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dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 17.09.2024 - 17.00 Uhr
ROUNDUP/ Deutschland: ZEW-Konjunkturerwartungen sinken erneut deutlich
MANNHEIM - Die wirtschaftlichen Aussichten für Deutschland haben sich im September weiter eingetrübt. Die Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten sind stärker gefallen als erwartet. Das Stimmungsbarometer des Forschungsinstituts ZEW fiel im September gegenüber dem Vormonat um 15,6 Punkte auf 3,6 Punkte, wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) am Dienstag in Mannheim mitteilte. Analysten hatten im Schnitt nur mit einem leichten Rückgang auf 17 Punkte gerechnet. Bereits im Vormonat war der Indikator stark gefallen.
USA: Industrieproduktion steigt stärker als erwartet
WASHINGTON - In den USA ist die Industrieproduktion im August deutlich stärker gestiegen als erwartet. Gegenüber dem Vormonat legte die Gesamtherstellung des verarbeitenden Gewerbes um 0,8 Prozent zu, wie die US-Notenbank Fed am Dienstag in Washington bekannt gab. Volkswirte hatten nur mit einem Anstieg um 0,2 Prozent gerechnet.
USA: Einzelhandelsumsätze steigen unerwartet
WASHINGTON - Die Umsätze des US-Einzelhandels haben im August unerwartet zugelegt. Die Erlöse legten im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozent zu, wie das Handelsministerium am Dienstag in Washington mitteilte. Volkswirte hatten im Schnitt mit einem Rückgang um 0,2 Prozent gerechnet. Zudem waren die Umsätze im Vormonat laut revidierten Zahlen um 1,1 Prozent gestiegen. Zunächst war ein Anstieg um 1,0 Prozent ermittelt worden.
Klingbeil: Schuldenbremse steht Wettbewerbsfähigkeit im Weg
DÜSSELDORF - Der SPD-Bundesvorsitzende Lars Klingbeil fordert für mehr Investitionen in die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie das Ende der Schuldenbremse. Es gehe um die Zukunft des Standorts und die wirtschaftliche Stärke des Landes, sagte Klingbeil am Rande einer SPD-Landtagsfraktionssitzung in Düsseldorf. "Dafür muss investiert werden, und dafür steht die Schuldenbremse im Weg." Die im Grundgesetz verankerte Schuldenbremse sieht vor, dass die Haushalte von Bund und Ländern grundsätzlich ohne Einnahmen aus Krediten auszugleichen sind.
Streit um Autozölle: Habeck will politische Lösung mit China
BERLIN - Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck will im Streit der EU mit China um Autozölle eine politische Lösung erreichen. Das sagte der Grünen-Politiker vor einem Treffen mit dem chinesischen Handelsminister Wang Wentao in Berlin. Habeck sagte am Rande eines Start-up-Gipfels, es sei sein Anliegen, eine politische Lösung zu finden. Die chinesische Seite scheine offensichtlich bereit dafür zu sein.
Finanzministerium will Intel-Gelder zur Haushalts-Entlastung nutzen
BERLIN - Das Bundesfinanzministerium will nach dem verschobenen Baustart der Intel -Fabrik in Magdeburg vorgesehene staatliche Fördermittel in Milliardenhöhe zur Entlastung des Bundeshaushalts nutzen. Wie es aus Kreisen des Finanzministeriums hieß, dürfte in den Jahren 2024 und 2025 mit Verschiebungen oder wegfallenden Mittelbedarfen im Klima- und Transformationsfonds (KTF) zu rechnen sein. Diese Entlastungen sollten genutzt werden, um "offene Finanzfragen" im Kernhaushalt zu reduzieren.
Bundesbank: Geschäftsumfeld für Banken trübt sich ein
FRANKFURT - Die schwache deutsche Wirtschaft und weltweite Krisen belasten nach Einschätzung der Bundesbank 2024 die deutschen Banken. Zwar sei die Inflation deutlich gefallen, schreibt die Notenbank in ihrem Monatsbericht September. "Dennoch bestehen weiterhin große Unsicherheiten hinsichtlich der weiteren gesamtwirtschaftlichen und geopolitischen Entwicklung." So dürften die Risiken für Kreditausfälle weiter steigen, was höhere Abschreibungen für notleidende Kredite wahrscheinlicher mache. Zudem bleibe das Kreditneugeschäft verhalten und es gebe Druck auf die Zinsüberschüsse. "Für die deutschen Kreditinstitute dürften ertragsbelastende Faktoren an Bedeutung gewinnen."
Ifo: Geschäftsklima für Selbstständige fällt auf Jahrestief
MÜNCHEN - Das Geschäftsklima für Selbstständige hat sich im August deutlich eingetrübt. Der Jimdo-ifo-Geschäftsklimaindex fiel von minus 13,4 auf minus 18,4 Punkte und damit auf den tiefsten Stand seit Jahresbeginn.
EZB-Rat Simkus: Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung im Oktober 'sehr gering'
FRANKFURT/VILNIUS - Das Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB), Gediminas Simkus, hat sich gegen eine weitere Zinssenkung im Oktober ausgesprochen. Es sei fraglich, ob eine Senkung bereits auf der nächsten Zinssitzung im Oktober notwendig sei, sagte der Präsident der Notenbank von Litauen am Dienstag vor Reportern in Vilnius. Zudem gebe es bis Oktober nicht viele Konjunkturdaten, an der sich die Währungshüter orientieren könnten. Die Wahrscheinlichkeit einer Senkung im Oktober sei "sehr gering", sagte Simkus.
EZB-Ratsmitglied Kazaks stellt weitere Zinssenkung in Aussicht
FRANKFURT/RIGA - Die Europäische Zentralbank (EZB) wird die Leitzinsen nach Einschätzung des Ratsmitglieds Martins Kazaks weiter senken. Nachdem die Notenbank die Zinsen in diesem Jahre bereits zwei Mal gesenkt habe, sei man noch nicht am Ziel angekommen, sagte der Präsident der lettischen Zentralbank am Montagabend bei einem Auftritt im öffentlich-rechtlichen Fernsehen des Landes. "Die Zinsen werden weiter sinken", zeigte sich der Notenbanker überzeugt.
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