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04.07.2024 10:00

EQS-News: Automobilwirtschaft im Umbruch: Hausaufgaben für die Schweizer Politik (deutsch)

Automobilwirtschaft im Umbruch: Hausaufgaben für die Schweizer Politik

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auto-schweiz / Schlagwort(e): Sonstiges
Automobilwirtschaft im Umbruch: Hausaufgaben für die Schweizer Politik

04.07.2024 / 10:00 CET/CEST

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Jahresmedienkonferenz 2024

Bern/Dübendorf, 4. Juli 2024

An der heutigen Jahresmedienkonferenz hat auto-schweiz ihre
Erwartungshaltung an die Politik formuliert, damit die Transition zu
Fahrzeugen mit CO2-neutralen Antrieb gelingen kann. Die erstmalige
Erreichung der CO2-Zielwerte für neue Personen- und Lieferwagen im
vergangenen Jahr dürfe dabei nicht über die aktuellen Herausforderungen bei
der weiteren Verbreitung der Elektromobilität hinwegtäuschen, so die
Verbandsverantwortlichen der Schweizer Automobil-Importeure. Für die
sanktionsfreie Erreichung der künftigen Emissionsziele brauche es nun
zwingend die Schaffung wirtschaftsfreundlicherer Rahmenbedingungen. Dazu
gehört aus Sicht von auto-schweiz ein Verzicht auf weitere kostentreibende
«Swiss Finish»-Regulierungen, wie sie der Bundesrat mit der künftigen
CO2-Verordnung
erneut ins Auge gefasst hat, eine Flexibilisierung der CO2-Zwischenzielwerte,
Technologieoffenheit in der Gesetzgebung, Versorgungssicherheit und
günstigere, transparente Strompreise sowie ein dichtes Ladenetz. Dazu ist
die eben erst eingeführte vierprozentige Importsteuer auf E-Fahrzeuge für
fünf Jahre auszusetzen, um den Umstieg der Schweizer Bevölkerung auf
CO2-neutrale
Antriebstechnologien zu beschleunigen.

Mit der Ausweitung der vierprozentigen Automobilsteuer auf den Import von
Elektrofahrzeugen habe der Bundesrat für steigende Kaufpreise gesorgt, so
führte der Stellvertretende Direktor und Mediensprecher von auto-schweiz,
Christoph Wolnik, in die Thematik ein: «Damit hat die Regierung ein echtes
Eigentor geschossen, um im Jargon der aktuell laufenden Fussball-EM zu
bleiben. Denn die Nachfrage nach Elektroautos ist seit Jahresbeginn deutlich
im Rückstand.» So liege der Marktanteil der vollelektrischen Personenwagen
im ersten Halbjahr 2024 bei lediglich 17,6 Prozent - im Gesamtjahr 2023 war
mit 20,9 Prozent aber bereits mehr als jeder fünfte Neuwagen ein
Elektroauto. «Wir brauchen nun eine starke Offensive, um den Rückstand im
zweiten Halbjahr wettzumachen und bestenfalls noch in eine Führung
umzuwandeln», so Christoph Wolnik.

Als Präsident von auto-schweiz war es Peter Grünenfelder anschliessend
wichtig, die wirtschaftliche Bedeutung der Automobilimporteure für die
Gesamtwirtschaft herauszustreichen: «Fast zehn Prozent des Werts aller
Schweizer Importe entfielen im vergangenen Jahr auf Fahrzeuge und
Ersatzteile. Diese enorme Wirtschaftskraft unserer Branche darf nicht
leichtfertig mit Überregulierungen und zusätzlichen Erschwernissen beim
Umstieg auf emissionsfreie Fahrzeuge gefährdet werden.» Als Land von
Pendlern müsse die Schweiz zudem in Bewegung bleiben und für die
Bereitstellung der nötigen Infrastruktur sorgen, so Peter Grünenfelder. «3,5
Millionen Personen respektive 80 Prozent aller Erwerbstätigen pendeln.
Täglich legen Herr und Frau Schweizer Dutzende von Kilometern zurück, fast
drei Viertel davon mit dem Auto.» Deshalb engagiere sich auto-schweiz dafür,
dass die Schweiz mobil bleibt und nicht zum Stillstand kommt, und setze sich
für ein klares Ja bei der Abstimmung über die Sicherung der Nationalstrassen
ein, die am 24. November anstehe.

