Märkte & Kurse

Konjunktur
Suchanfrage
Produktinformation
 

Auf dieser Seite finden Sie alle Konjunkturnachrichten zeitlich geordnet und zu unterschiedlichen Themen der letzten vierzehn Tage aufgelistet. Wählen Sie aus der untenstehenden Tabelle die für Sie interessante Nachricht aus. Zusätzlich können Sie auch unsere Nachrichtensuche nutzen, um damit noch detaillierter nach bestimmten und weiter zurückliegenden Konjunkturnachrichten zu suchen.

 

Ausgewählte Nachricht
14.01.2025 15:38

ROUNDUP: Nato startet Anti-Sabotage-Einsatz in der Ostsee

HELSINKI (dpa-AFX) - Deutschland steuert umfangreiche Kapazitäten der Bundeswehr zu einem neuen Nato-Einsatz zur besseren Überwachung von Kabeln und Pipelines in der Ostsee bei. Das kündigte Bundeskanzler Olaf Scholz nach einem Ostsee-Gipfeltreffen in der finnischen Hauptstadt Helsinki an. "Wir werden uns mit all dem, was wir an Möglichkeiten der Marine haben, beteiligen. Das wird wechseln, was die konkreten Einsatzmöglichkeiten betrifft", sagte er.

Nato-Generalsekretär Mark Rutte hatte kurz zuvor auf einer Pressekonferenz bekanntgegeben, dass das westliche Verteidigungsbündnis die Operation "Baltic Sentry" (deutsch: Ostsee-Wachposten) startet. Bereits in den vergangenen beiden Jahren hätten Nato-Verbündete ihre Patrouillen in der Nähe kritischer Infrastruktur gesteigert. Der Einsatz werde nun mehr Schiffe, Patrouillenflüge, U-Boote, Satelliten und auch Überwachungsdrohnen umfassen.

Wie Scholz wollte auch Rutte keine exakten Zahlen nennen. Sie könnten sich von Woche zu Woche unterscheiden, außerdem wolle man "den Feind" nicht klüger machen, als er sei, begründete er. "Was zählt, ist, dass wir die richtigen militärischen Mittel zur richtigen Zeit am richtigen Ort einsetzen, um vor künftigen destabilisierenden Taten abzuschrecken", sagte der Niederländer.

Reaktion auf vermutete Sabotage

Mit "Baltic Sentry" reagieren die an die Ostsee grenzenden Nato-Länder auf eine Reihe von mutmaßlichen Sabotageakten, bei denen zuletzt mehrmals am Meeresgrund verlegte Datenkabel und Stromleitungen beschädigt wurden. Die Schäden sollen dabei jeweils vorsätzlich von Schiffsankern verursacht worden sein. Beim jüngsten dieser Vorfälle an Weihnachten steht der Öltanker "Eagle S" unter Verdacht, die Stromleitung Estlink 2 zwischen Finnland und Estland sowie vier Kommunikationskabel gekappt zu haben.

Die finnische Kriminalpolizei hat das Schiff festgesetzt. Die Ermittler hegen den Verdacht, dass es seinen Anker auf einer Länge von rund 100 Kilometern über den Meeresgrund gezogen hat, um so bewusst Schäden anzurichten. Gegen mehrere Besatzungsmitglieder wurden Reiseverbote verhängt. Die Ermittlungen laufen.

Die unter der Flagge der Cookinseln fahrende "Eagle S" gehört nach Einschätzung der EU zur sogenannten russischen Schattenflotte. Damit sind Tanker und andere Frachtschiffe mit undurchsichtigen Eigentümerstrukturen gemeint, die Russland benutzt, um Sanktionen infolge seines Einmarsches in die Ukraine etwa beim Öltransport zu umgehen.

Gegen 79 dieser Schiffe hat die EU mittlerweile Sanktionen erlassen. Der tatsächliche Umfang der Flotte dürfte jedoch weitaus größer sein

- Litauens Präsident Gitanas Nauseda sprach auf dem Gipfel von 600

bis zu 1.000 Schiffen, die nach Schätzungen auf den Meeren umherfuhren.

Signal an beteiligte Reedereien - Schutz vor hybriden Angriffen

Der Bündniseinsatz wird von einem speziellen Stab im Marinekommando der Bundeswehr in Rostock koordiniert und soll Saboteure abschrecken oder es zumindest ermöglichen, Sabotageaktionen schnell aufzuklären. Er soll auch ein abschreckendes Signal an Reedereien senden, die für Russland unter Verstoß gegen westliche Sanktionen Öl transportieren.

Neben Russland wird vor allem China, Nordkorea und dem Iran vorgeworfen, Staaten in Europa mit sogenannten hybriden Angriffen schwächen zu wollen. Unter diesem Oberbegriff werden Aktionen zusammengefasst, die staatliche oder nicht-staatliche Akteure nutzen, um andere Länder zu schädigen, ohne dabei einen offenen Krieg zu führen. In der Regel lassen sie sich nur schwer oder gar nicht einem bestimmten Urheber zuordnen.

Die kritische Infrastruktur in der Ostsee soll nun besser vor solchem Vorgehen geschützt werden. Neben Deutschland stellen dabei unter anderem die neuen Nato-Mitglieder Finnland und Schweden Schiffe für "Baltic Sentry" bereit. Zudem sollen eine Drohnenflotte und Künstliche-Intelligenz-Systeme zur Überwachung eingesetzt werden.

