Märkte & Kurse

VOLKSWAGEN AG VZ
Suchanfrage Börsenlexikon
ISIN: DE0007664039 WKN: 766403 Typ: Aktie DIVe: 5,01% KGVe: 8,92
 
103,300 EUR
-0,30
-0,29%
Echtzeitkurs: heute, 17:37:56
Aktuell gehandelt: 49.726 Stk.
Intraday-Spanne
102,900
104,350
Handelsplatz wählen:
Perf. 1 Jahr +19,08%
Perf. 5 Jahre -31,90%
52-Wochen-Spanne
82,200
113,950
TARGOBANK Depot:
 
kaufen   verkaufen
Sparplan eröffnen:   Auszahlplan eröffnen:
Investment Tools:
Analysieren Sie Ihr Wertpapier im Detail mit unseren Tools.
RisikohinweiseProduktinformation
  Übersicht     Kennzahlen     Portrait     Analyse     Chart     Nachrichten     Hebelprodukte     Zertifikate     Fonds  
Ausgewählte Nachricht zu dieser Aktie
26.01.2025-

ROUNDUP: Prozesshansel werden seltener - Klageneigung stark gesunken

MÜNCHEN (dpa-AFX) - Die Streitlust der Deutschen vor Gericht hat in den vergangenen Jahren stark abgenommen. Von 2007 bis 2023 ist die Zahl der neu eingegangenen Zivilverfahren an den Gerichten nahezu stetig gesunken, wie aus Daten des Statistischen Bundesamts hervorgeht. An den Amtsgerichten beträgt der Rückgang fast 39 Prozent: Von gut 1,26 Millionen neu eingegangenen Verfahren im Jahr 2007 auf knapp 773.400 im Jahr 2023.

Auch an den Landgerichten - die für die teureren Zivilprozesse ab einem Streitwert von 5.000 Euro zuständig sind - ist die Entwicklung mit einem Rückgang von knapp 19 Prozent ausgeprägt: von gut 373.300 Verfahrenseingängen 2007 auf knapp 301.000 im Jahr 2023. Die Ampel-Koalition wollte diese Streitwertgrenze auf 8000 Euro anheben, doch das Gesetz ist bislang nicht beschlossen worden.

Alle Bundesländer, fast alle Sachgebiete

"Der Eingangsrückgang zieht sich durch alle Streitwertgruppen und betrifft alle Bundesländer", sagt eine Sprecherin des Bundesjustizministeriums. "Betroffen sind nahezu alle Sachgebiete."

Besonders die Corona-Pandemie ging mit einem Klageknick einher, wie das Beispiel Bayerns zeigt: 2019 gingen an den weiß-blauen Amtsgerichten nach Zahlen des Münchner Justizministeriums noch fast 126.000 Verfahren ein. 2022 war dann der bisherige Tiefstand mit weniger als 102.000 Zivilsachen erreicht, bevor es 2023 wieder einen Anstieg gab.

Prozesshansel adé?

Die Deutschen gelten als Prozesshansel, die sogar Meinungsverschiedenheiten um die Bäume in Nachbars Garten vor Gericht austragen. Doch offenkundig ist die Bevölkerung zumindest in dieser Hinsicht friedfertiger geworden. "Eine eindeutige Erklärung für den Rückgang der Verfahrenszahlen lässt sich nicht finden", sagt ein Sprecher des nordrhein-westfälischen Justizministeriums in Düsseldorf. Im bevölkerungsreichsten Bundesland gingen 2013 noch knapp 85.000 Zivilverfahren an den Landgerichten ein, 2023 waren es dann weniger als 70.000.

Auch wenn es knapp 35 Jahre nach der Wiedervereinigung immer noch erhebliche Unterschiede zwischen West- und Ost-Ländern gibt, so ist die Klageneigung im Osten ebenfalls gesunken: So gingen an den Brandenburger Landgerichten 2013 insgesamt 8.285 Zivilverfahren ein, 2023 waren es noch 7.438, wie das Landesjustizministerium mitteilt.

Mehrere Gründe wahrscheinlich

In einem 2023 abgeschlossenen Forschungsprojekt des Bundesjustizministeriums nannten die Autoren mehrere mögliche Gründe, dazu zählen die hohen Kosten und die seelische Belastung, möglicherweise hat auch die Zahlungsbereitschaft von Rechtsschutzversicherungen abgenommen. Die Ampel-Koalition wollte den Bürgern den Gang vor Gericht erleichtern und plante die Erprobung von Online-Klagen, gedacht für niedrige Streitwerte.

Doch die Massenverfahren nehmen zu

Entspannt zurücklehnen können sich Richterinnen und Richter dennoch nicht. Ursache sind die Massenverfahren, bei denen eine Vielzahl von Klägern gegen ein Unternehmen prozessiert. Bekanntestes Beispiel ist die Klagewelle gegen VW und andere Autohersteller im Abgasskandal. Am Landgericht München I sind allein im Zusammenhang mit der Wirecard-Affäre 8500 Zivilklagen gegen Ex-Vorstandschef Markus Braun, die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY und andere Beteiligte eingegangen.

In der Regel handelt es sich um Schriftsätze von vielen hundert Seiten ähnlichen Inhalts. Im Wirecard-Komplex verschickten die beteiligten Anwaltskanzleien also mutmaßlich mehrere Millionen Blatt Papier an das Gericht, die alle gelesen werden müssen. Die Massenverfahren seien eine "erhebliche Belastung", sagt eine Sprecherin des bayerischen Justizministeriums.