Aktualisierte Strategie als Fundament für Verbandsarbeit
Des Weiteren betonte Peter Grünenfelder die Wichtigkeit der aktualisierten
Strategie von auto-schweiz, die an der Generalversammlung vom 30. Mai 2024
einstimmig verabschiedet worden sei: «Wir setzen uns für die individuelle
und gewerbliche Mobilität ein - der gewerbliche Güter- und Personenverkehr
findet ebenso Beachtung, wie der motorisierte Individualverkehr.» Für die
Erreichung der Emissionsziele solle dabei auf alle nützlichen Technologien
zurückgegriffen werden, so Peter Grünenfelder weiter: «Wenn bei
batterieelektrischen Personenwagen eine vollständige Marktdurchdringung
möglich scheint, muss dies nicht unbedingt mit der gleichen CO2-neutralen
Technologie bei Fernreisebussen oder Lastwagen der Fall sein. Das Gebot
heisst deshalb Technologieoffenheit.»

Die derzeitige Marktlage sei auf jeden Fall eine Herausforderung, so die
Analyse von Donato Bochicchio, Managing Director von PCDO und LOGEP bei der
Emil Frey AG und Vizepräsident von auto-schweiz: «Uns macht Sorgen, dass die
aktuellen Verkaufsvolumen für emissionsfreie Antriebe - damit meinen wir die
Steckerfahrzeuge aus Elektroautos und Plug-in-Hybriden - aktuell nicht mehr
kontinuierlich ausgebaut werden können.» Als Leiter der Import- und
Vertriebsabteilung für mehrere Marken bei der Emil Frey AG sehe er diese
Entwicklung sowohl bei Personen- als auch bei Lieferwagen als problematisch
an, so Donato Bochicchio. «Die Automobilwirtschaft wird in diesem und
nächsten Jahr grösste Mühen haben, den bisherigen Absenkpfad des
Flottenausstoss weiterhin im Abwärtstrend zu halten, wenn der Anteil der
Elektrofahrzeuge nicht mehr weiter ausgebaut werden kann. Das wird alle
Konsumenten teuer zu stehen kommen, weil es zwangsläufig zu Preiserhöhungen
der Fahrzeuge führen wird und somit indirekt auf alle Konsum- und
Investitionsgüter durchschlagen könnte.»

Thomas Rücker, Direktor von auto-schweiz, wies anschliessend auf die
bisherigen Erfolge bei der CO2-Reduktion neuer Fahrzeuge hin. Immerhin habe
die Automobilbranche die Vorgaben 2023 eingehalten, diejenigen für
Personenwagen sogar deutlich unterboten: «Wir nehmen diese Werte mit einer
gewissen Genugtuung entgegen, sehen aber immer noch grösste
Herausforderungen für die Zukunft - der Weg zu einer vermehrten E-Mobilität
ist noch lang, insbesondere für den gewerblichen Verkehr.» Bereits die ab
2025 sinkenden CO2-Zielwerte seien so schnell nicht zu erreichen - besonders
angesichts der «Swiss Finish»-Verschärfungen, die der Bundesrat in der
entsprechenden Verordnung vorgesehen habe, so Thomas Rücker. «Zudem ist die
kürzlich eingeführte Automobilsteuer für Elektrofahrzeuge für fünf Jahre
auszusetzen, um den Umstieg für den Konsumenten auf die E-Mobilität so
einfach wie möglich zu gestalten.»

Die Verbandsspitze fasste anschliessend die Forderungen von auto-schweiz an
die Politik zusammen:

* Konsequenter Verzicht auf kostentreibende «Swiss Finish»-Regulierungen

Die im CO2-Gesetz festgehaltene Orientierung an den EU-Vorgaben bei den
Detailumsetzungen ist einzuhalten.

* Flexibilisierung des CO2-Absenkungspfads

Eine Verteuerung der individuellen und gewerblichen Mobilität kann nur
vermieden werden, wenn die CO2-Zwischenziele flexibel den Marktgegebenheiten
angepasst werden.

* 5-jährige Aussetzung der Automobilsteuer auf den Import von E-Fahrzeugen

Beschleunigung der Transformation auf CO2-neutrale Antriebstechnologien
durch niedrigere Kaufpreise.

* Private Anreize für Ladeinfrastruktur

Steuererleichterungen für die Investitionen von Hausbesitzern in
Ladestationen.

* Versorgungssicherheit mit günstigeren Strompreisen

Inklusive Preistransparenz und einfacher Vergleichbarkeit bei öffentlichen
Ladevorgängen.

* Technologieoffenheit

Realitätsbezogene Technologieoffenheit bei der Regulierung, um das Potenzial
der verschiedenen Antriebsarten auszuschöpfen.

Die Jahresmedienkonferenz von auto-schweiz hat heute an der Empa in
Dübendorf stattgefunden.

Medienmitteilung als PDF

Präsentation als PDF

Strategiehaus auto-schweiz

Weitere Auskünfte:
Christoph Wolnik, Stv. Direktor, Mediensprecher
T 079 882 99 13
christoph.wolnik@auto.swiss

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Ende der Medienmitteilungen

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