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15.07.2024 10:06

APA ots news: Bitcoin und Co in Österreich: Bekanntheit groß, Verbreitung klein

OeNB-Blog mit neuen Daten der Nationalbank zu Kryptowerten in
Österreichs Privathaushalten

Wien (APA-ots) - Wer besitzt in Österreich eigentlich Bitcoin und andere
Kryptowerte und warum? Wie viele Personen sind es und was tun sie
damit? Wie praxisrelevant sind die im Kryptosektor üblichen
Marketing-Bezeichnungen wie "Kryptowährung" oder "Kryptogeld"
eigentlich? Gibt es reguläre wirtschaftliche Leistungen im Alltag,
die für Bitcoin anstelle von Euro angeboten und bezahlt werden?

Wir haben bei Österreichs Haushalten nachgefragt, welche Rolle
Bitcoin & Co für sie wirklich spielen. In einer gemeinsam mit meinem
Kollegen Pirmin Fessler verfassten Studie über eine Ende 2022
durchgeführte repräsentative Erhebung verraten wir die Details.

Bescheidene Verbreitung, bescheidene Mengen

3 % der Bevölkerung in Österreich halten Kryptowerte in ihrem
Portfolio. Dabei handelt es sich in 90 % der Fälle um Werte in Höhe
von wenigen tausend Euro, die durchwegs höchstens ein Drittel am
Finanzvermögen des jeweiligen Haushalts ausmachen.

Kursspekulation im Vordergrund

Nach ihren Motiven befragt, nennen die meisten Krypto-Besitzenden
als häufigsten Grund die Spekulation auf Kurssteigerungen sowie
technische Neugier und Portfoliodiversifizierung. Auch wenn ein
kleiner Teil der Krypto-Besitzenden Misstrauen gegen das Finanzsystem
als Motiv nennt, hat niemand aus dieser kleinen Minderheit sein bzw.
ihr gesamtes Finanzvermögen in Krypto verlagert bzw. veranlagt.
Mindestens ebenso bemerkenswert ist, dass niemand angibt, Kryptowerte
erworben zu haben, um sie als Zahlungsmittel zu nutzen.

Auch junge Männer werden älter

Wer sind die Menschen, die Krypto gekauft haben? Krypto-Besitz
lässt sich in unserer Auswertung weder aus den Faktoren Bildung noch
aus Job, Einkommen oder Wohnort ableiten. Wer Krypto besitzt, bleibt
im Durchschnitt nach wie vor am besten als "männlich und eher jünger"
beschrieben.

Allerdings nicht mehr ganz so jung wie noch vor einigen Jahren:
Ein eher überraschendes Ergebnis der Erhebung ist, dass auch das
Krypto-Publikum mittlerweile in die Jahre gekommen scheint. Der
bisherige, in offizieller Währung notierte Kursverlauf von Bitcoin
und anderen Kryptowerten auf Kryptobörsen ist von oft mehrmonatigen
spektakulären Aufwärtsbewegungen geprägt, bevor oft ebenso
spektakuläre Abwärtsbewegungen folgen. Aufwärtsbewegungen galten
bisher als Zugpferde für Neukund:innenzulauf und umgekehrt. Etwa drei
Viertel der heimischen Krypto-Besitzenden in unserer Untersuchung
haben ihre (ersten) Bestände aber 2019 oder davor erworben. Das erst
2021 folgende historische Bitcoin-Kurshoch (und, so bleibt nur zu
vermuten, auch das darauffolgende Anfang 2024) hat also weniger
bleibende Neuankömmlinge im Kryptomarkt hinterlassen als deren
Vorläufer, das Kurshoch im Jahr 2017. Am einst so jungen Kryptomarkt
scheint hierzulande mittlerweile eine Generation von Krypto-Veteranen
zu dominieren.

Kryptodaten: den Nebel lichten

Die unserer Studie zugrunde liegende Erhebung war ein Testlauf für
die nächste heimische Runde der thematisch breiter angelegten und
aufwändigeren regelmäßigen Erhebungen zum Haushaltsvermögen, die
nationale Zentralbanken im Rahmen des Eurosystem Household Finance
and Consumption Survey (HFCS) in Intervallen weniger Jahre
durchführen. Sobald diese umfassenderen und qualitativ noch
hochwertigeren Daten verfügbar sind, sind aufschlussreiche
Aktualisierungen unserer Ergebnisse zu erwarten. Wir hoffen, dass
regelmäßig aktualisierte Daten zu Kryptovermögen in Österreichs
Haushalten die Daten zum Finanzvermögen im Privatsektor ergänzen und
bei wirtschaftlichen Analysen und dem frühzeitigen Erkennen
gesamtwirtschaftlicher Stabilitätsrisiken helfen.

Vor allem wegen starker Kursschwankungen und einem Mangel an
banküblichen Garantiemechanismen stellen Kryptowerte hochriskante
Veranlagungsobjekte dar. Aufgrund der bislang geringen Gesamtgröße
des Marktes und einer geringen Verflechtung mit dem Finanzsektor
waren bislang keine gesamtwirtschaftlichen Finanzstabilitätsrisiken
erkennbar. Unsere Ergebnisse über die Lage in Privathaushalten aus
dem Jahr 2022 fügt diesem Bild keine Hinweise auf bedeutende neue
Risikoquellen hinzu. Damit das auch so bleibt, wäre eine fortwährende
regelmäßige Beobachtung und Verbesserung der bisher schlechten
Datenlage sinnvoll.

Lesen Sie regelmäßig neue Beiträge im [OeNB-Blog]
(https://bit.ly/3Wi8Mg2)!

Pirmin Fessler, Beat Weber: [Crypto assets in Austria: an
assessment of their prevalence and the motives of their holders]
(https://bit.ly/3xJDOEp). In: OeNB Bulletin, June 2024

Rückfragehinweis:
Oesterreichische Nationalbank
Mag. Maria-Elisabeth Faulmann
Pressesprecherin
(+43-1) 404 20-6900
maria-elisabeth.faulmann@oenb.at
www.oenb.at

Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/156/aom

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