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| 10.12.2025 06:28 Exportkontrollen, unfaire Politik: Wird China unsicherer? PEKING (dpa-AFX) - Exportkontrollen, Lokalisierung, Preisdruck: Chinas Wirtschaftspolitik sorgt bei europäischen Firmen aus Sicht der EU-Kammer zunehmend für Unsicherheit. Wenn man sich die Abhängigkeiten bei seltenen Erden, Magneten oder den Nexperia-Chips ansehe - inwieweit könne man davon sprechen, dass Europa unabhängig sei, sagte Kammer-Präsident Jens Eskelund in Peking. Sobald Handel zu einer Frage der Sicherheit werde, würden Regierungen umdenken, erklärte der Däne. China hatte im April im heißgelaufenen Handelsstreit mit den USA sieben seltene Erden und daraus verfertige Magneten mit Exportkontrollen belegt und Europa damit seine Abhängigkeit aufgezeigt. Sie werden in Deutschlands und Europas Industrie dringend gebraucht, kommen aber fast ausschließlich aus China. Im Herbst eskalierte ein Streit Chinas mit den Niederlanden um die Firma Nexperia, die Chips in der Volksrepublik unter anderem für die Autoindustrie weiterverarbeitet. In der Autoindustrie ging deswegen die Angst vor Produktionsstopps um. Die Lage bei seltenen Erden sei ein "Weckruf für Europa" gewesen und habe gezeigt, dass man nicht annehmen könne, nicht versehentlich zum Kollateralschaden im Kampf eines anderen zu werden, sagte Eskelund. Im neuen Lieferketten-Bericht der Kammer heißt es, China sei die weltweit einzige "Fertigungs-Supermacht". Doch langanhaltende "Schmerzpunkte" wie Benachteiligung bei Ausschreibungen oder neue Probleme wie Exportkontrollen verstärken demnach die Probleme für die Geschäftswelt. Hadern mit Vor- und Nachteilen Firmen hadern der Interessenvertretung europäischer Firmen in China zufolge deshalb damit, die positiven Aspekte chinesischer Lieferketten gegen die Notwendigkeit abzuwägen, Flexibilität und Widerstandsfähigkeit zu sichern. Die im April verhängten Exportkontrollen auf seltene Erden und daraus gefertigte Magnete belasteten viele Firmen. 68 Prozent erklärten laut einer Umfrage der Kammer, dass ihre Werke außerhalb der Volksrepublik auf Vorprodukte aus China angewiesen seien. Kürzlich stellte China allgemeine Exportlizenzen in Aussicht. Doch darüber, wann solche Anträge genehmigt werden, herrscht noch Unklarheit. Auch lokalisieren Firmen ihre Lieferketten in China mittlerweile, damit ihre Produkte quasi "chinesisch" genug für ihre Kunden vor Ort sind. So passen sich Firmen an "Ich denke, seltene Erden und Magnete sind nur die Spitze der Spitze des Eisbergs", sagte Eskelund. Früher sei es vor allem um Wettbewerb und dessen Auswirkungen auf europäische Firmen gegangen. Neu sei nun, dass es zunehmend um Auswirkungen auf Unabhängigkeit und Handlungsfähigkeit gehe und welche Art von Europa man in Zukunft wolle. Anekdotisch zeigt der Kammer-Bericht Folgen davon: Einige Firmen passten demnach wegen der Unsicherheiten ihre Lieferketten-Strategie so an, dass sie mehr Ware auf Lager hielten und dafür höhere Kosten in Kauf nehmen sowie für eine Sorte Ware auf zwei Zulieferer zu setzen. Aus Sicht der Kammer ist diese Art, Abhängigkeiten in China zu reduzieren, jedoch nicht immer sinnvoll - etwa wenn die Vorprodukte aus den USA kommen, mit denen China einen Handelsstreit führt./jon/DP/zb Weitere Konjunkturnachrichten |
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