Märkte & Kurse

Konjunktur
Suchanfrage
Produktinformation
 

 

Ausgewählte Nachricht
08.11.2024 20:47

ROUNDUP 3: Italien bringt wieder Flüchtlinge nach Albanien

(Aktualisierung: Zahl der Migranten)

ROM/TIRANA (dpa-AFX) - Italien hat nach einer ersten Niederlage vor Gericht wieder Flüchtlinge nach Albanien gebracht, um dort in Lagern außerhalb der EU über deren Asylanträge zu entscheiden. Nach tagelanger Fahrt übers Mittelmeer lief ein Schiff der italienischen Marine mit zunächst acht Migranten aus Ägypten und Bangladesch im Hafen der Stadt Shengjin ein. Nun wird geprüft, ob sie nach Italien dürfen oder sofort wieder zurückgeschickt werden.

Nach einer ersten medizinischen Untersuchung in dem Lager in Shengjin klagte einer der Männer jedoch über erhebliche gesundheitliche Probleme. Die italienischen Behörden entschieden daher, dass der Mann nach Italien übergestellt werden soll. In Italien soll nun über seinen Antrag entschieden werden, wie die Nachrichtenagentur Ansa meldete.

Italien ist der erste Staat der Europäischen Union, der außerhalb der EU-Grenzen Lager errichtet hat. Das "Albanien-Modell" der Rechtsregierung von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni ist umstritten. Andere europäische Regierungen verfolgen es genau. In Italien hat sich daraus ein heftiger Streit zwischen Regierung und Justiz entwickelt. Inzwischen prüft auch der nationale Rechnungshof, ob die hohen Kosten angemessen sind.

Konflikt zwischen Regierung und Justiz

Das Marineschiff "Libra" hatte die Männer aus Ägypten und Bangladesch vor einigen Tagen von einem Flüchtlingsboot an Bord genommen, das sich aus Afrika auf den Weg nach Europa gemacht hatte. Ursprüngliches Ziel war die Mittelmeerinsel Lampedusa - einer der Brennpunkte der Fluchtrouten nach Europa. Die Zahl von lediglich acht erklärt sich dadurch, dass die italienischen Beamten genau darauf achteten, dass es sich nur um erwachsene Männer aus sogenannten sicheren Herkunftsstaaten handelt.

Eben daran war ein erster Versuch der Meloni-Regierung im vergangenen Monat gescheitert: Insgesamt 16 Männer aus Ägypten und Bangladesch mussten aus Albanien schließlich doch weiter nach Italien gebracht werden. Ein Gericht in Rom entschied, dass beide Länder keine sicheren Herkunftsstaaten sind - eine schwere Niederlage für Meloni. Die Regierung legte daraufhin per Dekret eine neue Liste mit 19 vermeintlich sichereren Herkunftsländern fest, darunter wieder Ägypten und Bangladesch.

Meloni droht abermalige Niederlage vor Gericht

Allerdings gibt es Zweifel, ob Meloni damit vor Gericht durchkommt. Die italienischen Gerichte berufen sich bislang auf eine Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs (EuGH), wonach ein Land nur dann als sicheres Herkunftsland eingestuft werden darf, wenn dort überall keine Verfolgung droht. Erwartet wird, dass auch der neue Versuch vor der Justiz landet. Sollten die Pläne abermals gestoppt werden, wäre die Pleite für Meloni noch größer.

Italien gehört seit vielen Jahren zu den Ländern, die von der Fluchtbewegung übers Mittelmeer besonders betroffen sind. Trotz eines deutlichen Rückgangs landeten auch dieses Jahr bislang wieder mehr als 50.000 Menschen nach teilweise lebensgefährlichen Überfahrten an der italienischen Küste. Immer wieder gibt es dabei auch Tote.

Meloni war vor zwei Jahren mit ihrer Rechtspartei Fratelli d'Italia (Brüder Italiens) mit dem Versprechen an die Regierung gekommen, die irreguläre Einwanderung massiv zu begrenzen. Sie hielt der Justiz nach der ersten Niederlage vor, sich in politische Belange einzumischen. Vize-Ministerpräsident Matteo Salvini beschimpfte die Richter als "Kommunisten".

