Märkte & Kurse

01. Oktober 2019

Rohstoffe

Brent, Gold, Palladium - starker Schlussspurt?

So schnell kann sich das Blatt und die Stimmung ändern: Ende vergangener Woche dämpften am Ölmarkt noch Sorgen vor einem konjunkturellen Abschwung, am Montag schnellten die Preise so kräftig in die Höhe wie seit 1991 nicht mehr. Aber auch bei Gold und Silber sowie Platin und Palladium sollten Anleger wachsam bleiben.

  • Politisches Risiko nimmt zu Rohstoffe profitieren von Ungewissheit
  • Große Industrienachfrage Palladium mit Top-Performance
  • Hohes Gold-Silber-Ratio Silber hat Aufholpotenzial

Mit den Angriffen auf die größte Ölraffinerie Saudi-Arabiens und damit das Herz der saudischen Ölindustrie rückten zunächst Versorgungsprobleme in den Fokus. Inzwischen hat sich die Lage wieder beruhigt: Der saudische Ölminister kündigte eine rasche Rückkehr der vollen Kapazität innerhalb weniger Wochen an. Auch aufgrund der vorhandenen Lagerbestände erscheinen daher Sorgen vor Engpässen nicht angebracht. Zudem liegt Saudi-Arabien mit einer Tages-Ölproduktion von 9,8 Millionen Barrel nur auf Rang drei hinter Russland (11,1 Millionen Barrel) und den USA (12,4 Millionen Barrel).

Dennoch dürften die Preise nicht so schnell auf das Niveau von vor den Angriffen zurückfallen. Während in den USA und Russland zahlreiche Unternehmen in der Ölproduktion tätig sind, setzt Saudi-Arabien nur auf den staatlichen Ölkonzern Saudi Aramco. Das Land ist somit wesentlich anfälliger für Angriffe, ähnliche Attacken sind in den kommenden Monaten nicht auszuschließen. Dieser Faktor dürfte auch den bevorstehenden Börsengang des Konzerns erschweren. Zumindest die Befürchtungen um eine militärische Auseinandersetzung der USA mit dem Iran wurden zuletzt gedämpft. US-Präsident Donald Trump will zunächst den wirtschaftlichen Druck auf Teheran erhöhen.

Favoritenwechsel bei Platin und Palladium?

Viel Freude bereiten in diesem Jahr auch die Edelmetalle, Palladium liegt mit 35 Prozent Gewinn seit Jahresanfang an der Spitze. In Fahrzeugen mit Benzinmotor kommt meist Palladium zum Einsatz, Platin wird hingegen verstärkt in Dieselmotoren verbaut. Für die Preisrally bei Palladium gibt es daher gute Gründe: Seit dem VW-Dieselskandal 2015 sind Benzinmotoren im Aufwind. Auch die schärferen Umweltstandards in China befeuerten die Palladium-Nachfrage. Wie bereits mehrfach in den vergangenen Jahren könnte es aber auch jetzt nur eine Frage der Zeit sein, bis Katalysatoren-Hersteller nicht mehr bereit sind, für Palladium rekordhohe 700 Dollar mehr als für Platin zu bezahlen und künftig wieder stärker auf Platin setzen.

Gold-Silber-Ratio lässt noch viel Luft

Auch für Gold hat sich das makroökonomische Umfeld aufgehellt. In die Karten spielt der Feinunze die Entwicklung am Anleihemarkt: Da Gold keine Zinsen abwirft, sinken für Gold-Anleger die Opportunitätskosten. Fallende oder sogar negative Zinsen steigern die Attraktivität des Edelmetalls. Einen großen Einfluss hat daher die Geldpolitik. Während die EZB wieder stärker expansiv ausgerichtet ist, ist der Markt unsicher, wie viele Zinssenkungen die Fed bis zum Jahresende sowie 2020 vornehmen wird. Sollte die Konjunktur wieder an Schwung gewinnen, könnten die Renditen auch wieder steigen, was ebenso negativ für Gold wäre wie eine anhaltende Rally am Aktienmarkt. Kurzfristig scheint die Luft daher dünn, zumal das vierte Quartal für Gold meist negativ verläuft. Silber ist hingegen viel stärker in der ökonomischen Wertschöpfungskette verankert als Gold und würde von einer konjunkturellen Belebung mehr profitieren. Auch die Preisrelation spricht für Silber: Aktuell müssen Anleger für eine Feinunze Gold rund 86 Unzen Silber bezahlen. Im Durchschnitt der vergangenen 20 Jahre lag die viel beachtete Kennzahl nur bei etwa 64. Gold ist somit relativ teuer im Vergleich zu Silber.



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