Märkte & Kurse

Konjunktur
Suchanfrage
Produktinformation
 

Auf dieser Seite finden Sie alle Konjunkturnachrichten zeitlich geordnet und zu unterschiedlichen Themen der letzten vierzehn Tage aufgelistet. Wählen Sie aus der untenstehenden Tabelle die für Sie interessante Nachricht aus. Zusätzlich können Sie auch unsere Nachrichtensuche nutzen, um damit noch detaillierter nach bestimmten und weiter zurückliegenden Konjunkturnachrichten zu suchen.

 

Ausgewählte Nachricht
09.09.2024 16:28

ROUNDUP: Haushaltswoche im Bundestag: Union äußert Verfassungszweifel

BERLIN (dpa-AFX) - Zu Beginn der Haushaltswoche im Bundestag äußert die Union erhebliche verfassungsrechtliche Zweifel am Etatentwurf der Ampel-Koalition. "Es besteht sowohl ein erhebliches finanzielles als auch rechtliches Risiko", sagte CDU-Haushälter Christian Haase. "Der Haushaltsausgleich wird hingetrickst, um sich über die Legislaturperiode zu retten und eigene Lieblingsprojekte nicht zu gefährden, egal gegen wie viele Haushaltsgrundsätze dabei verstoßen wird."

Finanzminister Christian Lindner (FDP) bringt das mühsam und mit viel Streit zustande gekommene Haushaltsgesetz für das Jahr 2025 am Dienstag im Parlament ein. Sein Entwurf sieht Ausgaben von mehr als 488 Milliarden Euro vor. Davon sollen rund 51,3 Milliarden Euro über neue Schulden finanziert werden. Das lässt die Schuldenbremse im Grundgesetz wegen der schlechten Wirtschaftslage zu.

Finanzierungslücke von 12 Milliarden Euro

Problematischer dürfte die sogenannte globale Minderausgabe von rund 12 Milliarden Euro sein, ein Betrag, der im Haushalt noch nicht durch Einnahmen gedeckt ist. Laut einem von der Union in Auftrag gegebenen Gutachten des Verfassungsrechtlers Hanno Kube ist diese Lücke überdurchschnittlich hoch angesetzt.

Damit wettet die Bundesregierung, dass die Ministerien zwölf der ihnen zustehenden Milliarden ohnehin nicht ausgeben werden, etwa weil sich Projekte verzögern oder Fördergelder nicht abgerufen werden. Das passiert zwar immer wieder, aber üblicherweise nicht in dieser Größenordnung. Die Summe liege "sehr deutlich über den Erfahrungswerten aus der Vergangenheit", schreibt Kube in dem Gutachten, über das zuerst die "Rheinische Post" berichtete. Laut Bundesfinanzministerium ist es die größte Deckungslücke in einem Regierungsentwurf in den vergangenen zwanzig Jahren.

Lindner sagte am Sonntagabend im ARD-"Bericht aus Berlin", das Loch im Etat müsse kleiner werden. Realistisch könne man mit einer globalen Minderausgabe von zwei Prozent des Haushaltsvolumens planen

- das wären 9,6 Milliarden Euro. "Das bedeutet: Wir haben jetzt noch

eine Aufgabe bis Ende November, das Parlament hat eine Aufgabe von 2,4 Milliarden Euro", sagte Lindner.

Union und AfD haben weitere Zweifel

Kube und die Union äußern noch weitere Bedenken, etwa an der geplanten Verbuchung von Eigenkapitalspritze und Darlehen an die Bahn außerhalb der Schuldenbremse. Auch die Annahmen zur Entwicklung am Arbeitsmarkt und damit zu den Bürgergeld-Ausgaben seien fragwürdig, schreibt der Verfassungsrechtler in seinem Gutachten.

Die vorgesehene globale Mehreinnahme von rund 6,9 Milliarden Euro werfe ebenfalls verfassungsrechtliche Zweifel auf. Hier unterstellt die Bundesregierung, dass die geplante Wachstumsinitiative zu mehr Steuereinnahmen führt - der tatsächliche Effekt der Maßnahmen ist aber noch offen. Unionsfraktionschef Friedrich Merz (CDU) warf der Ampel-Koalition eine unseriöse Haushaltspolitik vor.

Die AfD warf der Bundesregierung ebenfalls Haushaltstricks vor. Haushälter Peter Boehringer kritisierte, die Ausgaben seien "konsequent, systematisch unterveranschlagt" und die Einnahmen "konsequent überveranschlagt". Auf der Einnahmenseite arbeite die Regierung mit völlig beleglosen Wachstumserwartungen. Die Steuereinnahmeplanungen seien viel zu hoch angesetzt. Boehringer verwies auf Probleme in der Stahl- und Auto-Industrie. "Hier ist eine absolute Schrumpfung und Vollbremsung im Gange und trotzdem kalkuliert diese Regierung mit Wachstum."

