Märkte & Kurse

15. Dezember 2021

Aktien

Ausblick 2022: Rückkehr zur Normalität?

Die meisten Analysten sind für das Börsenjahr 2022 recht optimistisch gestimmt. Allerdings könnte sich ein Faktor ändern, der bisher verlässlich die Aufwärtsbewegung an den Aktienmärkten unterstützt hat. Anleger sollten daher besonders wachsam sein.

  • US-Notenbank im Fokus Fed wird 2022 weniger expansiv
  • Inflationsausblick Preisdruck bleibt noch bestehen
  • Gewinnentwicklung Preissteigerungen können Marge belasten

Nach fast zwei Jahren Pandemie hoffen viele Menschen, dass 2022 allmählich wieder Normalität zurückkehren wird. Verbunden damit wären verlässlichere Prognosen bei den Unternehmen, und dies wäre auch für die Börse positiv. An den Finanzmärkten zeigten hingegen gerade die Kurskapriolen zum Jahresende, dass jederzeit mit Rückschlägen zu rechnen ist. Im Rückspiegel betrachtet stellten neue Hiobsmeldungen von der Covid-Front aber bisher gute Einstiegsgelegenheiten dar, Mut wurde an der Börse belohnt. "Buy the dip" funktionierte - bleibt dies auch 2022 so?

Zumindest zum Auftakt bleibt das Umfeld nahezu unverändert. Sparer werden mit Minuszinsen und Gebühren weiter zur Kasse gebeten, Aktien bleiben daher alternativlos. Allerdings wäre es falsch, daraus einen Freifahrtschein für Aktien abzuleiten. Im Gegenteil: 2021 war ein Börsenjahr mit ungewöhnlich geringen Rückschlägen, zumindest auf der Index-Ebene. Unter der Oberfläche kam es bei Einzelaktien zu teilweise kräftigen Verlusten. Auslöser dafür war die Zinsentwicklung, und sie wird auch weiter ein wichtiger Taktgeber bleiben: Steigen die Renditen, leiden Technologie-Aktien und klassische Value-Titel, zahlreiche Zykliker dominieren dagegen die Favoritenliste. Unternehmen mit starken Marken, die höhere Kosten aufgrund der gestiegenen Inflation leichter über ihre Preise weitergeben können, dürften in einem Umfeld mit anziehender Teuerung profitieren. Dieser Wirkungsmechanismus ist eine wichtige Lehre aus dem Börsenjahr 2021.

Inflation bleibt

Aber gerade die Zinsen könnten dafür sorgen, dass es an den Börsen im nächsten Jahr ungemütlicher wird. Schon jetzt erweist sich die Inflation entgegen der bisherigen Meinung vieler Notenbanker als hartnäckig. Damit steigt die Gefahr von Fehlentscheidungen bei den Währungshütern. Wegen der Teuerung müssten die geldpolitischen Zügel eigentlich stärker angezogen werden. Bei der EZB in Frankfurt bleibt die Rückkehr zur geldpolitischen Normalität weiter Wunschdenken, Zinsen wird es vorerst nicht geben. Anders ist die Lage in den USA, wo die Fed die monatlichen Anleihekäufe sogar stärker reduzieren könnte als bisher erwartet und eine Zinserhöhung bereits in der ersten Jahreshälfte nicht ausgeschlossen werden kann.

Anders formuliert: In den vergangenen Jahren waren die massiven Liquiditätsspitzen der Notenbanken ein wesentlicher Grund für die Rally an den Aktienmärkten. Umso wichtiger werden die Ergebnisse der Unternehmen sein. Da die Indizes in Reichweite ihrer Bestmarken notieren, entsteht leicht der Eindruck, dass viele Werte sehr teuer sind und eine Übertreibung vorliegt. Die Rally ist bisher aber gut untermauert, da die Gewinne und deren Erwartungen stärker gestiegen sind als die Kurse. Im Gegenzug kamen die Bewertungen sogar zurück, zumindest am breiten Gesamtmarkt.

Europa günstiger bewertet

Besonders die Börsen in Europa sind gegenüber der Wall Street niedriger bewertet. Allerdings liegen die Margen vieler US-Firmen im Bereich historischer Höchststände. Was sich positiv liest, ist eher eine Belastung, denn von ähnlichen Niveaus aus ging es fast immer abwärts. Schwächt sich die Dynamik der Erholung wegen anhaltender Probleme bei Lieferketten, Engpässen und einer angespannten Lage am Arbeitsmarkt ab, besteht aus fundamentaler Sicht kaum Fantasie für kräftig anziehende Gewinne und somit steigende Kurse.

Das ungewöhnlich ruhige Börsenjahr 2021 dürfte somit eine Ausnahme bleiben. Corona, die Geldpolitik, China und die Inflation bleiben Risikofaktoren. Wichtig zu wissen: Schärfere Korrekturen von 15 Prozent und mehr gab es am US-Aktienmarkt in den vergangenen Jahren nur, wenn kein Anleihekaufprogramm der Fed aktiv war. Dazu könnte es bereits in der ersten Jahreshälfte kommen. Volatilität ist somit vorprogrammiert und als Chance sowie Motor im Depot zu sehen. Wer sich aktiv um seine Finanzen kümmert, dürfte daher auch 2022 zu den Gewinnern zählen.

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