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Aktien Frankfurt: Große Zinssenkung in den USA treibt Dax über 19.000 Punkte
FRANKFURT (dpa-AFX) - Dank einer großen Zinssenkung durch die US-Notenbank Fed hat der Dax am Donnerstag erstmals die runde Marke von 19.000 Punkten überwunden. In der Spitze erreichte der deutsche Leitindex mit knapp 19.045 Punkten eine neue Bestmarke. Am frühen Nachmittag betrug der Aufschlag 1,7 Prozent auf 19.024 Zähler.
Mit einer deutlichen Zinssenkung um gleich 0,5 Prozentpunkte hat nun auch die US-Notenbank Fed die Zinswende eingeläutet. Es ist dort die erste Zinssenkung seit mehr als vier Jahren. Am Markt gab es nicht wenige Experten, die nur mit einer kleinen Zinssenkung um 0,25 Punkte gerechnet hatten. Zudem signalisierte die Fed bis Jahresende weitere Senkungen um insgesamt 0,5 Punkte.
Entsprechend positiv fiel die Reaktion an den weltweiten Börsen aus: Schon in Asien war es mit den Aktienkursen kräftig aufwärts gegangen. An der Wall Street dürfte sich die Rekordjagd fortsetzen. Im vorbörslichen Handel erreichten sowohl der Leitindex Dow Jones Industrial als auch der marktbreite S&P 500 bereits Höchststände.
"Die Fed hat begonnen, den Fuß von der Bremse der US-Wirtschaft zu nehmen, da sich die Inflation verlangsamt und die Sorgen über die Wachstumsaussichten zunehmen", schrieb Ökonom James McCann vom Vermögensverwalter abrdn Investments. Sollte das Wachstum in den USA nicht genug Fahrt aufnehmen, dann werde die Fed "die Zinsen stärker senken und damit das Risiko einer harten Landung verringern", prognostizierte Analyst Eric Winograd vom Investmenthaus AllianceBernstein.
Der MDax der 50 mittelgroßen Börsentitel gewann am Donnerstag 2,1 Prozent, er ist mit 26.332 Punkten aber noch weit entfernt von seiner Höchstmarke von vor drei Jahren bei über 36.000 Zählern. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 legte um knapp 2 Prozent zu.
Aktien der Merck KGaA stiegen um 1,8 Prozent. Die Investmentbank Goldman Sachs hat die Bewertung der Papiere des Pharma- und Chemiekonzerns mit "Buy" aufgenommen. BASF-Aktien wurden wie schon am Vortag von einem sich abzeichnenden Konzernumbau angetrieben und verteuerten sich um 3 Prozent.
Zu den wenigen Verlierern im Dax zählten Deutsche Telekom mit minus 1,7 Prozent. Das französisch-deutsche Investmenthaus Oddo-BHF strich die Kaufempfehlung für die Aktie. Ein gekapptes Kaufvotum der Investmentbank Exane BNP Paribas für die Aktien der DHL Group ließ diese um 0,4 Prozent nachgeben. Deutschlands größter Wohnimmobilienkonzern Vonovia will seine Tochter Deutsche Wohnen mittels eines Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrags noch enger an sich binden. Das sorgte am Markt für Spekulationen über eine Abfindung für die Inhaber der rund 13 Prozent Aktien, die nicht Vonovia gehören. Deutsche Wohnen sprangen um fast 20 Prozent nach oben, Vonovia-Aktien verloren dagegen 1 Prozent.
Am Devisenmarkt belastete die Zinssenkung in den USA den US-Dollar. Der Euro stieg entsprechend auf 1,1154 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Euro am Mittwoch mit 1,1124 Dollar festgestellt. Am deutschen Rentenmarkt fielen die Anleihenkurse. Der Rentenindex Rex sank um 0,14 Prozent auf 126,92 Punkte. Der Bund-Future lag am Nachmittag mit 0,15 Prozent leicht im Plus bei 134,37 Punkten. Die Umlaufrendite stieg von 2,16 Prozent am Mittwoch auf 2,19 Prozent./bek/jha/
--- Von Benjamin Krieger, dpa-AFX --- |