Haushaltsentwurf wird im Parlament noch verändert

Im Laufe der Woche debattieren die Abgeordneten über die einzelnen Etats aller Ministerien - vom Arbeitsministerium am Dienstag bis zum Familienministerium am Freitagvormittag. Dann sind die Haushälter des Bundestags am Zug, die in der Regel noch einige Veränderungen vornehmen. Großer Showdown ist üblicherweise die sogenannte Bereinigungssitzung im November, in der diese Änderungen abgestimmt werden. Dann kann der Haushalt Ende November offiziell vom Bundestag beschlossen werden.

Der Grünen-Haushaltspolitiker Sven-Christian Kindler kündigte schon jetzt spürbare Änderungen an der Vorlage der Bundesregierung an. "Der Bundestag wird natürlich noch relevante Verbesserungen am Kabinettsentwurf zum nächsten Haushalt vornehmen", sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). "Das Parlament ist der Haushaltsgesetzgeber."

Er erwarte eine konstruktive Zusammenarbeit mit den Ampel-Partnern FDP und SPD. "Wir sind uns mit den Haushaltspolitikern von SPD und FDP sehr einig, dass wir konzentriert und zügig arbeiten und zu guten Lösungen kommen werden", sagte Kindler.

Mit Blick auf die Finanzierungslücke rief Kindler vor allem die Union zu Verhandlungen über eine Reform der Schuldenbremse im Grundgesetz auf. "Angesichts der vielen Zeitwenden, die sich gerade vollziehen, sind jetzt Investitionen in Klimaschutz, Infrastruktur sowie in innere und äußere Sicherheit nötig", sagte der Haushaltsexperte dem RND. CDU-Chef Merz dürfe sich Gesprächen über eine Reform der Schuldenbremse nicht verweigern. Die Schuldenbremse sieht nur eine eng begrenzte Nettokreditaufnahme vor./tam/DP/stk



Weitere Konjunkturnachrichten
 
Weitere Konjunkturnachrichten der letzten 14 Tage 
Seiten:   3 4 5 6 7    Berechnete Anzahl Nachrichten: 287     
Datum Zeit Nachrichtenüberschrift
09.09.2024 16:56 Wüst begrüßt mehr Kontrollen an deutschen Grenzen
09.09.2024 16:48 Lettlands Armee: Abgestürzte russische Drohne hatte Sprengk...
09.09.2024 16:28 ROUNDUP: Haushaltswoche im Bundestag: Union äußert Verfass...
09.09.2024 15:49 Landkreise: Irreguläre Migration nach Deutschland eindämmen
09.09.2024 15:42 ROUNDUP: Faeser ordnet mehr Grenzkontrollen ab nächste Woch...
09.09.2024 15:41 ROUNDUP: Söder: Es braucht Zurückweisungen an den Grenzen
09.09.2024 15:33 ROUNDUP: Tech-Sektor und Industrie: Europa sucht Anschluss
09.09.2024 15:21 ROUNDUP: 15 Euro? Der Mindestlohn könnte steigen
09.09.2024 15:20 Mehr Arbeitnehmer sollen von Tarifverträgen profitieren
09.09.2024 15:18 Lindner: Wachstumsinitiative reicht nicht aus
09.09.2024 15:18 Söder: Es braucht Zurückweisungen an den Grenzen
09.09.2024 15:14 ROUNDUP: Kreml reagiert zurückhaltend auf Scholz-Vorstoß
09.09.2024 15:07 Lindner: Lösung mit Union zu Migration in überragendem Int...
09.09.2024 15:06 Faeser ordnet mehr Grenzkontrollen an
09.09.2024 15:06 Dudenhöffer: Autoindustrie findet in China neue Heimat
09.09.2024 15:05 ROUNDUP/Streit um Migration: Grüne finden Unionsideen reali...
09.09.2024 14:55 Iran: IAEA-Chef setzt auf Gespräche statt Drohungen
09.09.2024 14:14 ROUNDUP/Aktivisten: 25 Tote bei Luftangriff in Syrien
09.09.2024 14:07 Einsatz von Streumunition: meiste Opfer in der Ukraine
09.09.2024 13:50 Warum der Mindestlohn stark steigen könnte
Suche
Durchsuchen Sie unser Nachrichtenangebot unter Angabe eines von Ihnen gesuchten Begriffs.



 
Weitere Nachrichten
Lesen Sie auch weitere interessante Nachrichten u.a. zu den Themen Aktien im Fokus, Hintergrundberichte, Börsentag auf einem Blick, Wochenausblick oder adhoc-Mitteilungen.
 
Börsenkalender
11.09.2024

ZHEJIANG UTD INV HLDG GP LTD
Geschäftsbericht

ORIENTAL CRYSTAL
Geschäftsbericht

WLS HLDGS
Geschäftsbericht

VIRIDIS MINING AND MINERALS LTD
Geschäftsbericht

Übersicht
 

FactSet
Implemented and powered by FactSet. Bereitstellung der Kurs- und Marktinformationen erfolgt durch FactSet.
Bitte beachten Sie die Risikohinweise und Quellenangaben der TARGOBANK, die für diese Seite gelten.
 

 

Produkte und Services