12.01.2024-
ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Dax gleicht Verlust der Vorwoche nahezu aus
FRANKFURT (dpa-AFX) - Angeschoben von US-Konjunkturdaten hat der Dax am Freitag seine Vortagesverluste ausgebügelt und die zweite Handelswoche im neuen Jahr versöhnlich abschlossen.
Nach wieder leicht anziehenden Verbraucherpreisen in den USA am Donnerstag hätten schwächer als erwartet ausgefallene Erzeugerpreise die Stimmung an der Börse wieder aufgehellt, kommentierte Marktanalyst Konstantin Oldenburger von CMC Markets das Auf und Ab im deutschen Leitindex. "Denn weiter fallende Erzeugerpreise deuten wiederum auf eine Fortsetzung des Abwärtstrends in der allgemeinen Preisentwicklung hin, was zeitnahe Zinssenkungen wieder wahrscheinlicher macht." Der Auftakt der US-Berichtssaison mit ersten Quartalsbilanzen großer Banken hatte hierzulande wenig Einfluss.
Der Dax beendete den Tag mit plus 0,95 Prozent auf 16 704,56 Zähler. Auf Wochensicht bedeutet dies einen Gewinn von 0,7 Prozent. In der ersten Woche des neuen Jahres hatte er fast ein Prozent eingebüßt, was viele Börsianer als schlechtes Omen für das Gesamtjahr werteten. Für den MDax der mittelgroßen Werte ging es an diesem Freitag um 0,87 Prozent auf 26 296,91 Punkte hoch. Europaweit war die Stimmung ebenfalls freundlich, während sich die wichtigsten US-Indizes unweit ihrer Vortagsschlussstände zeigten.
Im Blick standen am frühen Nachmittag mehrere Quartalsbilanzen großer US-Banken, allen voran die von JPMorgan . Insgesamt hinterließen die Zahlen der Banken gemischte Eindrücke. JPMorgan jedoch konnte überzeugen und auch der Ausblick kam bei den Anlegern gut an. Nach zunächst kräftigen Kursausschlägen, schlossen die Aktien der Deutschen Bank jedoch 1,2 Prozent tiefer, während die der Commerzbank nahezu unverändert aus dem Handel gingen.
Der Flugzeugbauer Airbus lieferte im vergangenen Jahr trotz angespannter Lieferketten deutlich mehr Verkehrsflugzeuge aus als sein kriselnder US-Konkurrent Boeing . Zugleich bestellten Kunden mehr als 2000 neue Airbus-Jets - ein Branchenrekord. Das trieb auf die Airbus-Aktie mit plus 3,6 Prozent auf etwas über 149 Euro auf ein Rekordhoch.
Die Papiere des Sport- und Geländewagenbauers Porsche AG setzten dagegen ihre Talfahrt fort und erreichten bei 74,80 Euro ein Rekordtief. Zwar wurden 2023 etwas mehr Fahrzeuge verkauft und der Absatz wuchs in fast allen Weltregionen, doch im wichtigsten Automarkt China brach er ein.
Ein Militärschlag der USA und Großbritanniens gegen die Huthi-Rebellen im Jemen sorgte für steigende Kurse im Rüstungssektor. Die Schläge erfolgten in der Nacht zum Freitag als Reaktion auf wiederholte Angriffe der vom Iran unterstützten Huthis gegen Schiffe im Roten Meer. Der Rüstungssektor reagiert für gewöhnlich mit deutlichen Kursaufschlägen bei kriegerischen Auseinandersetzungen. Rheinmetall erreichten bei etwas über 316 Euro ein Rekordhoch und schlossen mit plus 2,5 Prozent leicht darunter. Im MDax legten Hensoldt um 5,2 Prozent zu.
Im Nebenwerte-Index SDax sackten die Papiere von Südzucker nach einer negativen Studie von Warburg Research um 6,2 Prozent ab. Analyst Oliver Schwarz hatte seine Kauf- in eine Verkaufsempfehlung gewandelt. Mit Blick auf die Geschäftsentwicklung der Ethanol-Tochter Cropenergies sowie im Zuckersegment erwartet er eine Erosion der Gewinne des Zuckerkonzerns.
An den Börsen Europas war die Stimmung insgesamt ähnlich freundlich wie im Dax. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stieg um 0,85 Prozent auf 4480,02 Punkte. An den Länderbörsen in Paris und London wurden ebenfalls Gewinne verbucht. In den USA gab der Dow Jones Industrial zuletzt um 0,5 Prozent nach, der technologielastige Nasdaq 100 verlor 0,2 Prozent.
Der Euro kostete am frühen Abend 1,0954 Dollar. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0942 (Donnerstag: 1,0987) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9139 (0,9101) Euro.
Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 2,21 Prozent am Vortag auf 2,18 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,11 Prozent auf 126,27 Punkte. Der Bund-Future verlor 0,02 Prozent auf 135,72 Punkte./ck/he
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX --- |