Märkte & Kurse

Konjunktur
Suchanfrage
Produktinformation
 

 

Ausgewählte Nachricht
08.11.2024 14:53

ROUNDUP: EU will Wirtschaftskrieg mit USA unter Trump verhindern

BUDAPEST (dpa-AFX) - Die EU bereitet sich nach der US-Wahl auf eine schwierige Zusammenarbeit mit dem künftigen Präsidenten Donald Trump vor. "Oberste Priorität muss sein, einen Wirtschaftskrieg zu vermeiden", sagte Österreichs Bundeskanzler Karl Nehammer am Rande eines Gipfeltreffens mit seinen Amtskollegen in Budapest. Es müsse klar verhandelt werden, es brauche Spielregeln und gegenseitige Anreize, um Investitionen zuzulassen.

Bei dem Treffen der Staatsspitzen geht es demnach darum, wie die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Unternehmen vor allem gegenüber Konkurrenz aus China und den USA gestärkt werden kann. Beide Länder verschaffen ihren Unternehmen aus EU-Sicht mit hohen Subventionen Vorteile, sodass Europa das Nachsehen hat. Die Aussicht auf Trump als neuen US-Präsidenten verstärkt die Dringlichkeit der Debatte.

Bei dem Treffen wird sich etwa zur Stärkung des Binnenmarktes beraten sowie dazu, wie produktiver und innovativer gearbeitet werden kann. Auch über Europas Verteidigungsbereitschaft und die grüne Transformation der Wirtschaft wird diskutiert.

"Beziehung zwischen Europa und USA wird sich stark verändern"

Grundlage für die Debatte war eine Analyse des früheren Chefs der Europäischen Zentralbank, Mario Draghi. Diese zeigt Schwächen als auch Handlungsoptionen für die Staatengemeinschaft auf - und vor allem großen Investitionsbedarf. Draghi sagte in Budapest, es bestehe kein Zweifel daran, dass die Trump-Präsidentschaft die Beziehungen zwischen den USA und Europa stark verändern werde. Europa habe zu lang versucht, einen Konsens zu finden und könne Entscheidungen nun nicht länger aufschieben.

Trump hatte im Wahlkampf angekündigt, auf Importe neue Zölle in Höhe von 10 bis 20 Prozent einführen zu wollen. Für chinesische Waren sollen sie sogar 60 Prozent betragen. Damit will er den Produktionsstandort USA stärken und das aktuelle Handelsdefizit abbauen. Mehrere Ökonomen warnten jüngst, eine Rückkehr Trumps ins Weiße Haus werde sich wahrscheinlich negativ auf das Wachstum in Europa auswirken.

Besonders hart könnte es für die deutsche Autoindustrie und ihre Zulieferer werden. Für Hersteller wie Volkswagen, BMW und Mercedes-Benz sind die USA zusammen mit China der wichtigste Absatzmarkt außerhalb der EU. Sonderzölle hätten voraussichtlich erhebliche negative Auswirkungen.

Luxemburgs Regierungschef Luc Frieden erklärte in Budapest, man müsse erst einmal abwarten, was Trump mache. Aber man werde mit Amerika auf Augenhöhe diskutieren. "Wir sind für fairen und freien Handel. Zölle sind nicht das beste Mittel, das zu erreichen, aber wenn jemand etwas einführt, dann muss man auch reagieren." Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zufolge sind die Gespräche zur Wettbewerbsfähigkeit von "allergrößter Wichtigkeit". Man müsse bei Innovationen "vorne dabei" sein und dafür etwa Kapital mobilisieren sowie Bürokratie drastisch abbauen. Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni sagte, es gehe nicht darum, was die USA tun können, sondern was Europa für sich selbst tun kann.

Finanzierung strittig

Um wettbewerbsfähiger zu werden und es mit China und den USA aufnehmen zu können, braucht es vor allem Geld. Strittig ist, woher dies genau kommen soll. Für notwendige Investitionen müssten sowohl öffentliche als auch private Mittel mobilisiert werden, heißt es in einem Entwurf für die Abschlusserklärung des Treffens, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. "Wir sind entschlossen, alle Instrumente und Werkzeuge zu prüfen und zu nutzen", schreiben die Staats- und Regierungschefs. Damit bleibt auch die Option einer neuen gemeinsamen Schuldenaufnahme auf dem Tisch. Deutschland positioniert sich bislang klar dagegen, andere Länder sprechen sich dafür aus. Bislang nahm die EU solche im großen Stil nur für den milliardenschweren Corona-Aufbaufonds auf.