Geschäftsmodell Zivilprozess für Kapitalanleger

Für Anwaltskanzleien sind die gesunkenen Verfahrenszahlen unerfreulich, vor allem weil die Zahl der zugelassenen Anwälte nach Daten der Bundesrechtsanwaltskammer seit 2013 im Saldo keineswegs im Gleichtakt gesunken ist. Die Folge ist verschärfte Konkurrenz. Dennoch hat eine Wachstumsbranche die Zivilklage in ein offenkundig profitables Geschäftsmodell verwandelt: die Prozessfinanzierer.

Diese Unternehmen strecken sämtliche Auslagen vor, die klagenden Kunden haben keine Kosten. Wird die Klage gewonnen, kassiert der Finanzierer eine üppige Provision. Daher springen die Prozessfinanzierer in aller Regel auch nur auf Massenverfahren mit hohen Erfolgsaussichten auf.

Einer der größten Prozessfinanzierer Europas ist das in Tschechien ansässige Unternehmen Litfin. Im Wirecard-Skandal vertritt Litfin nach Angaben von Partner Ond?ej Tyle?ek 5.500 Kläger. Je nach Schadenshöhe verlangt Litfin für den Erfolgsfall annähernd 20 Prozent Provision. Der Jurist verwahrt sich gegen Kritik und verweist darauf, dass große Konzerne sehr viel tiefere Taschen haben als klagende Verbraucher: "Wenn man gegen Giganten wie Apple oder Google kämpft, also die typische Auseinandersetzung David gegen Goliath, dann braucht man einen starken Partner, und das ist der Prozessfinanzierer."

Ökonomisch attraktiv und moralisch richtig?

Um den eigenen Geldbedarf zu decken, hat Litfin den Zivilprozess als Finanzinstrument für Investoren entdeckt: Im vergangenen Jahr legte das Unternehmen einen ersten Fonds für Anleger auf, um die Lkw-Kartellklagen vorzufinanzieren, weitere sollen folgen. Gedacht sind die Fonds für Kapitalanleger, "die Investitionen in Prozessfinanzierung ökonomisch attraktiv und moralisch richtig empfinden, weil das den Zugang zur Rechtsprechung erleichtert", sagt Tyle?ek. Unter Juristen sind die Meinungen geteilt./cho/DP/jha

Name Kurs Währung Datum Zeit HP*
ALPHABET INC. CLASS C 266,000 EUR 29.12.25 17:23 Societe ...
APPLE INC 232,250 EUR 29.12.25 17:23 Societe ...
VOLKSWAGEN AG VZ 103,400 EUR 29.12.25 17:22 Societe ...
 
Weitere Nachrichten zu dieser Aktie
Seiten:   21 22 23 24 25    Anzahl: 1.456 Treffer     
Datum Zeit Nachrichtenüberschrift
11.09.2025 19:31 WDH/ROUNDUP 3: Aktivisten blockieren Autobahnstrec...
11.09.2025 17:41 ROUNDUP 3: Aktivisten blockieren Autobahnstrecke z...
11.09.2025 17:24 IG Metall und VDA fordern bessere Bedingungen für...
11.09.2025 15:38 Tesla-Werksleiter warnt vor Ende von Verbrenner-Au...
11.09.2025 15:19 dpa-AFX-Überblick: UNTERNEHMEN vom 11.09.2025 - 1...
11.09.2025 14:14 ROUNDUP 2: Aktivisten blockieren Autobahnstrecke z...
11.09.2025 14:05 ROUNDUP/Studie: Fast eine Million Streiktage in De...
11.09.2025 12:29 Panzergetriebe-Firma Renk möchte deutlich mehr pr...
11.09.2025 11:57 Aktien Europa: Wenig bewegt vor EZB-Entscheid und ...
11.09.2025 11:11 ROUNDUP: Aktivisten blockieren Autobahnstrecke zur...
11.09.2025 10:06 Fast eine Million Arbeitstage fielen 2024 in Deuts...
11.09.2025 09:25 Aktivisten blockieren Autobahnstrecke zur Messe IA...
11.09.2025 06:29 Studie sieht E-Mobilität 10 Jahre nach VW-Skandal...
11.09.2025 05:50 Renk baut Produktion für steigende Panzer-Nachfra...
10.09.2025 05:30 IAA: Attac protestiert mit Satireplakaten gegen di...
10.09.2025 05:27 IAA/Greenpeace: Mehrkosten für Autofahrer ohne Ve...
09.09.2025 23:03 IAA/ROUNDUP 4: Schulterschluss gegen das Verbrenne...
09.09.2025 18:10 ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Moderate Verlust...
09.09.2025 14:02 IAA/ROUNDUP 3: Schulterschluss gegen das Verbrenne...
09.09.2025 13:04 IAA/ROUNDUP 2: Schulterschluss gegen das Verbrenne...

Börsenkalender 1M

Es finden keine Ereignisse in den nächsten 30 Tagen statt

Übersicht

 
Tagesroutine
Die Tagesroutine umfasst alle täglich wiederkehrenden Nachrichten, die vor, während und nach dem Börsentag veröffentlicht werden.
 

 
* Information zu Abkürzungen: HP = Handelsplatz
FactSet
Implemented and powered by FactSet. Bereitstellung der Kurs- und Marktinformationen erfolgt durch FactSet.
Bitte beachten Sie die Risikohinweise und Quellenangaben der TARGOBANK, die für diese Seite gelten.
 

 

Produkte und Services