Märkte & Kurse

08. November 2019

Aktienmarkt

Aktienmärkte trotzen Rezessionssorgen

Ausnahmen bestätigen bekanntlich die Regel, auch an der Börse. Das vierte Quartal zählt an den Aktienmärkten eigentlich zu den besten Phasen im Jahresverlauf. Ende 2018 sorgten Rezessionsängste für einen Crash, der Schock steckt vielen Anlegern noch in den Knochen. Doch die Aktienmärkte reagieren in diesem Jahr anders.

  • Jahresendrally läuft Aktienmärkte bestätigen Saisonalität
  • Erwartungen gesenkt Schwache Gewinnentwicklung erwartet
  • Politische Risiken bleiben Konjunktur leidet

Auf den ersten Blick kann sich das Börsenjahr 2019 bisher sehen lassen. Seit dem Jahreswechsel schnellte der DAX um knapp 20 Prozent in die Höhe. Verteidigt der Markt das Niveau bis Silvester, wäre dies das beste Jahr seit 2013. Unter der Lupe betrachtet laufen die Kurse aber seit dem Frühjahr nur seitwärts, die kräftigen Gewinne sind nur das Ergebnis einer technischen Reaktion auf den Ausverkauf im vierten Quartal 2018.

Dennoch: Aus markttechnischer Sicht gibt es einen wesentlichen Unterschied zur Ausgangslage im Vorjahr: Der DAX handelt deutlich über seiner 200-Tage-Linie und der viel beachtete Mittelwert zeigt derzeit eindeutig aufwärts. Nach Berechnungen von Index Radar behauptete der DAX seit 1988 19 Mal zu Beginn des vierten Quartals den langfristigen Durchschnitt - in 95 Prozent der Fälle stand der Markt zum Jahresende höher.

Breiter Wirtschaftsabschwung bleibt aus

Diese beeindruckende Statistik steht zunächst im Widerspruch zur fundamentalen Ausgangslage. Wichtige Einkaufsmanagerindizes liegen unter der Wachstumsschwelle von 50 Punkten, der Ifo-Index taumelt abwärts, konnte sich zuletzt immerhin stabilisieren. Anders als in den USA wirkt sich hierzulande die starke Exportabhängigkeit negativ aus, die einen Anteil von rund 40 Prozent an der gesamten Wertschöpfung ausmacht. Zudem steuert das verarbeitende Gewerbe rund ein Viertel zur Wirtschaft bei, hier zeigen sich die Bremseffekte des Zollstreits besonders deutlich.

Der private Konsum sowie Dienstleistungen spielen eine wesentlich geringere Rolle, während beide Bereiche für die US-Wirtschaft zentrale Säulen sind. Damit ist auch klar: Solange im Handelskonflikt kein Durchbruch erzielt wird, dümpelt die heimische Konjunktur zwischen Rezession und Magerwachstum. Ganz zu schweigen vom Brexit-Chaos und den enormen Forschungsausgaben, welche die deutsche Autoindustrie stemmen muss.

Erwartungen reduziert

An den Märkten dürfte eine technische Rezession aber niemanden mehr überraschen, die Entwicklung sollte eingepreist sein. In den vergangenen Monaten haben Analysten die Gewinnerwartungen für den DAX bereits kräftig reduziert. Sie rechnen ähnlich wie in Osteuropa, Japan und Asien mit einer Gewinnrezession. Problematisch sind die hohen Erwartungen für das kommende Jahr: Zwar sanken die Prognosen zuletzt, doch Analysten rechnen immer noch mit einem beeindruckenden Wachstum von 14 Prozent. Voraussetzung dafür wäre aber, dass ein unkontrollierter Brexit abgewendet wird, der Zollstreit zwischen den USA und China endgültig gelöst wird und Trump keine Konfrontation mit Europa wegen der Autozölle sucht.

Auf der anderen Seite stützt der schwächere Euro die Unternehmen, die nun ihre Produkte im Ausland preiswerter anbieten können. Gegenüber dem Dollar war die europäische Leitwährung im dritten Quartal gut vier Prozent schwächer als im Vorjahreszeitraum. Eine Stabilisierung der Gewinnerwartungen wäre ein erstes positives Signal für eine mögliche Trendwende im kommenden Jahr. Aktuell wird der DAX mit einem 2020er-KGV von rund 13 gehandelt und ist somit gut bezahlt, ein großer Spielraum für Enttäuschungen existiert nicht.



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