Märkte & Kurse

VOLKSWAGEN AG VZ
Suchanfrage Börsenlexikon
ISIN: DE0007664039 WKN: 766403 Typ: Aktie DIVe: 8,48% KGVe: 3,50
 
107,350 EUR
+0,75
+0,70%
Echtzeitkurs: heute, 21:18:03
Aktuell gehandelt: 54.011 Stk.
Intraday-Spanne
106,200
107,850
Handelsplatz wählen:
Perf. 1 Jahr -12,52%
Perf. 5 Jahre -30,08%
52-Wochen-Spanne
97,910
128,600
TARGOBANK Depot:
 
kaufen   verkaufen
Sparplan eröffnen:   Auszahlplan eröffnen:
Investment Tools:
Analysieren Sie Ihr Wertpapier im Detail mit unseren Tools.
RisikohinweiseProduktinformation
  Übersicht     Kennzahlen     Portrait     Analyse     Chart     Nachrichten     Hebelprodukte     Zertifikate     Fonds  
Ausgewählte Nachricht zu dieser Aktie
14.02.2024-

WDH/ROUNDUP/Winterkorn zum Abgasbetrug: Funktion weder gefordert noch gefördert

(neu: Fehlendes Wort "mich" im 6. Absatz, erster Satz ergänzt. Zudem wurde im ersten Satz des letzten Absatzes ein Wort geändert (die Erinnerungen).)

BRAUNSCHWEIG (dpa-AFX) - Langsam und gemächlich geht Martin Winterkorn aus einem Nebenzimmer in den Gerichtssaal. Mit dem rechten Bein humpelt er und beim Hinsetzen stützt er sich am Zeugentisch ab - mehrere Operationen haben ihre Spuren hinterlassen. Mit einem klaren "Guten Morgen" grüßt er in den Saal und macht direkt zu Beginn seine Botschaft klar: Hätte er was gewusst, hätte er gehandelt. "Notfalls wäre ich selbst in die USA geflogen und hätte vertraulich mit den Behörden gesprochen."

Der frühere Volkswagen -Konzernchef ist als Zeuge beim Oberlandesgericht Braunschweig geladen. Das verhandelt seit 2018 aus Platzgründen in der Stadthalle über möglichen Schadenersatz für Investoren, die nach dem Auffliegen des Skandals Kursverluste erlitten hatten. Derzeit geht es rund 4,4 Milliarden Euro. "Ich habe mich entschieden, hier als Zeuge auszusagen, um meinen Beitrag zur Aufklärung des Sachverhaltes im sogenannten Diesel-Komplex zu leisten", sagt der 76-Jährige zum Einstieg in einer persönlichen Erklärung.

Winterkorn: Wurde spät und unvollständig informiert

Erst "sehr spät" und "zunächst nur unvollständig" will Winterkorn von Problemen mit den US-Behörden erfahren haben. "Wäre mir ein vollständiges Bild von den internen Vorgängen in den verantwortlichen Fachabteilungen vermittelt worden, hätte ich nicht gezögert, die Vorgänge direkt anzugehen und aufzuklären", sagt Winterkorn. In Entscheidungen zur Entwicklung und den Einsatz der Schummelsoftware, die den Konzern in die schwerste Krise seiner Geschichte stürzte, sei er nicht eingebunden gewesen.

Im September 2015 kam heraus, dass VW statt des Einsatzes teurerer Abgastechnik die Messwerte mithilfe versteckter Software-Codes fälschte. Diese sorgten dafür, dass bei Tests voll gereinigt wurde, im Straßenbetrieb jedoch ein Vielfaches der Emissionen auftrat. Die Kosten für die "Folgen der Dieselthematik" bezifferte der Autobauer auf rund 32 Milliarden Euro. "Ich habe diese Funktion weder gefordert noch gefördert oder ihren Einsatz auch nur geduldet", sagt Winterkorn nun vor Gericht.

Gericht taucht schnell in technische Tiefen

Richter Christian Jäde bittet Winterkorn, seinen Werdegang bis an die Spitze des Autogiganten nachzuzeichnen. Sofort danach taucht das Gericht in die technischen Tiefen. Jäde zeigt dem Diplom-Ingenieur Winterkorn einen Artikel aus dem Jahr 2000, den dieser mitverfasst haben soll. Der Richter legt Folien aus dem Jahr 2005 auf, die mit "Strategische Betrachtung NOx-Nachbehandlungssysteme" überschrieben sind. Später geht es um den Harnstoffverbrauch. Dem Senat gehe es gar nicht immer um die Details, erklärt der Richter, vielmehr wolle man hören, in welchem Maß Winterkorn bei Problementwicklungen im Konzern informiert war.

Teils antwortet Winterkorn: "Daran kann ich mich nicht erinnern." An anderer Stelle sagt er: "Das ist mir sehr präsent, weil es ja eine Grundsatzentscheidung betrifft." In seinen Ausführungen kommt aber in jedem Fall der detailversessene Technik-Freak durch, als der "Mr. Volkswagen" so häufig beschrieben wurde. Auch sein Führungsstil schimmert durch: "Wenn ein Entwicklungsprojekt über zwei, drei Jahre keine Probleme hat, sind die Ziele zu lasch formuliert", sagt Winterkorn und löst einige Lacher im Saal aus.

