10.05.2024-
Aktien Frankfurt: Zinshoffnung treibt Dax in dünnem Markt von Rekord zu Rekord
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Freitag in seinem Rekordlauf die Marke von 18 800 Punkte übersprungen. Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von RoboMarkets sprach von einem "starken Ausbruch bei schwachen Umsätzen". Auftrieb gibt vor allem die Hoffnung auf doch noch zeitnahe Leitzinssenkungen in den USA. Die dünnen Handelsumsätze am Brückentag nach "Christi Himmelfahrt" tragen ihr Übriges dazu bei, denn an solchen Tagen reichen bereits wenige Orders, um den Dax kräftiger in die eine oder andere Richtung zu bewegen.
Am Nachmittag gewann der deutsche Leitindex 0,64 Prozent auf 18 804,19 Punkte, nachdem er zeitweise sogar bis knapp unter 18 850 Punkte geklettert war. Gleich zum Handelsstart hatte der Dax zunächst die Hürde von 18 700 Punkten genommen. Auf Wochensicht zeichnet sich für die zweite Mai-Woche ein sattes Plus von etwa viereinhalb Prozent ab.
Der MDax der mittelgroßen Werte gewann am Freitagnachmittag 0,58 Prozent auf 26 863,09 Punkte und auch europaweit war die Stimmung an den Börsen gut.
Tags zuvor hatte der Dax die Schwächephase von Anfang April mit dem Sprung auf eine neue Bestmarke endgültig abgehakt. Neben positiven Außenhandelsdaten aus China hatten Jobdaten aus den USA das Börsenbarometer höher getrieben.
Die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe war überraschend deutlich gestiegen. Das interpretieren so manche Anleger als einen weiteren Hinweis auf eine Abschwächung des Arbeitsmarktes, - und genau das könnte für die US-Notenbank entscheidend sein, positiver auf das Inflationsumfeld zu schauen und den Leitzins womöglich schon bald zu senken. Vor diesem Hintergrund dürfte kurz nach dem Handelsstart an der Wall Street das Konsumklima der Uni Michigan besonderes Interesse genießen, da es auch Inflationserwartungen der Verbraucher enthält.
Einzelwerte wurden an diesem Tag vor allem von Analystenkommentaren bewegt. So sprangen Zalando mit plus 3,3 Prozent an die Dax-Spitze. Sie profitierten von einer Empfehlung der Berenberg Bank. Analyst Matthew Abraham verwies auf erste Signale einer erfolgreichen Umsetzung der neu skizzierten Strategie des Online-Modehändlers sowie eine verbesserte Dynamik auf den Endmärkten.
Munich Re , von der Bank of America (BofA) auf "Buy" hochgestuft, legten um 2,6 Prozent zu. Analystin Freya Kong traut den Papieren des Rückversicherers eine Fortsetzung ihres Laufs zu und setzte mittelfristig nun ein Kursziel von 530 Euro. Bereits tags zuvor hatten zahlreiche Häuser die Kursziele für die Aktie in Reaktion auf die Quartalszahlen nach oben geschraubt. Das neue Ziel der BofA übertrifft diejenigen der anderen genannten Häuser aber noch deutlich.
Für die Aktien von Symrise ging es dagegen am Dax-Ende um 2,0 Prozent abwärts. Berenberg-Analystin Samantha Darbyshire stufte das Papier des Aromen- und Duftstoffherstellers auf "Hold" ab und verwies dabei auf Preisdruck im wichtigen Geschäft mit Nahrungszusätzen im Bereich Haustiere.
Der Euro bewegte sich kaum und wurde am Nachmittag mit 1,0780 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Donnerstag etwas tiefer auf 1,0732 Dollar festgelegt. Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 2,55 Prozent am Vortag auf 2,52 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,17 Prozent auf 124,56 Punkte. Der Bund-Future sank um 0,12 Prozent auf 131,06 Zähler./ck/men
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX --- |