Märkte & Kurse

18. Juli 2019

Aktienmarkt

Stürmischer Börsenausblick

Auf den ersten Blick können sich Anleger freuen: In den ersten sechs Monaten legten die Kurse so kräftig zu wie selten zuvor, der DAX steht im Bereich des Jahreshochs und die US-Indizes markierten sogar neue Bestmarken. Allerdings sind die Risiken nicht ausgeräumt, wie können sich Anleger positionieren?

  • Handelskonflikt beruhigt? Risiken für die Weltwirtschaft bleiben
  • Lockere Geldpolitik US-Notenbank Fed vor Zinssenkungen
  • Quartalssaison beginnt Niedrige Erwartungen

"Politische Börsen haben kurze Beine" lautet eine bekannte Börsenregel. Die Realität sieht hingegen anders aus: Eigentlich sollte der Brexit Ende März vollzogen sein und auch beim Thema Handelsstreit rechneten die meisten Experten in den ersten Monaten des Jahres mit einem Deal. Doch die Wünsche wurden nicht erfüllt, beide Risikofaktoren werden Investoren weiter beschäftigen und immer stärker auch die Geldpolitik der Notenbanken beeinflussen.

Vor allem der Zollstreit hinterlässt zunehmend Bremsspuren in der Konjunktur. In Deutschland verdichten sich die Signale, dass die Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal geschrumpft sein könnte, eine Rezession ist nicht auszuschließen. Die starke Exportabhängigkeit der heimischen Wirtschaft wird nun zum Bumerang: Kühlt sich die Weltwirtschaft ab, leidet die einstige Konjunkturlokomotive der Euro-Region überdurchschnittlich stark. So lag der Einkaufsmanagerindex für die weltweite Industrie zuletzt auf dem niedrigsten Niveau seit gut sechseinhalb Jahren und zum ersten Mal seit Mitte 2012 den zweiten Monat in Folge unter der Wachstumsschwelle von 50 Punkten.

Lockere Geldpolitik bleibt erhalten

Durch die globale Konjunkturabkühlung steht nun auch die US-Notenbank Fed unter Zugzwang. Statt zwei weiterer Zinserhöhungen in 2019 wird sie vermutlich auf der nächsten Sitzung am 31. Juli die Zinsen senken. Mit der 180-Grad-Wende rauschen seit Wochen die Renditen am Anleihemarkt in den Keller, zumal auch die EZB weitere Lockerungsmaßnahmen angedeutet hat. Der mögliche Wechsel an der Spitze der EZB von Herrn Draghi zu Frau Lagarde im Herbst, dürfte an der bisherigen EZB-Politik nicht viel ändern: Die Zinsen bleiben niedrig und die Geldpolitik expansiv.

Das wirkt sich immer stärker auf den Rentenmarkt aus: Inzwischen werfen Anleihen in einem Volumen von rund 13 Billionen Dollar negative Zinsen ab, dies entspricht dem BIP Chinas. Um überhaupt noch positive Renditen zu erwirtschaften, steigen zunehmend mehr Investoren in riskantere Anlagen wie Aktien ein. Der Anlagenotstand hält an. Das ist auch an der hohen Zahl an US-Börsengängen im zweiten Quartal abzulesen, nämlich 62. Das ist das höchste Niveau seit vier Jahren und hat den neuen Unternehmen insgesamt 25 Milliarden Dollar eingebracht - laut Renaissance Capital ein 5-Jahreshoch. Alle Kursgewinne der Börsengänge im zweiten Quartal haben zusammen ein durchschnittliches Plus von 3o Prozent je Aktie erzielt.

Quartalssaison im Fokus

Aktuell schauen Anleger bereits wieder auf die anstehende Berichtssaison für das zweite Quartal 2019. Wie so häufig wurden vor der anstehenden Quartalssaison die Erwartungen deutlich reduziert. Die Vorgaben liegen sehr tief und können umso einfacher von den Unternehmen übertroffen werden. Für das zweite Quartal rechnet der Markt bei den Firmen im S&P 500 mit einem Gewinnrückgang von 2,6 Prozent, auch für das dritte Quartal wird derzeit ein kleines Minus prognostiziert. Erst im vierten Quartal sollen die Gewinne wieder sprudeln und 2020 weiter zulegen.

Am besten wird die Gewinnentwicklung für das abgelaufene Quartal bei Banken eingeschätzt, die um 4,3 Prozent wachsen sollen. Bis auf den Gesundheits- und Industriesektor werden allerdings sinkende Gewinne erwartet. Hierzulande haben die vielen Gewinnwarnungen aus dem Automobilsektor Anleger enttäuscht. Weitere negative Überraschungen aus anderen Sektoren sind jederzeit durch die schwierige konjunkturelle Lage möglich.

Angesichts dieses Umfelds bleiben sichere Häfen gesucht. Kühlt sich die Weltwirtschaft weiter ab, könnte der japanische Yen und Schweizer Franken aufwerten. Bei den Rohstoffen glänzt Gold, mit dem kürzlich markierten Sechs-Jahres-Hoch könnte eine langjährige Bodenbildungsphase abgeschlossen sein. Da zugleich die Zinsen unter Druck bleiben, hellt sich das makroökonomische Umfeld für das Edelmetall weiter auf. Das zweite Halbjahr stellt Anleger vor große Herausforderungen, bietet aber auch reichlich Chancen.

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