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23.12.2024 06:10

Trump droht damit, den Panama-Kanal zurückzufordern

PHOENIX/WASHINGTON (dpa-AFX) - Der designierte US-Präsident Donald Trump hat damit gedroht, unter bestimmten Umständen die Kontrolle über den Panama-Kanal zurückzufordern. "Hat hier jemand schon mal vom Panama-Kanal gehört?", fragte der Republikaner das Publikum einer rechtskonservativen Konferenz im Bundesstaat Arizona. "Denn beim Panama-Kanal werden wir abgezockt, wie überall sonst auch."

Trump fordert: USA müssen "fair behandelt" werden

Trump kritisierte, dass der Kanal einst "mit enormen Kosten für die USA" gebaut und dann von Präsident Jimmy Carter (1977-1981) "törichterweise weggegeben" worden sei. Die von Panama erhobenen Gebühren für die Durchfahrt bezeichnete er als "lächerlich und höchst ungerecht".

Falls die USA "nicht fair" behandelt und die "Grundsätze dieser großmütigen Geste des Gebens nicht befolgt" würden, würden die USA verlangen, dass der Panama-Kanal "vollständig, schnell und ohne Frage" an die Vereinigten Staaten von Amerika zurückgegeben werde, erklärte Trump. Bereits am Vortag hatte Trump diese Forderung auf seiner Plattform Truth Social gestellt.

Umgehender Widerspruch aus Panama

In einer Videoansprache an seine Nation wies Panamas Präsident, José Raúl Mulino, Trumps Äußerungen zurück - ohne den designierten US-Präsidenten beim Namen zu nennen. "Jeder Quadratmeter des Panama-Kanals und des angrenzenden Gebiets gehört zu Panama und wird das auch weiter tun", sagte Mulino. "Die Souveränität und Unabhängigkeit unseres Landes sind nicht verhandelbar."

Der Kanal verbindet den Atlantik mit dem Pazifik und ist eine der wichtigsten Handelsrouten der Welt. Anfang des 20. Jahrhunderts führten die USA den Bau des Großprojekts durch - sie kontrollierten danach auch jahrzehntelang das Gebiet. Dann wurde die Kontrolle schrittweise an Panama übergeben.

USA haben beim Panama-Kanal keine Sonderrechte

Die von Panama erhobenen Gebühren gelten als marktüblich, da sie auf der Größe und Tonnage der durchfahrenden Schiffe basieren. Es gibt keine Bestimmungen, die - wie Trump es fordert - den USA allein aufgrund ihrer historischen Rolle als Bauherr eine bevorzugte Behandlung zusichern.

"Die Gebühren sind keine Willkür", betonte Mulino. "Sie werden auf öffentliche Weise und in öffentlicher Anhörung festgelegt."

Einst hatte Grönland Trumps Interesse geweckt

Während seiner ersten Amtszeit buhlte Trump tatsächlich schon einmal ernsthaft um das Staatsgebiet eines anderen Landes. Im Sommer 2019 schlug er vor, Grönland zu kaufen und den USA einzuverleiben. Die Antwort aus Dänemark, zu dem die größte Insel der Welt politisch gehört, war deutlich: Nein, danke./gei/DP/mis



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