02.01.2024-
WOCHENAUSBLICK: Rekord-Dax muss sich Realitäts-Check stellen
FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach einem Rekordhoch des Dax kurz vor dem Ende des Börsenjahres 2023 könnte das neue Jahr so ruhig beginnen wie das alte geendet hat. Viele Marktakteure werden erfahrungsgemäß erst in der zweiten oder dritten Januarwoche wieder an die Handelsplätze zurückkehren. Ein Pendeln des deutschen Leitindex unter dem historischen Höchststand von gut 17 000 Zählern zum Auftakt 2024 wäre also eine Option.
Mit einem Gewinn von rund 20 Prozent war 2023 das zweitbeste Jahr für den Dax in den vergangenen zehn Jahren. "Sobald im neuen Jahr alle aus ihrem Urlaub zurückkommen, steht dann der Realitätscheck für die Jahresendrallys am Aktien- und Rentenmarkt an", schrieb Analyst Thomas Altmann von QC Partners. Dann müsse sich zeigen, wie sehr die Börsianer zum Jahresstart ins Risiko gingen und ob sie bereit seien, auf den aktuellen Kursniveaus auch größere Summen zu investieren.
Angetrieben wurden die Aktienkurse im November und Dezember vor allem vom Szenario wieder sinkender Leitzinsen, vor allem in den USA. Deshalb dürfte am Mittwochabend den Investoren das Protokoll der jüngsten Sitzung der US-Notenbank einen Blick wert sein. Auf dem Treffen Mitte Dezember hatte die Fed Zinssenkungen im kommenden Jahr in Aussicht gestellt. Etliche Beobachter rechnen bereits für die Sitzung im März mit einer entsprechenden Maßnahme. An den Märkten wird man daher den Wortlaut des Protokolls genauestens auf Hinweise zur zukünftigen Geldpolitik analysieren.
Mit Blick auf den deutschen Aktienmarkt dürfte es interessant sein zu beobachten, ob sich die Favoriten des alten Jahres auch im neuen der Gunst der Anleger erfreuen oder ob diese die Pferde wechseln.
Größte Kursgewinner im Dax waren 2023 Rheinmetall , Heidelberg Materials , Adidas , SAP und Covestro . Letzterer getrieben vor allem von Übernahmehoffnungen angesichts des Interesses des arabischen Ölkonzerns Adnoc. Dem stehen die Verlierer Zalando , Siemens Energy und Bayer gegenüber./bek/la/mis/he
--- Von Benjamin Krieger, dpa-AFX --- |