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22.11.2024 06:07 Kiewer Politiker: Trump wird keine Niederlage zulassen BERLIN (dpa-AFX) - Der künftige US-Präsident Donald Trump wird nach Einschätzung des früheren Kiewer Regierungschefs Arsenij Jazenjuk keine Niederlage der Ukraine im russischen Angriffskrieg zulassen. Trump sei zwar unberechenbar, sagte Jazenjuk der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "Aber ich kann mir kaum vorstellen, dass Trump an der Macht eine Niederlage der Ukraine akzeptiert." Denn dies wäre nicht nur eine Niederlage der Ukraine gegen Russland, argumentierte der jetzige Leiter des Kiewer Sicherheitsforums (KSF). "Dies wäre eine Niederlage der Vereinigten Staaten als Führer der freien Welt gegen eine neue "Achse des Bösen", gegen ein neues Chaos-Quartett aus China, Russland, Nordkorea und Iran." In der Ukraine wird befürchtet, dass Trump mit seiner Bewunderung für Kremlchef Wladimir Putin die Unterstützung einstellen könnte, um ein Ende des mehr als 1000 Tage dauernden Kriegs zu erzwingen. Es gibt unter Kiewer Politikern aber auch die Denkrichtung Jazenjuks, dass sich unter Trump unerwartete Chancen ergeben könnten. Der Republikaner wird sein Amt am 20. Januar antreten. Auf der Suche nach einem Deal mit Trump "Versucht die richtige Botschaft für den Präsidenten zu finden!", riet Jazenjuk, der die Berliner Sicherheitskonferenz (BSC) besuchte. Die Ukraine und die Europäer könnten Rüstungsgüter in den USA kaufen. "Trump versteht einen Deal, einen geschäftlichen Deal." Er bekräftigte die ukrainische Forderung nach einer Aufnahme in die Nato. Dies sollte im Interesse des Bündnisses liegen, sagte er. Es sei nicht zu verstehen, warum Kiew darum bitten müsse. "Warum müssen wir Euch überzeugen, für die Sicherheit Eurer Länder zu sorgen? Denkt Ihr, dass es nur um uns geht? Es geht um Euch. Es geht um uns gemeinsam." Russland sei eine Gefahr für die gesamte europäische Sicherheit. Kritik an Selenskyj muss bis nach dem Krieg warten Der frühere Parlamentspräsident und Außenminister Jazenjuk (50) war ein Führer der proeuropäischen Proteste auf dem Kiewer Maidan 2014/14. Nach der Flucht von Präsident Viktor Janukowitsch wurde Jazenjuk Regierungschef und amtierte unter Staatschef Petro Poroschenko bis 2016. Zur Bilanz des jetzigen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj wollte er sich nicht äußern. "Ich habe Selenskyj vor dem Krieg kritisiert, und ich werde Selenskyj nach dem Krieg kritisieren", sagte Jazenjuk. "Aber erst einmal müssen wir den Krieg gewinnen."/fko/DP/zb Weitere Konjunkturnachrichten |
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