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21.06.2024 14:53

Börse Frankfurt-News: "Frankreich-Renditen stabilisieren sich" (Anleihen)

FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - Die Nervosität um Frankreichs Stabilität ist nicht verschwunden, die Risikoaufschläge gegenüber Deutschland gehen aber etwas zurück. Im Handel mit Unternehmensanleihen sind einige neue Papiere gefragt, etwa von Lufthansa, Heidelberg Materials oder Multitude.

21. Juni 2024. Nach dem starken Anstieg der Risikoaufschläge französischer Staatsanleihen gegenüber deutschen hat sich die Lage zum Ende der Woche etwas stabilisiert. Die Aufschläge zehnjähriger französischer Staatsanleihen gegenüber deutschen waren zuvor bis auf 81 Basispunkte gestiegen, das höchste Niveau seit 2017. Am Freitagmorgen sind es nur noch 77,5 Basispunkte.

Hintergrund waren die Europawahl und die angekündigten Neuwahlen in Frankreich. "Le Pen hat zuletzt aber eher moderatere Töne angeschlagen und ihren Respekt vor den Institutionen Frankreichs betont", erklärt Anleiheanalyst Hauke Siemßen von der Commerzbank. Weiter deutlich zulegen würden die Aufschläge seiner Einschätzung nach wohl nur bei einer ernsthaften politischen Eskalation. "Die erwarten wir vorerst nicht."

Ohne Folgen blieb die Ankündigung der EU diese Woche, gegen mehrere hochverschuldete EU-Länder Defizitverfahren einzuleiten, unter anderem Frankreich und Italien. "Niemand rechnet damit, dass es spürbare Strafen werden", kommentiert Arthur Brunner, der für die ICF Bank Anleihen handelt.

Bund-Renditen kaum verändert

Außerdem standen diese Woche mehrere Notenbankentscheidungen an: Die Schweizerische Nationalbank senkte den Leitzins - wie erwartet - abermals. Die Bank of England hielt den Zins konstant. An den Geldterminmärkten wird eine weitere Zinssenkung der EZB bis September nun mit 50 Prozent Wahrscheinlichkeit eingepreist, wie die Deutsche Bank feststellt. Die Zinswende der US-Notenbank werde jetzt mit 70 Prozent Wahrscheinlichkeit für den 18. September erwartet. Zehnjährige Bundesanleihen rentieren am Freitagmorgen mit 2,41 Prozent und damit in etwa auf dem Niveau vor einer Woche.

Otto- und TenneT-Anleihen verlieren

Im Handel mit Unternehmensanleihen geht es diese Woche ruhiger zu. "Die Umsätze sind unterdurchschnittlich", berichtet Gregor Daniel von der Walter Ludwig Wertpapierhandelsbank. Unter Abgabedruck gerieten Papiere des Einzelhandelsriesen Otto. "Otto hat eine angekündigte Neuemission abgesagt", berichtet der Händler. In der Folge fiel der 2026 fällige Bond mit 3,25 Prozent-Kupon (XS1660709616) von 96 auf 92 Prozent. Auch andere Otto-Anleihen (XS1979274708, XS1853998182) verloren. "Heute berappeln sich die Bonds etwas."

Dass die Übernahme der deutschen TenneT-Stromnetzwerke durch den Bund gescheitert ist, führt Daniel zufolge außerdem zu Kursverlusten bei Anleihen des niederländischen Netzbetreibers (XS2002491780). "Die Übernahme hätte zu einer vorzeitigen Kündigung der Anleihe geführt und war schon zum Teil eingepreist", erklärt der Händler. Auch Marcus Mielert von Oddo BHF meldet Kursverluste für TenneT-Bonds (XS2477935345). Die Bundesregierung hatte mitgeteilt, dass sie die geplante Transaktion aufgrund von Haushaltsproblemen nicht stemmen könne.

Mercedes, Grenke, und Siemens weiter gefragt

Gut an kommen Brunner zufolge neue Bonds von Lufthansa mit 4 Prozent bis 2030 (XS2815984732) und Heidelberg Materials mit 3,95 Prozent bis 2034 (XS2842061421). Ebenfalls gesucht: der neue Floater des finnischen Finanzdienstleisters Multitude (NO0013259747). Der wird mit dem 3-Monats-Euribor plus 6,75 Prozent verzinst, bei einem Ausgabepreis von 97,6 Prozent. Außerdem sei die Azerion-Anleihe mit 10,658 Prozent bis 2026 (NO0013017657) um 50 Millionen auf 215 Millionen Euro aufgestockt worden. Nach unten ging es diese Woche für Anleihen der Beteiligungsgesellschaft Mutares (NO0012530965). "Spezielle Nachrichten gibt es nicht, Hintergrund ist der fallende Aktienkurs", erklärt Brunner.

Agon Alihajdari von der Steubing AG meldet gute Umsätze mit Papieren von Mercedes-Benz mit 3,5 Prozent bis 2026 (DE000A3LH6T7), Grenke Finance mit 5,75 Prozent bis 2029 (XS2828685631), Siemens mit 2,875 Prozent bis 2028 (DE000A1UDWN5) und Eon mit 3,875 Prozent bis 2035 (XS2574873183) mit aktuellen Renditen von 3,2 Prozent, 5,4 Prozent, 2,8 Prozent und 3,7 Prozent.

Von Anna-Maria Borse, 21. Juni 2024 © Deutsche Börse AG

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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