Märkte & Kurse

Konjunktur
Suchanfrage
Produktinformation
 

 

Ausgewählte Nachricht
05.11.2024 10:36

ROUNDUP 4/Ringen um die Zukunft der Ampel: Dreiertreffen im Kanzleramt

(Neu: Treffen im Kanzleramt beendet)

BERLIN (dpa-AFX) - Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sieht in der Krise der Koalition nun SPD und FDP am Zug, um ein vorzeitiges Aus des Bündnisses abzuwenden. Habeck hatte sich am Montag bereiterklärt, frei werdende Fördermilliarden zum Stopfen von Haushaltslöchern zu verwenden. "Nun erwarte ich allerdings auch, dass die anderen auch im eigenen Bereich mal Vorschläge machen und nicht immer nur - und das ist ja das schlechteste Spiel - immer den anderen sagen, was sie von ihnen erwarten", sagte Habeck in den ARD-"Tagesthemen". Er habe jetzt vorgelegt. Am Morgen kamen der Grünen-Politiker, Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) im Kanzleramt zusammen. Nach rund zwei Stunden war das Treffen beendet.

Die Koalition streitet grundlegend über die Wirtschaftspolitik. Unabgestimmte Gipfeltreffen und unterschiedliche Papiere hatten den Konflikt zuletzt befeuert. Konkret müssen vor der entscheidenden Sitzung des Haushaltsausschusses zum Etat 2025 am 14. November auch noch Lücken geschlossen werden. Seit Tagen lädt Scholz zu Treffen in kleinen Runden, in denen es um die Zukunft der Koalition geht. Am Mittwoch tritt mit dem Koalitionsausschuss dann eine größere Runde zusammen, der auch die Partei- und Fraktionschefs von SPD, Grünen und FDP angehören.

Koalition wird "keine Liebesbeziehung" mehr

Habeck rief angesichts der US-Wahl und des Ukraine-Kriegs zum Durchhalten auf. "Dies ist die schlechteste Zeit, eine Regierung platzen zu lassen und eine Leichtfertigkeit verbietet sich dort", sagte er in der ARD. Die Ampel habe es immer wieder hinbekommen, in schwierigen Situationen auch Beschlüsse zu fassen. Aber: "Diese Koalition wird auch keine Liebesbeziehung mehr werden."

Habeck sagte, er halte eine Einigung über den Bundeshaushalt 2025 für möglich. Die freigewordenen Intel -Milliarden, die eigentlich im Klima- und Transformationsfonds vorgesehen seien, könnten einen Beitrag leisten, um die Haushaltslücke zu reduzieren. Das ist ein Entgegenkommen in Richtung Lindner. Der Intel-Konzern hatte den Bau eines Werks in Magdeburg verschoben, den Deutschland fördern wollte. Vorgesehen waren milliardenschwere staatliche Fördermittel.

Grünen-Fraktionschefin Katharina Dröge mahnte die Koalitionäre ebenfalls, jeder müsse sich nun bewegen, man müsse mehr miteinander reden. Habeck habe hierbei vorgelegt, sagte Dröge im ARD-"Morgenmagazin". Hart ging Dröge mit dem Papier für eine "Wirtschaftswende" von Lindner ins Gericht. Dies sei eine "gezielte Provokation" und ein "hartes Papier" mit Sicht der FDP gewesen. Die kritisierte zugleich die Absage Lindners, die Schuldenbremse zu lockern. Diese habe sich zu einer Wachstumsbremse entwickelt.

FDP-Fraktionschef Christian Dürr spielte den Ball zurück. Dürr sagte der Deutschen Presse-Agentur, es sei folgerichtig, dass die Intel-Milliarden zurück in den Haushalt gingen. "Ich bin froh, dass auch Robert Habeck zu dieser Einsicht gekommen ist. Vom Wirtschaftsminister würde ich mir in dieser Situation aber substanzielle Ideen zur Stärkung unseres Wachstums wünschen. Wir brauchen eine echte Wirtschaftswende." Finanzminister Christian Lindner (FDP) habe dazu Vorschläge gemacht.

Lindner: Habeck hat anderen Zugang zu wirtschaftspolitischen Fragen

Lindner betonte in einer am Montag veröffentlichten Folge des Podcasts "Hotel Matze", es gehe in den kommenden Wochen um "Richtungsentscheidungen" und "Klärungen in der Sache". Das Podcast-Interview wurde am Freitag aufgezeichnet, bevor Lindners Papier publik wurde. "Ich habe mit Robert Habeck menschlich kein Problem, aber er hat einen vollkommen anderen Zugang zu wirtschaftspolitischen Fragen", erklärte der Finanzminister.

Weiter sagte er über seinen Kabinettskollegen: "Er ist ein fleißiger Mann, er hat seine Überzeugungen und man kann gut mit ihm sprechen und auch anregende Gespräche führen, aber er hat vollkommen anderen Zugang. Es ist nicht ergänzend, sondern es ist ein Gegensatz." Er und Habeck hätten "angenehme Gespräche über Unterschiede, die wir überbrücken müssen".

