Märkte & Kurse

RWE AG
Suchanfrage Börsenlexikon
ISIN: DE0007037129 WKN: 703712 Typ: Aktie DIVe: 3,54% KGVe: 9,61
 
31,020 EUR
-0,03
-0,10%
Echtzeitkurs: 22.11.24, 22:26:23
Aktuell gehandelt: 110.575 Stk.
Intraday-Spanne
30,800
31,440
Handelsplatz wählen:
Perf. 1 Jahr -18,16%
Perf. 5 Jahre +17,39%
52-Wochen-Spanne
28,160
42,300
TARGOBANK Depot:
 
kaufen   verkaufen
Sparplan eröffnen:   Auszahlplan eröffnen:
Investment Tools:
Analysieren Sie Ihr Wertpapier im Detail mit unseren Tools.
RisikohinweiseProduktinformation
  Übersicht     Kennzahlen     Portrait     Analyse     Chart     Nachrichten     Hebelprodukte     Zertifikate     Fonds  
Ausgewählte Nachricht zu dieser Aktie
28.01.2024-

Finanzausgleich umgekehrt: Milliarden-Zusatzkosten der Energiewende

MÜNCHEN (dpa-AFX) - Die deutsche Energiebranche rechnet für die nächsten Jahre mit weiteren Milliardenkosten für die Stabilisierung des deutschen Stromnetzes. Zu den Hauptursachen zählen die Verzögerungen beim Netzausbau und der gemessen am hohen Bedarf unzureichende Ausbau der erneuerbaren Energien im Süden. Diese Faktoren machen nach Einschätzung von Verbänden, Unternehmen und Ökonomen auch in den nächsten Jahren ein aufwendiges "Netzengpassmanagement" notwendig.

Zahlen zu den Kosten des Engpassmanagements für das ganze Jahr 2023 gibt es noch nicht. Im ersten Halbjahr 2023 waren es laut Bundesnetzagentur über 1,6 Milliarden Euro, im Gesamtjahr 2022 4,2 Milliarden, in Teilen bedingt durch den Anstieg der Gaspreise.

Der Netzbetreiber Tennet geht davon aus, dass es an die zehn Jahre dauern könnte, die Kosten der Netzeingriffe wieder auf ein Minimum zu senken. Ob die Redispatch-Maßnahmen eventuell sogar weiter ansteigen könnten, ist nach Angaben des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) schwer vorauszusagen. "Kurzfristig ist noch nicht mit einer Entlastung der Redispatch-Kosten zu rechnen", prophezeite kürzlich Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung.

Doch was bedeutet "Engpassmanagement"? Im Norden wird mehr Ökostrom produziert als verbraucht, im Süden ist es umgekehrt. Deswegen muss mehr Strom von Nord nach Süd transportiert werden. Weil der Bau der Hochspannungstrassen "Südlink" und "Südostlink" sich um Jahre verzögert, reicht die Leitungskapazität häufig nicht.

Dann werden Ökostromanlagen - darunter viele Windräder im Norden - "abgeregelt". Im Süden müssen konventionelle Kraftwerke hochfahren, die viel teureren Strom produzieren. "Es ist nicht immer möglich, den Strom von den Erzeugungsanlagen zu den Verbrauchern zu transportieren", formuliert ein Sprecher der Bundesnetzagentur diplomatisch.

In den Kosten des Engpassmanagements enthalten ist die Vergütung für ungenutzten Ökostrom, der quasi für die Mülltonne erzeugt wird. Im Jahr 2022 zahlten die vier Übertragungsnetzbetreiber allein hierfür 900 Millionen Euro, 2021 waren es laut Bundesnetzagentur 800 Millionen.

2022 wurden nach Angaben eines Sprechers der Behörde knapp drei Prozent des Ökostroms abgeregelt, im Vergleich zur gesamten Stromerzeugung seien die Eingriffe gering.

Doch summiert sich dies über die Jahre auf eine zweistellige Milliardensumme. "Jetzt schon steigen durch die höher werdenden Netzentgelte infolge des großen Redispatchaufwandes in ganz Deutschland die Strompreise", sagt der Energieexperte Raimund Kamm.

Kamm ist Verfechter der Windenergie, steht mit dieser Einschätzung aber nicht allein: "Während Kosten für Redispatch Ausgaben sind, die verpuffen und keinen volkswirtschaftlichen Nutzen haben, zahlen sich Investitionen in die Strominfrastruktur langfristig aus", heißt es bei Tennet.

Nach ursprünglicher Planung hätten die zwei großen Gleichstromtrassen (HGÜ) schon 2022 fertig gestellt werden sollen. Der frühere Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) beharrte auf der Verlegung als Erdkabel, was die Fertigstellung bis 2027/28 verzögern wird. Ein prominenter Trassengegner war Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger, der mittlerweile sogar eine dritte Leitung fordert.

Die Verlegung von Erdkabeln dauert nicht nur Jahre länger, sondern ist auch etwa doppelt so teuer wie der Freileitungsbau. Die Engpasskosten fließen in die bundesweit einheitlichen Übertragungsnetzentgelte ein, auch der Börsenstrompreis ist ein bundesweiter.

Die Entgelte für die örtlichen Verteilnetze sind regional unterschiedlich hoch, sollen aber ebenfalls vereinheitlicht werden. Die Netzentgelte insgesamt werden in diesem Jahr nach Berechnungen der Portale Verivox und Check24 um etwa ein Viertel teurer, für eine vierköpfige Familie etwa 100 Euro im Jahr.

