01.03.2024-
AKTIEN IM FOKUS: Spirit Aero ziehen an - Spekulation um Übernahme durch Boeing
NEW YORK (dpa-AFX) - Übernahmephantasie hat die seit Jahresbeginn schwächelnden Aktien von Spirit Aerosystems (Spirit Aero) kräftig angeschoben. Die Papiere des US-Zulieferers für die Flugzeugindustrie waren in der Spitze um fast 19 Prozent auf den höchsten Stand seit April letzten Jahres gesprungen. Zuletzt zogen die Anteilscheine noch um 13,5 Prozent auf 32,47 US-Dollar an.
Der US-Flugzeugbauer Boeing befinde sich in Gesprächen zur Übernahme von Spirit Aerosystems, schrieb die Nachrichtenagentur Bloomberg am Freitag unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Zuerst hatte das "Wall Street Journal" darüber berichtet.
Die Aktien von Boeing büßten zuletzt unter den schwächsten Werten im Dow Jones Industrial mehr als ein Prozent ein. Der US-Leitindex legte moderat zu.
Spirit Aerosystems hat aktuell mit zahlreichen Qualitätsproblemen bei den Flugzeugen des Boeing-Typs 737 Max zu kämpfen. Boeing lehnte eine Stellungnahme zu den Übernahmespekulationen ab. Spirit Aerosystems gab keinen unmittelbaren Kommentar ab.
Spirit Aerosystems war 2005 aus Boeing ausgegliedert und an Private-Equity-Investoren verkauft worden. Damit endeten fast 80 Jahre im Besitz des US-Flugzeugherstellers. Dieser Schritt war Teil der Bemühungen von Boeing, schlanker und letztlich rentabler zu werden. Doch damit fehlte Spirit Aerosystems der schützende Rahmen der Boeing-Bilanz.
Zuletzt geriet Spirit Aerosystems wegen eines dramatischen Zwischenfalls mit einer der Maschinen aus Boeings 737-Max-Programm in den Fokus. Anfang Januar war bei einer so gut wie neuen 737-9 Max der US-Fluggesellschaft Alaska Airlines mit mehr als 170 Menschen an Bord kurz nach dem Start im Steigflug ein Rumpfteil an der Sitzreihe 26 herausgebrochen. Der Rumpf der 737-Max-Modelle wird hauptsächlich vom Zulieferer Spirit Aerosystems gebaut.
Mit dem Kurssprung am Freitag haben die Anteilscheine von Spirit Aerosystems ihre seit Jahresbeginn aufgelaufenen Verluste mit einem Schlag ausgebügelt. Aktuell steht in dieser Betrachtung ein Plus von gut zwei Prozent zu Buche./la/he |