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07.07.2024 14:17

Niedersachsen fordert Klarheit über Preis von Deutschlandticket

HANNOVER (dpa-AFX) - Niedersachsens Verkehrsminister Olaf Lies pocht auf Klarheit über den künftigen Preis des Deutschlandtickets. "Wir wissen, dass Personalkosten oder Energiekosten weiter steigen werden in den kommenden Jahren. Den Ticketpreis können wir nicht gänzlich davon abkoppeln, aber wir brauchen einen stabilen und gesicherten Preis, wenn wir die Klimaziele erreichen wollen und ein Mobilitätsangebot machen wollen", sagte Lies der Deutschen Presse-Agentur in Hannover.

Es gehe darum, einen Preis zu entwickeln, der einerseits einen Teil der Kostensteigerungen abfedere und andererseits das Vertrauen der Kunden erhalte. "Genau diese Linie gilt es zu treffen", betonte Lies. Am Montag wollen die Verkehrsminister erneut über die weitere Finanzierung des Tickets beraten.

Kritik von Lies an Bundesfinanzminister

Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hatte kürzlich eine mögliche Preiserhöhung beim Deutschlandticket an Investitionen ins Schienennetz geknüpft. "Irgendwann muss die Politik entscheiden, ob wir eher in die Schiene investieren wollen oder ob der Preis von 49 Euro bleiben soll", sagte Lindner der "Welt am Sonntag".

Lies kritisierte, der Bundesfinanzminister stelle es so dar, als müsse das Ticket teurer werden, damit mehr Geld für andere Maßnahmen da sei. "Damit würden wir ein Erfolgsprojekt der Bundesregierung gefährden."

2025 könnte das Deutschlandticket teurer werden

Über den Preis des Deutschlandtickets gibt es bereits länger Diskussionen. Bund und Länder subventionieren das Angebot pro Jahr mit jeweils 1,5 Milliarden Euro. Eine Preisgarantie seitens des Bundes und der Länder gibt es nur noch für dieses Jahr. Schon 2025 könnte das Ticket für Nutzerinnen und Nutzer daher teurer werden. Mit dem Ticket für monatlich 49 Euro kann der Nah- und Regionalverkehr bundesweit genutzt werden. Es wurde im Mai vergangenen Jahres eingeführt.

In Niedersachsen sind laut Lies keine Abbestellungen von Zugfahrten im Nah- und Regionalverkehr vorgesehen. "Das ist nicht geplant. An keiner Stelle geht es bei uns darum, Fahrten abzubestellen, im Gegenteil", sagte er.

Lies sieht Potenzial bei Reaktivierung von Bahnstrecken

Man habe kürzlich mit der Landesnahverkehrsgesellschaft ein Konzept vorgestellt, in dem es darum gehe, wie mehr Angebot geschaffen werden könne, betonte der Minister. Bis 2040 sollen die Fahrgastzahlen im Land verdoppelt werden. Das soll etwa mit dichteren Taktungen und weiteren Verbindungen erreicht werden. Zudem will Lies frühere Bahnstrecken reaktivieren. "Wir haben in Niedersachsen viele Strecken mit gutem Potenzial", sagte der Minister.

LNVG prüft weniger Zugfahrten ab Ende 2025

Die Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG) prüft nach eigenen Angaben jedoch, ob ab Ende 2025 weniger Zugfahrten angeboten werden können. Hintergrund ist laut LNVG-Sprecherin eine angespannte Finanzlage. "Welche Fahrten möglicherweise betroffen sein könnten, soll bis Herbst geklärt werden", hieß es vor wenigen Tagen von der Sprecherin. Die Höhe der möglichen Einsparung sei noch nicht zu beziffern. Die Sprecherin betonte, dass man grundsätzlich für das Fahrplanjahr 2025 keine Abbestellungen plane. Wie bereits in den vergangenen Jahren gebe es aber auch keine großen zusätzlichen Bestellungen.

Der Fahrgastverband Pro Bahn hatte daraufhin vor Streichungen gewarnt. Das Vorgehen der Landesnahverkehrsgesellschaft sei leider zwangsläufig angesichts der finanziellen Situation. Unter den jetzigen Bedingungen reiche das Geld nicht, um den bestellten Leistungsumfang aufrechtzuerhalten, sagte der Landesvorsitzende Malte Diehl.

Neben dem Fachkräftemangel machen steigende Kosten für Energie und Personal einigen Bahnunternehmen im Land zu schaffen. Die Landesnahverkehrsgesellschaft ist in Niedersachsen als einer von mehreren Aufgabenträgern zuständig für die Verkehrsplanung und die Konzipierung von Fahrplänen im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) und schließt Verträge mit Bahnunternehmen.

Weitere Aufgabenträger planen derzeit keine Abbestellungen von Zugfahrten

Laut Verkehrsministerium gibt es weitere Aufgabenträger für den Nahverkehr in der Region Hannover sowie im Großraum Braunschweig. Sprecherinnen der Region Hannover sowie des Regionalverbands Großraum Braunschweig teilten kürzlich mit, dass es derzeit keine Überlegungen gebe, Zugfahrten abzustellen. Bahn-Chef Richard Lutz hatte kürzlich ebenfalls betont, dass für das kommende Jahr keine Streichungen geplant seien.

Lies sagte, wenn man mehr Züge und Taktungen realisieren wolle, benötige man mehr Geld bei den sogenannten Regionalisierungsmitteln. Niedersachsen erhält in diesem Jahr demnach rund 960 Millionen Euro Regionalisierungsmittel vom Bund, im kommenden Jahr sind es etwa 30 Millionen mehr. Dieses Geld wird von Bundesländern in erster Linie zur Finanzierung des Verkehrsangebots im Nahverkehr eingesetzt./mni/DP/he

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