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28.09.2025-

Gläserne Klippe - warum Frauen eher in Krisen Chefs werden

MANNHEIM/BERLIN (dpa-AFX) - Hartmut Mehdorn, Rüdiger Grube, Richard Lutz

- die neue Bahnchefin Evelyn Palla folgt auf eine lange Reihe von

männlichen Vorstandsvorsitzenden bei der Deutschen Bahn. Sie gilt bei Experten als Beispiel für die Theorie der Gläsernen Klippe: Danach steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Frauen in Führungspositionen berufen werden, wenn Unternehmen in einer Krise stecken - sei es finanziell oder durch einen Skandal.

Die Chancen sind laut dem Mannheimer Betriebswirtschaftler Max Reinwald in finanziellen Krisen rund 50 Prozent höher als bei Unternehmen in stabilen Ausgangslagen. Es ist allerdings Anstieg auf niedrigem Niveau: Grundsätzlich liege die Chance für Frauen, in Führungspositionen berufen zu werden, bei 5 Prozent - in einer Krisensituation steige diese auf 7,6 Prozent.

"Die Bahn ist seit Jahren in der Krise. Es ist auch nicht absehbar, dass eine spürbare Besserung sehr schnell eintritt", sagt Reinwald. "Und das Verkehrsministerium war natürlich auch unter Druck und möchte zeigen: "Okay, wir sind dran, wir ändern da was.""

Unternehmen wollen Signal der Veränderung senden

Hintergrund der Gläsernen Klippe ist laut Reinwald der Versuch von Unternehmen in der Krise, ein Signal zu senden, wonach sie auf Veränderung setzen - das funktioniere besonders gut bei Unternehmen, die stets männliche Chefs gehabt hätten wie die Bahn, sagt der Wissenschaftler. Laut Reinwald verstärkt sich der Effekt der Gläsernen Klippe auch mit der öffentlichen Sichtbarkeit eines Unternehmens. Je mehr mediale Aufmerksamkeit ein Unternehmen bekomme, desto stärker trete der Effekt auf.

Palla wurde in dieser Woche vom Aufsichtsrat der Deutschen Bahn zur neuen Chefin des Konzerns berufen. Sie war bislang Chefin der Regionalverkehrssparte der Bahn.

Mehr als 26.000 Wechsel in Führungspositionen ausgewertet

Reinwald hat mit zwei Kollegen von der Universität Konstanz nach eigenen Angaben 26.156 Wechsel in Führungspositionen börsennotierter US-Unternehmen in den Jahren 2000 bis 2016 ausgewertet. Davon betrafen zwar nur 7,4 Prozent Frauen. Aber aufgrund der hohen Gesamtzahl an ausgewerteten Wechseln, sei das Ergebnis belastbar, sagt Reinwald. Er geht davon aus, dass die Ergebnisse grundsätzlich auf Deutschland übertragbar sind.

Die Hypothese, dass Konzerne lieber Frauen berufen, weil die Männer in Krisensituationen nicht gewollt hätten, hält der 36-Jährige nicht für haltbar. "Ich würde mal vermuten, dass es bei der Bahn einige Männer gegeben hat, die bereitgestanden wären."

Gläserne Klippe stärker vor und nach der Frauenquote

Jürgen Wegge, Arbeits- und Organisationspsychologe von der Technischen Universität Dresden, sieht das Phänomen Gläserne Klippe auch in Deutschland - allerdings abhängig vom gesellschaftlichen Kontext. Als von 2011 bis 2015 in den Medien viel über das Thema Frauenquote berichtet wurde, sei der Effekt schwächer gewesen. "Der Gedanke ist, wenn eben sehr viel über das Phänomen und Quoten und Frauen in Führungspositionen geredet wird, hat die Benennung einer Frau nicht mehr diese Signalwirkung, dass man als Organisation aus der Krise hinaus will und dafür viel ändert", sagt Wegge.

Frauenanteil in Aufsichtsräten zuletzt gesunken

Die Organisation Frauen in die Aufsichtsräte (Fidar) sieht noch einen anderen möglichen Grund für die Gläserne Klippe: "In Krisensituationen müssen oft harte Entscheidungen getroffen werden, die sich auch gegen die etablierten Strukturen im Unternehmen richten", sagt Präsidentin Anja Seng. "Vielleicht traut man Frauen eine Sanierung eher zu, weil sie weniger in diese bestehenden und gegebenenfalls hemmenden Netzwerke eingebunden sind." Wie Fidar im Mai mitgeteilt hatte, ist der Frauenanteil in den Aufsichtsräten deutscher Börsenunternehmen zuletzt auf 37 Prozent leicht gesunken.

Frauenanteil in den Vorständen während Corona-Krise gesunken

Nicht alle Fachleute stützen die Theorie der Gläsernen Klippe. Die gemeinnützige Allbright Stiftung spricht von einem entgegengesetzten Trend in der Krise: "Statistisch gesehen wird in der Krise vermehrt auf Führungskräfte gesetzt, die dem traditionellen Muster entsprechen: männlich, Mitte Fünfzig, westdeutsch, Wirtschaftswissenschaftler oder Ingenieur", sagt Geschäftsführerin Wiebke Ankersen. In der Corona-Krise 2020 sei der Frauenanteil in den Vorständen der 40 Dax -Unternehmen zum ersten Mal in der Geschichte gesunken.

Studien zeigen: Chefinnen in Krisen bleiben kürzer im Amt

Eine Frau, die im vergangenen Jahr die Chefposition in einem Unternehmen in der Krise übernahm, ist Bettina Orlopp. Die Commerzbank besetzte inmitten des Übernahmekampfes mit der Unicredit die Konzernspitze mit der damals 54-Jährigen neu. Zuletzt schien es für Orlopp gut zu laufen: Im Mai überraschte die Commerzbank mit einem Gewinnsprung - 834 Millionen Euro Gewinn bedeuteten das beste Quartalsergebnis seit Anfang 2011, wie der Frankfurter Dax-Konzern mitteilte.

Die Theorie der Gläsernen Klippe existiert seit 20 Jahren. Laut Reinwald gibt es keine klaren Erkenntnisse dazu, wie die Chefinnen in Krisensituationen letztlich abgeschnitten hätten. Allerdings: Es gebe Studien, die zeigten, dass diese Frauen deutlich kürzer im Amt blieben als Männer. Und: "Wenn dann eine Frau sozusagen von der Gläsernen Klippe stürzt, dann folgte meistens wieder ein Mann nach."/jak/DP/he

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