"Den tatsächlichen Kosten entsprechende Marktpreise wären im Norden niedriger und im Süden höher, in Bayern und Baden-Württemberg sehr hoch", sagt Ökonom Mathias Mier am Münchner Ifo-Institut. "Der Redispatch ist in dem Sinne ein umgekehrter Länderfinanzausgleich, von dem die Unternehmen in Süddeutschland sehr stark profitieren."

Bei der Stromversorgung wird also ganz Deutschland an den höheren Kosten im Süden beteiligt, inklusive der politisch verursachten. "Das zahlen vor allem die Privathaushalte", sagt der Münchner Energiefachmann. "Auch wenn die Stromtrassen eines Tages fertig gestellt sind, wird das das Problem nicht lösen."

Es gäbe eigentlich nur eine langfristige Lösung, meint der Wissenschaftler. "Und das wäre die Aufteilung Deutschlands in zwei oder mehr Strompreiszonen." Norddeutschland hätte dann einen Wettbewerbsvorteil bezüglich Strompreisen.

Politik und Wirtschaft im Süden lehnen eine Aufteilung in zwei Zonen naturgemäß ab. Bayerns Staatsregierung hat mittlerweile umgeschwenkt und unterstützt sowohl den Trassenbau als auch Windräder.

"Der Netzaus- und -umbau muss dringend weiter beschleunigt werden", fordert der BDEW. "Insbesondere die großen HGÜ-Verbindungen müssen nun zeitnah fertiggestellt werden."

Für eine sichere Stromversorgung notwendig wären nach allgemeiner Einschätzung auch neue (Gas)-Kraftwerke. Tennet beziffert den Bedarf auf 21 Gigawatt gesicherter Leistung bis 2031, davon zwei Drittel im Süden./cho/DP/jha

Name Kurs Währung Datum Zeit HP*
ENBW ENERGIE BADEN-WUERTTEMBER... 63,200 EUR 22.11.24 18:10 Baader B...
E.ON SE 12,015 EUR 24.11.24 17:19 Lang & S...
RWE AG 31,070 EUR 24.11.24 17:54 Lang & S...
 
Weitere Nachrichten zu dieser Aktie
Seiten:   16 17 18 19 20    Anzahl: 460 Treffer     
Datum Zeit Nachrichtenüberschrift
05.02.2024 12:34 Union sieht noch viele Fragen bei Kraftwerksstrate...
05.02.2024 11:31 FDP: Ampel stellt Weichen für Stromsystem der Zuk...
05.02.2024 11:04 ROUNDUP: Bundesregierung einigt sich auf Strategie...
05.02.2024 08:56 EQS-DD: RWE Aktiengesellschaft (deutsch)
05.02.2024 08:50 EQS-DD: RWE Aktiengesellschaft (deutsch)
02.02.2024 12:59 EQS-DD: RWE Aktiengesellschaft (deutsch)
02.02.2024 06:00 ROUNDUP: Erhöhung der Netzentgelte lässt Strompr...
02.02.2024 05:37 Netzentgelterhöhung - Strompreise steigen weniger...
30.01.2024 16:32 KORREKTUR/ROUNDUP: Mehr Windkraft-Leistung auf See...
30.01.2024 14:24 ROUNDUP: Mehr Windkraft-Leistung auf See - Aber we...
30.01.2024 11:14 Leistung von Windkraftwerken in deutschen Gewässe...
30.01.2024 05:59 Eon: Süddeutsche Solaranlagen 2023 am produktivst...
29.01.2024 17:56 ROUNDUP: Offshore-Windbranche alarmiert über Verz...
29.01.2024 17:03 Offshore-Windbranche alarmiert über Verzögerunge...
29.01.2024 16:16 Habeck: Kraftwerksstrategie 'entscheidungsreif'
29.01.2024 15:10 EQS-Stimmrechte: RWE Aktiengesellschaft (deutsch)
28.01.2024 13:39 Finanzausgleich umgekehrt: Milliarden-Zusatzkosten...
26.01.2024 18:12 ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Dax tut sich kna...
26.01.2024 16:03 EQS-DD: RWE Aktiengesellschaft (deutsch)
26.01.2024 15:20 dpa-AFX-Überblick: UNTERNEHMEN vom 26.01.2024 - 1...

Börsenkalender 1M

Es finden keine Ereignisse in den nächsten 30 Tagen statt

Übersicht

 
Tagesroutine
Die Tagesroutine umfasst alle täglich wiederkehrenden Nachrichten, die vor, während und nach dem Börsentag veröffentlicht werden.
 

 
* Information zu Abkürzungen: HP = Handelsplatz
FactSet
Implemented and powered by FactSet. Bereitstellung der Kurs- und Marktinformationen erfolgt durch FactSet.
Bitte beachten Sie die Risikohinweise und Quellenangaben der TARGOBANK, die für diese Seite gelten.
 

 

Produkte und Services

Wechselprämie 5.000€ Prämie für Ihren Depot-Übertrag

Zur Aktion

Top-Tagesgeldzinsen Attraktive Tagesgeldzinsen für Depot-Neukunden

Zur Aktion

Klassik-Depot Damit Ihr Handel mit Wertpapieren auf einer soliden Basis startet

Zum Klassik-Depot