30.07.2024-
Aktien Frankfurt: Kursplus ohne Schwung vor Microsoft-Zahlen und Fed
FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach seinem schwächeren Wochenauftakt ist der Dax am Dienstag mit moderaten Kursgewinnen in seiner jüngsten Spanne geblieben. Er legte am Nachmittag um 0,47 Prozent auf 18.406,32 Punkte zu.
Der MDax der mittelgroßen Unternehmen gewann 0,33 Prozent auf 25.257,73 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stand 0,7 Prozent höher.
Konjunkturdaten rückten in den Blick: In Spanien hatte sich die Inflation im Juli deutlicher abgeschwächt als erwartet, in Deutschland stieg sie hingegen wieder leicht. Zudem wuchs in der Eurozone die Wirtschaft im zweiten Quartal etwas stärker als erwartet. Eine Zinssenkung im Euroraum im September sei noch nicht in Stein gemeißelt, hieß es nach den Daten aus Deutschland von der niederländischen Bank ING.
Am Abend stehen in den USA mit Microsoft und dem Chiphersteller AMD zwei wichtige Werte aus dem Tech-Sektor mit ihren Quartalsbilanzen auf der Agenda. Am Mittwoch folgt die Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed. Zuvor dürften die Investoren nicht zu sehr ins Risiko gehen.
"Niemand erwartet im Moment eine Rally, die vier oder fünf Tage am Stück anhalten wird", sagte Analyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets. "Es ist derzeit ein vor und zurück im Dax, eine trendlose Phase." Seit Mitte Mai pendelt das Börsenbarometer unter dem Rekordhoch von knapp 18.900 Zählern auf und ab, wobei die Marke von 18.000 Zählern eine Unterstützung bietet.
"Nachdem die Fed bislang nur eher vage Informationen gegeben hat, wann sie gedenkt, die Zinsen erstmals zu senken, könnte eine erneute Unklarheit dieses Mal dem Markt sauer aufstoßen", gab Stanzl zu bedenken. Doch die Börsen rechneten fest damit, dass die Fed im September die Zinswende einleitet. "Alles andere wäre eine große Enttäuschung."
Aus dem Dax berichteten am Dienstag der Baustoffkonzern Heidelberg Materials und der Kunststoffhersteller Covestro über die jüngste Geschäftsentwicklung. Covestro blickt angesichts der trägen Konjunktur etwas vorsichtiger als bisher auf die Gewinnentwicklung im laufenden Jahr. Die Aktien würden aber weiter von Übernahme-Szenarien gestützt, sagte ein Händler. Die Papiere gewannen 1,4 Prozent. Laut Covestro laufen die Gespräche mit dem Ölkonzern Adnoc konstruktiv.
Die Zahlen von Heidelberg Materials waren laut einem Börsianer nicht genug, um Gewinnmitnahmen zu verhindern. Es ging für die Anteile am Dax-Ende um 1,6 Prozent nach unten. Trotz des Verlusts infolge der Zahlenvorlage gehört das Papier im laufenden Jahr immer noch zu den zehn besten Dax-Werten.
Die Online-Apotheke Redcare , der Dialyse-Anbieter Fresenius Medical Care (FMC) und der Schmierstoffproduzent Fuchs sind die Unternehmen, die im MDax mit Quartalsbilanzen im Fokus stehen. Redcare hatte den operativen Gewinn deutlich gesteigert. Die Aktien gewannen gut zehn Prozent. Fuchs erholten sich mit einem Plus von mehr als sieben Prozent von ihrer ausgeprägten Kursschwäche seit Juni.
Ernüchterung machte sich dagegen bei den Anlegern von FMC breit, das Kursminus betrug über sechs Prozent. Die weiter maue Entwicklung der Behandlungszahlen auf vergleichbarer Basis und die diesbezüglich gekappte Prognose seien enttäuschend, hieß es von den Analysten der Deutschen Bank.
Eine erneute Senkung der Jahresziele belastete ferner die Aktien des Stahlkonzerns Salzgitter . Mit zuletzt minus 2,8 Prozent setzten sie ihren seit Juni verschärften Abwärtstrend fort.
Der Euro kostete am Nachmittag 1,0815 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Montag auf 1,0817 Dollar festgesetzt.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,36 Prozent am Vortag auf 2,37 Prozent. Der Rentenindex Rex sank um 0,08 Prozent auf 125,40 Punkte. Der Bund-Future gab um 0,08 Prozent auf 133,13 Punkte nach./ajx/mis
--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX --- |