Einig sind sich die Spitzenpolitiker darin, dass die Europäische Investitionsbank und der langfristige Haushalt der Staatengemeinschaft eine wesentliche Rolle spielen sollen. Zudem soll auf die Einführung neuer Eigenmittel hingearbeitet werden - das könnte zum Beispiel eine neue Steuer auf Krypto-Währungen sein.

Um mehr privates Geld zu mobilisieren, pochen die Staats- und Regierungschefs daher auch auf "dringende Fortschritte bei der Kapitalmarktunion". Beim geplanten Zusammenwachsen der europäischen Kapitalmärkte geht es im Kern darum, bürokratische Hürden zwischen den EU-Staaten abzubauen, um Unternehmen mehr Möglichkeiten zu geben, sich Geld zu beschaffen. "Darüber hinaus würden größere Kapitalinvestitionen dazu beitragen, die Wettbewerbsfähigkeit der EU bei kritischen Technologien zu sichern", schreiben die Spitzenpolitiker./rdz/DP/jha



Weitere Konjunkturnachrichten
 
Weitere Konjunkturnachrichten der letzten 14 Tage 
Seiten:   1 2 3 4 5    Berechnete Anzahl Nachrichten: 1.180     
Datum Zeit Nachrichtenüberschrift
12.11.2024 13:37 ROUNDUP: Meloni kommt mit Albanien-Plan nicht voran
12.11.2024 13:30 ROUNDUP 3: Könnte Karlsruhe den Soli kippen?
12.11.2024 13:30 Haßelmann froh über Klarheit bei Wahltermin
12.11.2024 13:29 ROUNDUP: Vorbild für die Politik? Metaller finden Tarifkomp...
12.11.2024 13:22 Designierte Chefdiplomatin der EU will härtere China-Politik
12.11.2024 13:04 Wirtschaftsminister Habeck will Gründerinnen besser fördern
12.11.2024 12:54 ROUNDUP 2: Bundesverfassungsgericht prüft Solidaritätszusc...
12.11.2024 12:51 Israels Armee fliegt schwere Luftangriffe nahe Beirut
12.11.2024 12:50 Neue Unwetter bedrohen Spanien - Noch 23 Vermisste
12.11.2024 12:35 FDP will nur wirtschaftlich wichtige Vorhaben stützen
12.11.2024 12:23 ROUNDUP/ Deutschland: Trump-Sieg und Ampel-Aus belasten ZEW-...
12.11.2024 12:22 Söder stellt Zukunft des Deutschlandtickets infrage
12.11.2024 12:17 Bildungsminister Özdemir setzt auf Digitalpakt-Fortsetzung
12.11.2024 12:12 ROUNDUP 2/Nach Ampel-Aus: Bundestagswahl für 23. Februar ge...
12.11.2024 12:02 UN-Klimagipfel: Warnungen vor Betrug beim Emissionshandel
12.11.2024 11:42 Mehr Opfer von Datenleaks durch Erpressersoftware-Angriffe
12.11.2024 11:35 Analyse: 2023 so viel Öl und Gas gefördert wie nie zuvor
12.11.2024 11:25 Deutschland: Trump-Sieg und Ampel-Aus belasten ZEW-Konjunktu...
12.11.2024 11:20 Vier israelische Soldaten im Norden des Gazastreifens getöt...
12.11.2024 11:19 Grüne: Bereit für den Wahlkampf
Suche
Durchsuchen Sie unser Nachrichtenangebot unter Angabe eines von Ihnen gesuchten Begriffs.



 
Weitere Nachrichten
Lesen Sie auch weitere interessante Nachrichten u.a. zu den Themen Aktien im Fokus, Hintergrundberichte, Börsentag auf einem Blick, Wochenausblick oder adhoc-Mitteilungen.
 
Börsenkalender
12.11.2024

STRAFFIC CO LTD
Geschäftsbericht

OODASH AB
Geschäftsbericht

ILSHINBIOBASE CO LTD
Geschäftsbericht

IWOW TECHNOLOGY LTD.
Geschäftsbericht

Übersicht
 

FactSet
Implemented and powered by FactSet. Bereitstellung der Kurs- und Marktinformationen erfolgt durch FactSet.
Bitte beachten Sie die Risikohinweise und Quellenangaben der TARGOBANK, die für diese Seite gelten.
 

 

Produkte und Services

Wechselprämie 5.000€ Prämie für Ihren Depot-Übertrag

Zur Aktion

Top-Tagesgeldzinsen Attraktive Tagesgeldzinsen für Depot-Neukunden

Zur Aktion

Klassik-Depot Damit Ihr Handel mit Wertpapieren auf einer soliden Basis startet

Zum Klassik-Depot