Märkte & Kurse

MERCEDES-BENZ GROUP AG
ISIN: DE0007100000 WKN: 710000 Typ: Aktie DIVe: 7,90% KGVe: 5,40
 
62,000 EUR
-0,15
-0,24%
Echtzeitkurs: 29.07.24, 22:26:23
Aktuell gehandelt: 154.624 Stk.
Intraday-Spanne
61,750
63,320
Handelsplatz wählen:
Perf. 1 Jahr -15,19%
Perf. 5 Jahre +54,72%
52-Wochen-Spanne
55,100
77,440
TARGOBANK Depot:
 
kaufen   verkaufen
Sparplan eröffnen:   Auszahlplan eröffnen:
Investment Tools:
Analysieren Sie Ihr Wertpapier im Detail mit unseren Tools.
RisikohinweiseProduktinformation
  Übersicht     Kennzahlen     Portrait     Analyse     Chart     Nachrichten     Hebelprodukte     Zertifikate     Fonds  
Ausgewählte Nachricht zu dieser Aktie
27.09.2023-

ROUNDUP: Diesel-Skandal ohne Ende - Investoren klagen gegen Mercedes

STUTTGART (dpa-AFX) - Im September 2015 wurde bekannt, dass Volkswagen bei den Abgaswerten seiner Diesel-Autos betrogen hat. Wenig später gab es auch erste Vorwürfe gegen Mercedes-Benz . Nun beginnt für den Stuttgarter Autobauer in der Affäre ein neues Kapitel: Zahlreiche Anleger werfen dem börsennotierten Unternehmen vor, sie nicht rechtzeitig über den Skandal informiert zu haben - und verlangen deshalb für entstandene Verluste Schadenersatz von insgesamt rund 900 Millionen Euro. Seit Mittwoch verhandelt nun das Oberlandesgericht Stuttgart eine Musterklage gegen den Autobauer.

Am ersten Verhandlungstag ging es hauptsächlich um Formalien und Organisation - inhaltliche Fragen wurden nur am Rande besprochen. Dafür sei das Verfahren zu komplex und zu dynamisch, sagte der Vorsitzende Richter Stefan Vatter. Der 20. Zivilsenat hatte die Sitzung am Mittwoch von vornherein dafür angesetzt, um mit den Parteien unter anderem die Struktur des Verfahrens zu besprechen.

Der Musterkläger in dem Prozess - ein Privatanleger - wird von der Kanzlei Tilp vertreten. Dem Verfahren haben sich nach Angaben der Tübinger Rechtsanwälte eine große Anzahl privater und mehr als 200 institutionelle Investoren angeschlossen. Darunter sind unter anderem Banken, Versicherungen und Pensionsfonds aus Deutschland, anderen Staaten der Europäischen Union, Nordamerika, Asien und Australien.

Das Verfahren auf Grundlage des Kapitalanleger-Musterverfahrensgesetzes bündelt viele einzelne Anleger-Klagen, die beim Landgericht Stuttgart eingegangen sind. Die Musterklage kann nun stellvertretend für alle verhandelt und das Ergebnis später auf sie übertragen werden.

Die klagenden Anleger werfen der Mercedes-Benz Group AG vor, ihre kapitalmarktrechtlichen Pflichten verletzt zu haben. Das Unternehmen habe die Verwendung von illegalen Abschalteinrichtungen in seinen Diesel-Fahrzeugen sowie die hiermit verbundenen Risiken und Kosten dem Kapitalmarkt verschwiegen und die Investoren über die wahren Umstände getäuscht. Zwischen dem 10. Juli 2012 und dem 20. Juni 2018 sei der Aktienkurs der früheren Daimler AG von mehr als 90 Euro auf unter 60 Euro gefallen. Die durch Kursverluste entstandenen Schäden sind demzufolge Gegenstand der Klagen.

An der Börse notierte Unternehmen sind dazu verpflichtet, Tatsachen unverzüglich zu veröffentlichen, die den Kurs ihrer Aktie erheblich beeinflussen können - egal, ob nach oben oder nach unten. So sollen Anleger größtmögliche Transparenz über Entwicklungen innerhalb des Unternehmens bekommen und Insiderhandel verhindert werden.

Mercedes-Benz stellte sich klar gegen die Vorwürfe: "Wir halten die Ansprüche für unbegründet", sagte ein Sprecher. Das Unternehmen sei seinen kapitalmarktrechtlichen Publizitätspflichten ordnungsgemäß nachgekommen. "Unsere Kommunikation zum Thema Diesel entsprach zu jedem Zeitpunkt unserem jeweils vorliegenden Wissensstand", sagte er.

Die mündliche Verhandlung in dem Musterverfahren soll frühestens nach Ostern fortgesetzt werden - und könnte sich über Jahre hinziehen. Das zeigt auch ein Beispiel aus Niedersachsen: In einem ähnlichen Prozess gegen den VW -Konzern und die Dachholding Porsche SE wird aktuell um Schadenersatz für Investoren gestritten, die nach dem Auffliegen der Diesel-Affäre bei VW Kursverluste in Milliardenhöhe erlitten. Das Verfahren geht seit 2018 nur schleppend voran. Bis zu einer möglichen Entscheidung will das Oberlandesgericht Braunschweig noch Dutzende Zeugen hören und eine Vielzahl von Dokumenten sichten.