Derweil erwartet der Kanzler, dass die Ampel-Koalition ihre Arbeit fortsetzt. "Wir haben dafür eine Grundlage. Das ist der Koalitionsvertrag. Der ist verhandelt", machte Scholz bereits am Montag deutlich. Zudem habe das Kabinett im Sommer einen Entwurf für den Bundeshaushalt auf den Weg gebracht. Dem Bundestag sollten dazu nun noch "ein paar zusätzliche Vorschläge" gemacht werden. Es gehe in der aktuellen Zeit um Pragmatismus und nicht um Ideologie.

Scholz selbst sieht sich trotz der Krise noch als Kapitän der Ampel-Regierung. Bei einem Sportempfang der SPD-Bundestagsfraktion antwortete er auf die Frage, ob er sich eher als Schiedsrichter oder Trainer sehe: "Ich bin ja noch auf dem Platz, insofern wäre Kapitän wahrscheinlich passender als eine dieser beiden Alternativen. Ich spiele mit und versuche schon, dass die Mannschaft Tore schießt."/vrb/DP/mis



Weitere Konjunkturnachrichten
Name Kurs Währung Datum Zeit Handelsplatz
INTEL CORP. 24,920 USD 13.11.24 21:00 Nasdaq
 
Weitere Konjunkturnachrichten der letzten 14 Tage 
Seiten:   26 27 28 29 30    Berechnete Anzahl Nachrichten: 594     
Datum Zeit Nachrichtenüberschrift
06.11.2024 01:52 US-WAHL/ROUNDUP: Keine Überraschungen bei Ergebnissen aus e...
06.11.2024 00:12 Umfrage: Viele glauben an Beeinflussung von Forschern
05.11.2024 22:23 US-WAHL/ROUNDUP 2: Warten auf Wahlergebnisse - keine größe...
05.11.2024 18:05 Habeck mahnt Lösung im Haushalts-Streit an
05.11.2024 17:19 ROUNDUP 2: Dramatisches Ringen um Auswege aus Koalitionskris...
05.11.2024 17:05 dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 05.11.2024 - 17.00 Uhr
05.11.2024 16:52 WDH/US-WAHL: Trumps Vize-Kandidat Vance beschimpft Harris al...
05.11.2024 16:50 Erneut mehr als 28 EU-Milliarden für Klimafolgen 2023
05.11.2024 16:40 Kubicki gegen Regierung ohne gemeinsame Linie
05.11.2024 16:25 USA: Dienstleister-Stimmung steigt auf den höchsten Stand s...
05.11.2024 16:01 SPD will Lindner-Papier nicht als Gesprächsbasis
05.11.2024 16:00 EU-Schuldenregeln: Brüssel wartet auf Berlins Haushaltsplan
05.11.2024 15:58 ROUNDUP: Dramatisches Ringen um Auswege aus Koalitionskrise
05.11.2024 15:16 Scholz zu Ampel-Krise: Alle müssen jetzt arbeiten
05.11.2024 15:00 EU-Länder einigen sich auf Regeln gegen Mehrwertsteuerbetrug
05.11.2024 14:58 Fiskalrat: Österreich vor hohem Budget-Defizit
05.11.2024 14:57 Medien: Dutzende Orte im Libanon zerstört
05.11.2024 14:38 ROUNDUP: Große Not nach Flutdrama in Spanien - Hilfspaket g...
05.11.2024 14:29 US-WAHL/ROUNDUP: Trump oder Harris? Wahltag in den USA hat b...
05.11.2024 14:17 ROUNDUP: Grünen-Fraktionschefin bekennt sich zur Ampel
Suche
Durchsuchen Sie unser Nachrichtenangebot unter Angabe eines von Ihnen gesuchten Begriffs.



 
Weitere Nachrichten
Lesen Sie auch weitere interessante Nachrichten u.a. zu den Themen Aktien im Fokus, Hintergrundberichte, Börsentag auf einem Blick, Wochenausblick oder adhoc-Mitteilungen.
 
Börsenkalender
13.11.2024

UCLOUDLINK GROUP INC.
Geschäftsbericht

TORIDORI INC.
Geschäftsbericht

TONIES SE
Geschäftsbericht

P-BAN COM CORP
Geschäftsbericht

Übersicht
 

FactSet
Implemented and powered by FactSet. Bereitstellung der Kurs- und Marktinformationen erfolgt durch FactSet.
Bitte beachten Sie die Risikohinweise und Quellenangaben der TARGOBANK, die für diese Seite gelten.
 

 

Produkte und Services

Wechselprämie 5.000€ Prämie für Ihren Depot-Übertrag

Zur Aktion

Top-Tagesgeldzinsen Attraktive Tagesgeldzinsen für Depot-Neukunden

Zur Aktion

Klassik-Depot Damit Ihr Handel mit Wertpapieren auf einer soliden Basis startet

Zum Klassik-Depot