Winterkorn: Vorwürfe sind unzutreffend

Verantwortung für den Dieselskandal beim Autobauer weist Winterkorn in seinem ersten Auftritt vor Gericht entschieden zurück. "Ich halte diese Vorwürfe für unzutreffend", sagt der 76-Jährige mit Blick auf die beiden Strafverfahren, die ebenfalls in Braunschweig gegen ihn anhängig sind. Am Landgericht ist er unter anderem wegen gewerbsmäßigen Betrugs und uneidlicher Falschaussage im Untersuchungsausschuss des Bundestags angeklagt. In einem zweiten Verfahren geht es um Verstöße gegen das Wertpapierhandelsgesetz, bei denen ihm vorgeworfen wird, trotz Kenntnis den Kapitalmarkt nicht rechtzeitig informiert zu haben.

Ab wann diese Verfahren mit Winterkorn als Angeklagtem verhandelt werden, ist noch unklar. Nach Angaben des Landgerichts Braunschweig gibt es zumindest ein neues medizinisches Gutachten, nach dem auch die Verhandlungsfähigkeit des 76-Jährigen ab September 2024 wieder gegeben sein dürfte. Mit Blick auf diese Verfahren will sich Winterkorn im Zivilprozess nicht zu Ereignissen zwischen dem 27. Juli 2015 und seinem Rücktritt am 23. September äußern. "Hier mache ich insoweit von meinem Recht auf Auskunftsverweigerung Gebrauch", sagt er zum Abschluss seines Statements.

Klägerseite enttäuscht

Die Befürchtung, dass die Erinnerungen von Professor Winterkorn doch sehr erblasst sind, habe sich leider bewahrheitet, sagt Axel Wegner in einer Pause als Anwalt für die Klägerseite. "Wir hätten dennoch erwartet, dass er sich in der Vorbereitung intensiver mit den Unterlagen befasst und etwas genauer Auskunft geben kann", lautet seine erste nüchterne Bilanz zum Winterkorn-Auftritt vor Gericht./bch/DP/men

 
Weitere Nachrichten zu dieser Aktie
Seiten:   24 25 26 27 28    Anzahl: 1.325 Treffer     
Datum Zeit Nachrichtenüberschrift
14.02.2024 15:00 ROUNDUP/Winterkorn zum Abgasbetrug: Funktion weder...
14.02.2024 12:00 Winterkorn weist Verantwortung im VW-Dieselskandal...
14.02.2024 10:20 Ex-VW-Boss Winterkorn als Zeuge zur Dieselaffäre ...
14.02.2024 09:55 VW verhandelt mit China-Partner über Zukunft des ...
14.02.2024 07:35 ROUNDUP/VW-Prozess: Winterkorn soll als Zeuge übe...
14.02.2024 05:50 VW-Dieselaffäre - Ex-Vorstandschef Winterkorn als...
13.02.2024 12:10 Frankreich senkt Kaufprämie für E-Autos
13.02.2024 05:50 'Mr. Volkswagen' als Zeuge vor Gericht
12.02.2024 15:20 dpa-AFX-Überblick: UNTERNEHMEN vom 12.02.2024 - 1...
12.02.2024 05:22 Politiker fordern Volkswagen zu Rückzug aus Xinji...
09.02.2024 17:09 ROUNDUP 2: Lkw und Busse: Mehrheit der EU-Staaten ...
09.02.2024 16:01 ROUNDUP/Lkw und Busse: Mehrheit der EU-Staaten fü...
09.02.2024 16:00 EU-Staaten für strengere CO2-Regeln für Lkw und ...
09.02.2024 14:33 ROUNDUP 2/Kreise: Deutschland will CO2-Vorgaben f?...
09.02.2024 13:21 ROUNDUP/Kreise: Deutschland will neuen CO2-Vorgabe...
09.02.2024 13:07 Kreise: Einigung in Koalitionsstreit um neue CO2-S...
09.02.2024 12:12 ROUNDUP: Neue CO2-Standards für Lkw: Regierung su...
09.02.2024 11:34 Neue CO2-Standards für Lkw: Regierung sucht gemei...
09.02.2024 11:08 ROUNDUP/Streit um CO2-Regeln bei Lkws: Wissing kri...
09.02.2024 09:41 Streit um CO2-Regeln bei Lkws: Wissing kritisiert ...

Börsenkalender 1M

01.08.24
Geschäftsbericht

Übersicht

 
Tagesroutine
Die Tagesroutine umfasst alle täglich wiederkehrenden Nachrichten, die vor, während und nach dem Börsentag veröffentlicht werden.
 

 
* Information zu Abkürzungen: HP = Handelsplatz
FactSet
Implemented and powered by FactSet. Bereitstellung der Kurs- und Marktinformationen erfolgt durch FactSet.
Bitte beachten Sie die Risikohinweise und Quellenangaben der TARGOBANK, die für diese Seite gelten.
 

 

Produkte und Services