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18.06.2025 20:27

ROUNDUP: Fed lässt Zinsen stabil - Zwei Zinssenkungen in 2025 signalisiert

WASHINGTON (dpa-AFX) - Trotz wiederholter Forderungen von Präsident Donald Trump nach einer Zinssenkung hält die US-Notenbank den Leitzins erneut stabil. Damit bleibt er auf hohem Niveau in der Spanne von 4,25 bis 4,5 Prozent, wie der Zentralbankrat der Federal Reserve (Fed) in Washington mitteilte. Die Unsicherheit über die weitere Konjunkturentwicklung sei zwar zurückgegangen, bleibe aber weiterhin hoch, hieß es. Die Fed signalisiert weiterhin Zinssenkungen in diesem Jahr.

Die Entscheidung entsprach der Erwartung der meisten Analysten. Nach der Corona-Pandemie waren die Zinsen in den USA stark gestiegen, um die hohe Inflation zu bekämpfen. Seither gab es 2024 zwei Zinssenkungen - aber noch keine in diesem Jahr.

Geringeres Wirtschaftswachstum erwartet

Die Fed rechnet in diesem Jahr nun mit einem geringeren Wirtschaftswachstum. Die Zentralbank geht nur noch von einem Plus von 1,4 Prozent aus. Bei der vorigen Prognose im März hatte die Fed ihre Konjunkturerwartung bereits ebenfalls nach unten korrigiert, damals auf ein Plus von 1,7 Prozent. Die Notenbank rechnet ebenfalls mit einer höheren Inflationsrate von 3,0 Prozent. Im März war sie noch von einer Teuerungsrate von 2,7 Prozent ausgegangen.

Der geldpolitische Ausschuss der Fed stellt, weiterhin zwei Zinssenkungen in diesem Jahr in Aussicht. Sie rechnen für 2025 im Mittel wie im März mit einem Leitzins von 3,9 Prozent.

Leitzins bestimmt Kosten der Kreditvergabe

Der Leitzins ist das wichtigste Werkzeug der Notenbank, um ihre beiden zentralen Ziele zu verfolgen: Die Inflation zu begrenzen und die Arbeitslosigkeit niedrig zu halten.

Der Leitzins bestimmt, zu welchem Satz sich Geschäftsbanken bei der Zentralbank Geld leihen können. In einem zweiten Schritt beeinflusst der Leitzins dann Gebühren, die von Verbrauchern und Firmen bezahlt werden.

Wenn die Fed zum Beispiel den Leitzins senkt, werden von Banken selbst vergebene Kredite ebenfalls mittelfristig günstiger. Das würde sich auf Hypotheken, Autokredite, Finanzierungen für Unternehmen und die mitunter bei Kreditkarten fälligen Zinsen auswirken. Günstigere Kredite kurbeln dann die Konjunktur an, weil die Amerikaner mehr Geld ausgeben können und weil kreditfinanzierte Investitionen billiger werden.

Wieso will Trump unbedingt niedrigere Zinsen?

Die Unabhängigkeit der US-Notenbank Fed ist gesetzlich garantiert. Das hält Präsident Trump aber nicht davon ab, regelmäßig niedrigere Zinsen zu fordern, um die Konjunktur zusätzlich anzukurbeln.

Um seiner Forderung Nachdruck zu verleihen, greift er Fed-Chef Jerome Powell auch immer wieder persönlich an. Erst vergangene Woche beschimpfte er ihn als "Hohlkopf". Mitunter empfahl er ihm auch, sich ein Vorbild an den Zinssenkungen der EZB zu nehmen. Diese hat den Leitzins zuletzt auf 2,0 Prozent gesenkt.

Wieso senkt die Fed den Leitzins nicht?

Aus Sicht der Fed gibt es mit Blick auf die Höhe des Leitzinses zurzeit keinen dringenden Handlungsbedarf: Die Inflationsrate ist nahe ihrem Ziel von zwei Prozent, und auch die Lage am Arbeitsmarkt ist weiter robust.

Zudem ist die weitere Konjunkturentwicklung sehr unsicher - und das hat viel mit Trump zu tun. Seit seinem Amtsantritt im Januar hat er hohe Zölle auf Waren aus verschiedenen Ländern verhängt oder angedroht. Das könnte die Preise für importierte Waren erhöhen und auch das Wachstum in den USA bremsen. Trumps Zölle belasten auch die Aktien- und Anleihenmärkte.

Mögliche Folgen des Kriegs mit dem Iran

Auch die geopolitische Lage dürfte bei den Erwägungen der Fed eine Rolle spielen: Falls sich der Krieg zwischen dem Iran und Israel ausweiten sollte, eventuell sogar mit einer Beteiligung des US-Militärs, wären größere Verwerfungen auf dem Ölmarkt zu befürchten. Steigende Ölpreise würden der US-Konjunktur einen Dämpfer verpassen./jbz/DP/jsl



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