10.09.2024-
ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Dax schwach - Gewinnwarnung von BMW belastet
FRANKFURT (dpa-AFX) - Ein Kursrutsch in der deutschen Automobilbranche und eine schwächelnde Wall Street haben am Dienstag den deutschen Aktienmarkt belastet. Der Dax , der sich bis zur Mittagszeit lustlos auf Vortagesniveau gehalten hatte, büßte letztlich 0,96 Prozent auf 18.265,92 Punkte ein.
Die gesenkten Jahresziele von BMW hätten nicht nur den gesamten Autosektor unter Druck gebracht, sondern auch allgemein die Stimmung getrübt, erklärte Marktanalyst Konstantin Oldenburger vom Handelshaus CMC Markets. "Nach dem Rekordlauf des Dax auf knapp 19.000 Punkte und dem anschließend kräftigen Rutsch scheint die Luft zunächst raus. Die 18.000er-Marke rückt wieder drohend näher."
Bereits am Vortag hatte die Erholung nahe 18.500 Zählern und damit am 21-Tage-Durchschnitt geendet. Diese gleitende Durchschnittslinie ist ein Maß für den kurzfristigen Trend und stellt derzeit einen massiven Widerstand für den Dax dar.
Laut der Commerzbank sind für die nächsten Handelstage nun die Verbraucherpreise aus den USA, die am Mittwoch auf der Agenda stehen, entscheidend sowie die US-Erzeugerpreise am Donnerstag. Ihnen gelte vor der Leitzinsentscheidung der US-Notenbank Fed in der kommenden Woche besondere Aufmerksamkeit, da sie womöglich das Ausmaß der ersten Zinssenkung mit beeinflussen könnten.
Der MDax der mittelgroßen Börsenunternehmen zeigte sich am Dienstag kaum verändert mit minus 0,01 Prozent auf 25.199,00 Punkte. Europaweit dominierten unterdessen Verluste. So gab der Leitindex der Euroregion, der EuroStoxx 50 , um 0,66 Prozent auf 4.747,20 Zähler nach. Die Länderbörsen Großbritanniens und der Schweiz schwächelten ebenfalls. In den Vereinigten Staaten büßte der bekannteste Wall-Street-Index Dow Jones Industrial 0,50 Prozent ein, während sich die technologielastigen Nasdaq-Börsen leicht im Plus hielten.
Im Dax richteten sich die Augen vor allem auf die dort zahlreich vertretenen Autowerte. So hatte BMW wegen Problemen mit zugelieferten Bremsen und schwacher Geschäfte in China sowohl das Profitabilitätsziel als auch die Auslieferungsziele und die Erwartung an den freien Finanzmittelfluss gesenkt. Der Zulieferer Continental informierte kurz darauf wegen seiner Bremssysteme über Rückstellungen im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich. Das löste Sorgen um den gesamten Sektor aus.
Zwar waren Conti und BMW die größten Verlierer mit Verlusten von um die elf Prozent, doch auch alle anderen deutschen Hersteller und Zulieferer in der Dax-Familie gerieten unter Druck. Porsche AG und Porsche SE , Volkswagen und Mercedes büßten zwischen anderthalb und knapp fünf Prozent ein. Im SDax verloren Vitesco und Schaeffler jeweils etwa dreieinhalb Prozent.
Immobilienwerte dagegen waren gefragt. Die Erwartungen, dass die Leitzinsen dies- und jenseits des Atlantiks in Kürze sinken werden, dürften dafür eine wesentliche Rolle gespielt haben. Zudem half eine Kaufempfehlung der US-Bank Goldman Sachs den Anteilsscheinen des Gewerbeimmobilien-Spezialisten Aroundtown zu einem Kursplus von 14,3 Prozent im MDax.
Der Euro wurde am Abend mit 1,1022 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,1031 (Montag: 1,1043) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9065 (0,9055) Euro.
Die Kurse deutscher Bundesanleihen stiegen. Die Umlaufrendite fiel im Gegenzug von 2,22 Prozent am Vortag auf 2,15 Prozent. Der Rentenindex Rex legte um 0,36 Prozent auf 127,25 Punkte zu. Der Bund-Future gewann 0,27 Prozent auf 134,94 Zähler./ck/nas
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX --- |