. Premierminister Keir Starmer werde die Maßnahmen heute bei einem Treffen der nordeuropäischen Joint Expeditionary Force (JEF) in der norwegischen Hauptstadt Oslo ankündigen. Es handelt sich demnach um das "bisher umfangreichste Sanktionspaket".

"Die von Putins Kumpanen gesteuerte Schattenflotte finanziert nicht nur den illegalen Krieg des Kremls in der Ukraine. Die Schiffe der Flotte sind auch dafür bekannt, durch ihr rücksichtsloses Vorgehen in Europa kritische nationale Infrastruktur zu beschädigen", heißt es zur Begründung der Maßnahmen in der Mitteilung.

Bedrohung durch mutmaßliche Sabotageakte

Zu der Flotte gehören Schiffe mit unklaren Eigentumsverhältnissen, die zum Teil nicht einmal versichert sind. Diese werden zum Beispiel dazu genutzt, den westlichen Preisdeckel für russische Ölexporte in Drittstaaten zu umgehen oder aus der Ukraine gestohlenes Getreide zu transportieren. Im Januar hatten außerdem mutmaßliche Sabotageakte durch die sogenannte russische Schattenflotte an Kabeln und Leitungen in der Ostsee für Aufsehen gesorgt. Seitdem werden potenzielle Bedrohungen für die unterseeische Infrastruktur verstärkt überwacht.

Die Unterwasserinfrastruktur sei essenziell für Großbritannien, da sie 99 Prozent der internationalen Telekommunikationsdaten und lebenswichtige Energielieferungen wie Strom, Öl und Gas transportiere, hieß es weiter.

Derzeit bereiten auch die Staaten der Europäischen Union ein neues Sanktionspaket vor. Auch dabei geht es Informationen der Deutschen Presse-Agentur zufolge um eine weitere Verschärfung des Vorgehens gegen die russische Schattenflotte für den Transport von Öl und Ölprodukten./gma/DP/zb



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