Märkte & Kurse

10. Juni 2021

Aktien

Inflation - was nun?

Nach Jahren der Stagnation ziehen die Preise wieder an. Mit der Rückkehr der Inflation bei gleichzeitig schwacher Wirtschaft nimmt die Unruhe an den Finanzmärkten zu. Ängste vor einer sprunghaft steigenden Teuerung lassen die Zinsen steigen. Doch es gibt gute Gründe, dass die Inflation nach der Corona-Krise nicht den nächsten Schock auslöst.

  • Inflation zieht an Basiseffekt schlägt durch
  • Zinsen steigen Geldpolitik bleibt expansiv
  • Tech-Aktien schwächer Zinsentwicklung belastet

Inflation kennt zwar jeder, aber so richtig "fühlen" kann man die Teuerung nur selten, vor allem nicht in kurzer Zeit. Es gibt aber Ausnahmen. Weihnachten 2020 bezahlte man mit etwas Glück an der Tankstelle für Super Benzin 1,20 Euro. Zwei Monate später müssen Autofahrer wesentlich tiefer in die Tasche greifen und mehr als 1,40 Euro berappen. Für jeden wird die Inflation plötzlich spürbar, denn die Preise ziehen nicht nur an der Tankstelle an.

Gleich mehrere Faktoren sind dafür verantwortlich. Auf der einen Seite ist das Angebot an zahlreichen Gütern und Dienstleistungen mit der Corona-Krise kräftig eingebrochen. Sollten die Einschränkungen bald stärker wieder gelockert werden und die Menschen mit den steigenden Temperaturen mehr konsumieren, springt auch die Nachfrage nach Mietwagen, Hotelübernachtungen oder Flugtickets sprunghaft an. Da vielfach nur ein begrenztes oder sogar geringeres Angebot zur Verfügung steht, drohen Engpässe und Preiserhöhungen wären die Folge.

Erst einmal steigen die Preise

Beide Faktoren befeuern ebenso die Teuerungsrate wie der sogenannte Basiseffekt. Hier dient erneut der Ölpreis als gutes Beispiel. Im Frühjahr 2020 sackte der Preis für das schwarze Gold kurzzeitig sogar in den negativen Bereich. Seitdem ging es stramm aufwärts, allein seit Anfang November hat sich der Ölpreis der Nordsee-Sorte Brent fast verdoppelt. Ähnlich verhält es sich bei anderen Rohstoffen. Der tiefe Vergleichsmaßstab mit dem Vorjahr befeuert ebenfalls die Inflation. Brummt zugleich die Konjunktur aufgrund der zahlreichen fiskalischen und geldpolitischen Stützungsmaßnahmen, dürften die Preise noch kräftiger zulegen. Die US-Notenbank und die EZB halten an ihrer expansiven Geldpolitik fest.

Folgt nun auf die Pandemie die große Inflation? Für die Finanzmärkte ist dies eine wichtige Frage. Denn mit der Teuerung ziehen auch die Renditen der Staatsanleihen an. So schossen die richtungsweisenden zehnjährigen Zinsen allein seit Ende Januar um mehr als 30 Prozent nach oben. Für die hoch verschuldeten Staaten und Unternehmen sind dies schlechte Nachrichten. Am Aktienmarkt schlagen die steigenden Zinsen besonders auf der Bewertungsseite durch. Mit anziehenden Renditen sinkt der aktuelle Wert künftiger Gewinne, die einkalkuliert sind. Betroffen davon sind besonders Technologiewerte, auch Immobilien- und Versorger-Aktien leiden, weil die Firmen meist mit viel Fremdkapital arbeiten, das sich verteuert.

Wie nachhaltig ist der Zinsanstieg?

Sowohl im Euro-Raum wie auch in den USA ist die Inflation im Frühjahr bereits weiter gestiegen. Aber wie nachhaltig wird der Zinsanstieg sein? Einiges spricht dagegen: Der starke Preisdruck im Frühjahr wird vor allem durch die genannten Sonderfaktoren verursacht, also dem Basiseffekt bei Rohstoffen. Gegen eine lang anhaltende Inflation spricht auch die gestiegene Arbeitslosigkeit, etwa in den USA. Der Arbeitsmarkt ist weit von der maximalen Beschäftigung entfernt, was zuletzt auch US-Notenbankchef Jerome Powell bemerkte. Die Wirtschaft werde noch länger unter den Folgen der Corona-Krise leiden. Das bedeutet, dass Anleger wieder von sinkenden Zinsen profitieren können, sollten die Inflationsentwicklungen vorübergehender Natur sein.

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