Auch Rechnungshof prüft

Die Opposition sieht nun die Gewaltenteilung in großer Gefahr. Zudem kritisieren die Linke und Menschenrechtsgruppen die hohen Kosten - nach ihren Angaben 20.000 Euro pro Flüchtling. In mehreren Hauptstädten gibt es Erwägungen, sich Italiens Umgang mit Asylbewerbern zum Vorbild zu nehmen./cs/DP/he



Weitere Konjunkturnachrichten
 
Weitere Konjunkturnachrichten der letzten 14 Tage 
Seiten:   20 21 22 23 24    Berechnete Anzahl Nachrichten: 697     
Datum Zeit Nachrichtenüberschrift
08.11.2024 20:47 ROUNDUP 3: Italien bringt wieder Flüchtlinge nach Albanien
08.11.2024 19:27 Neue Kämpfe erschüttern die Ostukraine
08.11.2024 19:01 Justiz will bis 2. Dezember über Trump-Verfahren entscheiden
08.11.2024 18:19 Cum-Ex-Ausschuss befragt Ex-Senatoren und Minister
08.11.2024 17:50 ROUNDUP 2/Kanzlerkandidatur: Habeck wirbt um seine Wähler
08.11.2024 17:49 Rot-grüne Scholz-Regierung ohne Transatlantik-Koordinator
08.11.2024 17:48 Von der Leyen sieht nach Telefonat mit Trump Deal-Option
08.11.2024 17:42 ROUNDUP 2: EU will Wirtschaftskrieg mit USA unter Trump verh...
08.11.2024 17:26 Länder wollen Zuschuss des Bundes bei Netzentgelten
08.11.2024 17:06 dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 08.11.2024 - 17.00 Uhr
08.11.2024 16:39 Energieminister für flexiblere Fristen bei Windkraft-Bau
08.11.2024 16:34 USA: Michigan-Konsumklima hellt sich unerwartet deutlich auf
08.11.2024 16:33 ROUNDUP: Trump trifft historische Personalentscheidung
08.11.2024 16:28 ROUNDUP 2: Scholz verhandlungsbereit bei Zeitpunkt für Neuw...
08.11.2024 16:26 Habeck kandidiert als Kanzler
08.11.2024 16:17 Habeck bietet 'Allianz der Vernunft' in Energiepolitik an
08.11.2024 16:07 EU drängt auf Stärkung des Wirtschaftsstandorts Europa
08.11.2024 16:00 ROUNDUP: Scholz verhandlungsbereit bei Zeitpunkt für Vertra...
08.11.2024 15:56 Russische Militärs wegen neunfachen Mords verurteilt
08.11.2024 15:47 Scholz zeigt sich verhandlungsbereit bei Termin für Neuwahl
Suche
Durchsuchen Sie unser Nachrichtenangebot unter Angabe eines von Ihnen gesuchten Begriffs.



 
Weitere Nachrichten
Lesen Sie auch weitere interessante Nachrichten u.a. zu den Themen Aktien im Fokus, Hintergrundberichte, Börsentag auf einem Blick, Wochenausblick oder adhoc-Mitteilungen.
 
Börsenkalender
19.11.2024

TECHNOTRANS SE
Geschäftsbericht

AD PEPPER MEDIA INTERNATIONAL NV
Geschäftsbericht

ZOOMD TECHNOLOGIES
Geschäftsbericht

Y.S.P.SOUTHEAST AS
Geschäftsbericht

Übersicht
 

FactSet
Implemented and powered by FactSet. Bereitstellung der Kurs- und Marktinformationen erfolgt durch FactSet.
Bitte beachten Sie die Risikohinweise und Quellenangaben der TARGOBANK, die für diese Seite gelten.
 

 

Produkte und Services

Wechselprämie 5.000€ Prämie für Ihren Depot-Übertrag

Zur Aktion

Top-Tagesgeldzinsen Attraktive Tagesgeldzinsen für Depot-Neukunden

Zur Aktion

Klassik-Depot Damit Ihr Handel mit Wertpapieren auf einer soliden Basis startet

Zum Klassik-Depot