18.03.2024-
Aktien Frankfurt Ausblick: Dax peilt 18 000 Punkte an - Rekord in Sichtweite
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der vor dem Wochenende lethargische Dax dürfte am Montag moderat zulegen. Eine Dreiviertelstunde vor Handelsbeginn signalisierte der X-Dax als außerbörslicher Indikator ein Plus von rund 0,2 Prozent auf 17 981 Punkte. Damit rückt das Rekordhoch von 18 039 Punkte wieder in Sicht, das der deutsche Leitindex am vergangenen Donnerstag erreicht hatte. Sein Eurozonen-Pendant Eurostoxx 50 wird ebenfalls moderat im Plus erwartet.
Zu Beginn einer "Woche der Notenbanken" stützten insbesondere gute Vorgaben von den asiatischen Börsen. Der japanische Nikkei 225 zog dank des schwachen Yen wieder kräftig an und peilt eine Fortsetzung der jüngsten Rekordjagd an. Auch an Chinas Börsen ging es mit den Kursen nach oben. Neue Daten des Landes zu Industrieproduktion und Einzelhandel deuten auf eine weitere Erholung der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft hin.
Im weiteren Wochenverlauf stehen die Zinsentscheide der Zentralbanken in den USA, Großbritannien, Japan und der Schweiz auf der Agenda. Besonders im Fokus steht die amerikanische Federal Reserve am Mittwochabend. Eine Beibehaltung des aktuellen Leitzinses gilt als ausgemachte Sache. Wichtiger für die Anleger sollten Hinweise auf den Zeitpunkt der seit langem erhofften Wende in der Geldpolitik sein.
Die jüngsten Inflationsdaten aus den USA hatten Spekulationen auf eine mögliche erste Zinssenkung bereits vor der Juni-Sitzung abgekühlt. Die Aussagen der Fed am Mittwoch dürften "die Richtung der Aktienmärkte in New York und auch in Frankfurt in den kommenden drei Monaten bestimmen", schrieb Analyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets. Inzwischen rechne nur noch eine hauchdünne Mehrheit mit einer US-Zinssenkung zur Jahresmitte.
Am deutschen Aktienmarkt stehen zu Wochenbeginn die in Kraft tretenden Änderungen in der Dax-Familie im Blick. Im Dax selbst gibt es keine Veränderungen. Derweil sind der Pharmawirkstoff-Forscher Morphosys und der Industriedienstleister Bilfinger ab sofort wieder im MDax der mittelgroßen Unternehmen vertreten.
Dafür muss zum einen der Elektroantriebsspezialist Vitesco in den Nebenwerte-Index SDax absteigen. Im Zuge der Übernahme durch Großaktionär Schaeffler war der Anteil der frei handelbaren Vitesco-Aktien deutlich gesunken. Zum anderen muss der Großküchenausrüster Rational den MDax verlassen und scheidet vorerst sogar ganz aus der Dax-Familie aus. Unter die SDax-Werte wird sich von diesem Montag an auch der Finanzdienstleister MLP mischen.
Außerdem wird der Beschluss wirksam, die Kappungsgrenze für die Dax-Indexfamilie von 10 auf 15 Prozent zu erhöhen. Mit der neuen Grenze wird die Regel an internationale Standards angeglichen. Als größtes Indexgewicht im Dax gilt vor allem der Softwarekonzern SAP als Profiteur der neuen Regel.
Derweil berichtete Hannover Rück einen Rekordgewinn für das vergangene Jahr. Der Rückversicherer will nun deutlich mehr Geld an seine Aktionäre ausschütten. Davon profitiert vor allem der Versicherungskonzern Talanx (HDI), dem gut die Hälfte der Hannover-Rück-Aktien gehören. Die Aktien der Hannoveraner zogen bereits vorbörslich etwas an.
Auch die Anteilsscheine von Eon waren vor Börsenstart gefragt, nachdem die US-Investmentbank Morgan Stanley ihr Anlagevotum angehoben hatte und Eon nun mit "Equal-weight" empfiehlt. Analyst Robert Pulleyn nannte die Wachstumsziele des Energiekonzerns eine positive Überraschung und hob seine Ergebnisschätzungen deutlich an./gl |