An dem Marinestab in Rostock sind zudem auch Soldaten aus Ländern wie Dänemark, Lettland, Litauen, den Niederlanden, Norwegen und Polen beteiligt. In Friedenszeiten kann der Bundeswehrstab bis zu 180 Dienstposten umfassen, im Krisen- und Konfliktfall können es bis zu 240 Posten sein. Beteiligt an dem Einsatz ist zudem auch das neue Maritime Zentrum für die Sicherheit kritischer Unterwasser-Infrastruktur, das an das Marinehauptquartier der Nato in Northwood bei London angedockt ist.

Gefahren für Infrastruktur und für die Umwelt

Die Gipfelteilnehmer in Helsinki ließen keinen Zweifel daran, wie ernst sie die russische Schattenflotte nehmen. "Russlands Gebrauch der sogenannten Schattenflotte stellt eine besondere Bedrohung für die maritime und ökologische Sicherheit im Ostsee-Raum und global dar", machten die Nato-Verbündeten Deutschland, Dänemark, Estland, Finnland, Lettland, Litauen, Polen und Schweden in einer gemeinsamen Erklärung fest. Diese Praxis trage auch in erheblichem Maße zur Finanzierung des illegalen russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine bei.

Die ökologischen Gefahren durch den Einsatz veralteter und maroder Schiffe treiben auch die Umweltschutzorganisation Greenpeace um. Sie verweist in dem Zusammenhang auch auf den manövrierunfähigen Tanker "Eventin", der mit fast 100.000 Tonnen Öl an Bord am Freitag in der Ostsee nördlich von Rügen havarierte und nach Angaben der Organisation ebenfalls zur Schattenflotte zählt.

Auch Estlands Regierungschef Kristen Michal - neben dem finnischen Staatspräsidenten Alexander Stubb einer der beiden Gastgeber des Ostsee-Gipfels - warnte, die Schiffe der Schattenflotte stellten eine "tickende Umweltbombe" in den Meeren dar. "Wir sollten jede Möglichkeit nutzen, die uns das Gesetz erlaubt, um gegen sie vorzugehen", sagte er./trs/DP/jha



Weitere Konjunkturnachrichten
 
Weitere Konjunkturnachrichten der letzten 14 Tage 
Seiten:  1 2 3 4 5    Berechnete Anzahl Nachrichten: 482     
Datum Zeit Nachrichtenüberschrift
12.11.2025 20:08 ROUNDUP 2: US-Parlament vor Votum für Ende des Regierungsst...
12.11.2025 19:19 ROUNDUP/Wadephul: Trotz Korruptionsskandals weiter Ukraine-H...
12.11.2025 17:34 Waffenlieferungen nach Israel - Gericht weist Klagen ab
12.11.2025 17:10 Vizekanzler fordert klare Mehrheit zur Lieferkettenreform
12.11.2025 17:08 Junge Union pocht auf drastische Rentenreform
12.11.2025 17:05 Wadephul: Trotz Korruptionsskandals weiter Ukraine-Hilfe
12.11.2025 17:05 dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 12.11.2025 - 17.00 Uhr
12.11.2025 16:50 ROUNDUP 2/'Wirtschaftsweise': Reiche Firmenerben stärker be...
12.11.2025 16:48 'Wirtschaftsweiser' Truger fordert Solidaritätsabgabe für ...
12.11.2025 16:42 ROUNDUP: Bundesfinanzhof entscheidet im Dezember über Grund...
12.11.2025 16:38 Wadephul: G7 wollen rasches UN-Mandat für Gaza-Frieden
12.11.2025 16:17 Ressortabstimmung zur neuen Grundsicherung
12.11.2025 16:16 Dekabank: Deutsche Wirtschaft in 'schwieriger Anpassungskris...
12.11.2025 16:01 Norwegen will Ukraine-Kredit der EU nicht alleine absichern
12.11.2025 15:37 Weniger Tuberkulose-Neuinfektionen - WHO warnt vor Geldmange...
12.11.2025 15:21 EZB-Direktorin Schnabel sieht etwas erhöhte Inflationsrisik...
12.11.2025 15:10 EU erkennt Migrationsdruck an - Bundesregierung zufrieden
12.11.2025 15:00 IAEA: Iran verweigert Informationen zu Uran-Vorräten
12.11.2025 14:50 ROUNDUP: 'Wirtschaftsweise' für Erbschaftsteuer-Reform - Wa...
12.11.2025 14:44 Bundespräsident: 'Pflichtzeit für alle' wäre am gerechtesten
Suche
Durchsuchen Sie unser Nachrichtenangebot unter Angabe eines von Ihnen gesuchten Begriffs.



 
Weitere Nachrichten
Lesen Sie auch weitere interessante Nachrichten u.a. zu den Themen Aktien im Fokus, Hintergrundberichte, Börsentag auf einem Blick, Wochenausblick oder adhoc-Mitteilungen.
 
Börsenkalender
12.11.2025

VITESCO TECHNOLOGIES GROUP AG
Geschäftsbericht

VERDE AGRITECH
Geschäftsbericht

PLEXURE GROUP
Geschäftsbericht

SAVELEND GROUP AB
Geschäftsbericht

Übersicht
 

FactSet
Implemented and powered by FactSet. Bereitstellung der Kurs- und Marktinformationen erfolgt durch FactSet.
Bitte beachten Sie die Risikohinweise und Quellenangaben der TARGOBANK, die für diese Seite gelten.
 

 

Produkte und Services