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12.11.2025 10:40

Weniger Asylsuchende - Lage in Kommunen entspannt sich

BERLIN (dpa-AFX) - Durch den Rückgang der Zahl der Asylsuchenden seit Herbst 2023 hat sich die Lage in den meisten deutschen Kommunen entspannt, zumindest was die Unterbringung betrifft. Das zeigt eine Befragung im Auftrag des Mediendienstes Integration, an der sich nach Angaben der Autoren 894 Kommunen bundesweit beteiligt haben.

Danach arbeitet nach eigener Einschätzung aktuell rund jede zehnte Kommune (elf Prozent) bei der Unterbringung geflüchteter Menschen noch "im Notfallmodus". Knapp 17 Prozent gaben an, "ohne größere Schwierigkeiten zurechtzukommen". Die meisten Kommunen - rund 72 Prozent - bezeichneten die Lage bei der Unterbringung von Asylsuchenden vor Ort als "herausfordernd, aber noch machbar".

Obdachlosigkeit verschärft mancherorts die Lage

Den Angaben zufolge ist die Einschätzung, die Unterbringung ohne größere Schwierigkeiten gewährleisten zu können, im Osten - mit Ausnahme von Berlin - etwas stärker verbreitet als im Westen. Die Autoren der Untersuchung - Boris Kühn von der Universität Hildesheim und Julian Schlicht, Integrationskoordinator aus dem Landkreis Tübingen - weisen zudem darauf hin, dass mehrere Verantwortliche, die den Fragebogen ausgefüllt haben, berichteten, ein Anstieg von Obdachlosigkeit von nicht geflüchteten Menschen belaste das System der kommunalen Unterbringung ebenfalls.

Bisher rund 97.000 Asylerstanträge in diesem Jahr

Die Zahl der Menschen, die in Deutschland erstmals einen Asylantrag stellen, ist seit Herbst 2023 deutlich gesunken. Wurden im Gesamtjahr 2023 noch knapp 330.000 Asylerstanträge gestellt, so sank diese Zahl 2024 auf knapp 230.000 Erstanträge. In den ersten zehn Monaten dieses Jahres stellten rund 97.000 Menschen erstmalig beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) einen Antrag auf Schutz.

Vier von fünf Kommunen nutzen private Wohnungen

Angemietete Wohnungen privater Eigentümer nutzen laut Mediendienst etwas mehr als 80 Prozent der Kommunen, um Geflüchtete dort einzuquartieren. Knapp 63 Prozent der Verantwortlichen gaben an, dafür auf kommunale Wohnungen zurückzugreifen. In rund 45 Prozent der Kommunen, die sich an der Umfrage beteiligten, wurden andere eigene Gebäude oder Modulbauten als Sammelunterkünfte genutzt.

Der Mediendienst Integration hatte entsprechende Fragen bereits in den Jahren 2023 und 2024 an die Kommunen geschickt. Damals hatten noch deutlich mehr Kommunen angegeben, sie befänden sich bei der Unterbringung von Geflüchteten im Notfall- beziehungsweise Krisenmodus. Da der Kreis der Kommunen, die an der Umfrage teilnahmen und die Antwortmöglichkeiten nicht ganz identisch sind, lassen sich die Ergebnisse der drei Befragungen jedoch nicht direkt vergleichen, sondern es lässt sich nur eine Tendenz feststellen./abc/DP/mis



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