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05.11.2024 13:32

Baerbock fordert von Partnern mehr Unterstützung für Ukraine

JAHIDNE/TSCHERNIHIW (dpa-AFX) - Außenministerin Annalena Baerbock fordert vor dem dritten Kriegswinter für die Ukraine von den internationalen Partnern mehr Unterstützung im Kampf gegen die anhaltenden russischen Angriffe. Die Gedenkstätte an die Opfer der russischen Gräueltaten im Dorf Jahidne nordöstlich der Hauptstadt Kiew mache deutlich, "was russische Besatzung bedeutet: Unmenschlichkeit. Terror. Dinge, die niemand auf dieser Welt erleben möchte", sagte die Grünen-Politikerin sichtlich erschüttert bei ihrem Besuch in dem Ort.

Das Leid der Menschen in Jahidne sei "Auftrag für uns, kontinuierlich daran zu arbeiten, dass die Menschen in der Ukraine überall eines Tages wieder in Frieden leben können", sagte Baerbock. Sie fügte hinzu: "Dann sollten wir auch als politische Verantwortungsträger in Europa international die Kraft haben, die Ukraine finanziell, humanitär und bei der Selbstverteidigung tagtäglich weiter zu unterstützen."

Gemeinsam mit dem Gouverneur der Oblast Tschernihiw, Wjatscheslaw Tschaus, und der Gemeindevorsteherin Olena Schwydka besichtigte die Außenministerin den Keller der Schule des Ortes. Das Dorf mit etwa 400 Einwohnerinnen und Einwohnern liegt etwa 100 Kilometer nordöstlich von Kiew und zehn Kilometer südlich der Stadt Tschernihiw.

Russische Truppen hatten Ukrainer in Kellerverlies festgehalten

Die russischen Truppen hatten Jahidne während der Invasion der Ukraine im Jahr 2022 besetzt, Stellungen ausgebaut und das Gebiet vermint. Im Keller der Dorfschule, die damals Hauptquartier der Besatzer war, setzten die Russen vom 3. bis zum 31. März 2022 mehr als 350 Bewohnerinnen und Bewohner fest. Die jüngste Geisel war sechs Wochen alt, die älteste 93 Jahre. Insgesamt waren 77 Kinder und Jugendliche festgehalten worden, darunter fünf Säuglinge. In der Gefangenschaft starben zehn ältere Menschen. Sieben Menschen wurden nach Angaben der Staatsanwaltschaft von den russischen Besatzern erschossen.

Baerbock muss wegen Luftalarmes kurzzeitig in Schutzraum

Anschließend ließ sich Baerbock im historischen Zentrum der Stadt ein zu Beginn der russischen Invasion am 27. Februar 2022 bei einem Raketenangriff zerstörtes Jugendzentrum zeigen. Das Zentrum hatte seine Arbeit in einem anderen Gebäude fortgesetzt. Bei dem Besuch eines Projekts des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR in Tschernihiw musste Baerbock mit ihrer Delegation für eine kurze Zeit wegen eines Luftalarmes Schutz suchen. Anschließend konnte sie ihr Programm wie geplant fortsetzen./bk/ast/DP/mis



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