Mercedes muss sich seit Jahren mit Abgas-Vorwürfen auseinandersetzen. Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) hatte 2018 und 2019 gegen insgesamt mehrere Hunderttausend Fahrzeuge des Herstellers Rückruf-Bescheide wegen einer unzulässigen Abgastechnik erlassen. Konkret geht es um technische Einrichtungen, die die Abgasreinigung einschränken.

Relevant bei Mercedes sind in diesem Kontext sogenannte Thermofenster und die Kühlmittel-Solltemperatur-Regelung (KSR). Erstere Technik, die auch von anderen Herstellern standardmäßig eingesetzt wurde, sorgt dafür, dass die Fahrzeuge weniger giftige Stickoxide ausstoßen. Dafür wird ein Teil der Abgase direkt im Motor verbrannt. Ist es draußen kalt, wird dieser Mechanismus aber automatisch gedrosselt. Die Hersteller sagen, das sei notwendig, um den Motor zu schützen. Bei der KSR führt hingegen die verzögerte Erwärmung des Motoröls zu einem geringeren Ausstoß von Schadstoffen. Der Vorwurf hier lautet, dass die Technik fast ausschließlich auf dem Prüfstand funktioniere.

Der Stuttgarter Autobauer muss seit Bekanntwerden des Skandals und den KBA-Rückrufen immer wieder vor Gericht. 2019 war der Konzern wegen der Diesel-Verwicklungen zu einer Strafe von 870 Millionen Euro verdonnert worden. Außerdem gab es millionenschwere Vergleiche im Ausland und mehrere Strafbefehle gegen Mercedes-Mitarbeiter.

Auch zahlreiche Verbraucher waren in diesem Zusammenhang vor Gericht gezogen. In Deutschland gab es bisher mehr als 30 000 Klagen. Hinzu kommen Sammelklagen in anderen Ländern. Nach Grundsatzurteilen des Europäischen Gerichtshofs und des Bundesgerichtshofs können sich Verbraucher hierzulande begründete Hoffnung auf Schadenersatz machen. In Stuttgart soll etwa im März die Entscheidung im Verfahren um eine Musterfeststellungsklage von mehr als 2800 Autobesitzern fallen./jwe/DP/men

Name Kurs Währung Datum Zeit HP*
MERCEDES-BENZ GROUP AG 61,880 EUR 29.07.24 21:59 Lang & S...
PORSCHE AUTOMOBIL HOLDING SE V... 41,390 EUR 29.07.24 21:59 Lang & S...
VOLKSWAGEN AG VZ 104,100 EUR 29.07.24 21:59 Lang & S...
 
Weitere Nachrichten zu dieser Aktie
Seiten:   28 29 30 31 32    Anzahl: 746 Treffer     
Datum Zeit Nachrichtenüberschrift
18.10.2023 13:56 BMW übernimmt in den USA Tesla-Ladestandard
17.10.2023 16:26 Studie: BMW und Mercedes hängen chinesische Konku...
16.10.2023 16:06 Branchenexperten: Chinesische Autobauer erobern ih...
15.10.2023 14:21 Daimler-Truck-Vorstandsmitglied beklagt fehlende L...
12.10.2023 13:55 Umwelthilfe scheitert mit Klage gegen BMW vor OLG ...
11.10.2023 13:58 Bosch kämpft mit Lieferengpässen bei Batteriesys...
10.10.2023 15:20 dpa-AFX-Überblick: UNTERNEHMEN vom 10.10.2023 - 1...
10.10.2023 14:05 ROUNDUP: BMW verkauft mehr Autos - Mercedes-Benz w...
10.10.2023 10:48 Chinas Pkw-Nachfrage zieht weiter an - Vorläufige...
10.10.2023 10:35 Mercedes-Benz bekommt Flaute zu spüren - China un...
10.10.2023 10:26 Daimler Truck präsentiert Serienversion von E-Lkw...
05.10.2023 12:28 Deutlich weniger Elektroautos im September neuzuge...
04.10.2023 06:35 ROUNDUP: 'Greenwashing' oder 'harte Arbeit' - Wie ...
02.10.2023 11:37 Autoindustrie: Gute Geschäfte und Angst vor der Z...
01.10.2023 10:31 EU-Kommissar verteidigt mögliche Strafzölle auf ...
29.09.2023 16:20 Valeo schließt E-Motoren-Werk in Bad Neustadt
28.09.2023 13:14 Daimler Truck baut größtes Logistikzentrum in Ha...
27.09.2023 17:42 ROUNDUP: Diesel-Skandal ohne Ende - Investoren kla...
27.09.2023 17:20 ROUNDUP 3: Solarstrom-Förderprogramm für E-Autos...
27.09.2023 16:19 Investoren vs. Mercedes: Prozess um Diesel-Schad...

Börsenkalender 1M

Es finden keine Ereignisse in den nächsten 30 Tagen statt

Übersicht

 
Tagesroutine
Die Tagesroutine umfasst alle täglich wiederkehrenden Nachrichten, die vor, während und nach dem Börsentag veröffentlicht werden.
 

 
* Information zu Abkürzungen: HP = Handelsplatz
FactSet
Implemented and powered by FactSet. Bereitstellung der Kurs- und Marktinformationen erfolgt durch FactSet.
Bitte beachten Sie die Risikohinweise und Quellenangaben der TARGOBANK, die für diese Seite gelten.
 

 

Produkte und Services