Märkte & Kurse

Konjunktur
Suchanfrage
Produktinformation
 

Auf dieser Seite finden Sie alle Konjunkturnachrichten zeitlich geordnet und zu unterschiedlichen Themen der letzten vierzehn Tage aufgelistet. Wählen Sie aus der untenstehenden Tabelle die für Sie interessante Nachricht aus. Zusätzlich können Sie auch unsere Nachrichtensuche nutzen, um damit noch detaillierter nach bestimmten und weiter zurückliegenden Konjunkturnachrichten zu suchen.

 

Ausgewählte Nachricht
09.06.2024 14:17

Koalitionskrach um Lieferkettengesetz - SPD lehnt Aussetzung ab

BERLIN (dpa-AFX) - Der Vorschlag von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), das deutsche Lieferkettengesetz für rund zwei Jahren auszusetzen, hat einen neuen Koalitionskrach ausgelöst. Der Koalitionspartner SPD weist die überraschende Initiative zurück, die FDP unterstützt sie. Wirtschaftsverbände hatten vor Nachteilen im Wettbewerb mit Unternehmen aus anderen Ländern gewarnt und deshalb weniger strenge Regeln für die Lieferketten gefordert.

Hintergrund ist, dass das deutsche Lieferkettengesetz bereits in Kraft ist, eine vergleichbare EU-Richtlinie aber erst noch in nationales Recht übertragen werden muss. Die EU-Staaten haben dafür nun gut zwei Jahre Zeit. Ziel des EU-Lieferkettengesetzes ist es, Menschenrechte weltweit zu stärken. Große Unternehmen sollen zur Rechenschaft gezogen werden können, wenn sie von Menschenrechtsverletzungen wie Kinder- oder Zwangsarbeit profitieren.

Einer der größten Unterschiede zwischen dem deutschen Gesetz und der EU-Richtlinie ist die Haftbarkeit. Im deutschen Gesetz ist ausgeschlossen, dass Unternehmen für Sorgfaltspflichtverletzungen haftbar sind - die EU-Regelung lässt das zu.

SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich lehnte Habecks Vorschlag ab, das deutsche Gesetz auszusetzen. Der Minister habe mit entsprechenden Äußerungen "langjährigen Bemühungen um eine an Menschenrechten und fairen Löhnen orientierte und gegen Ausbeutung gerichtete Wirtschaftspolitik einen Bärendienst erwiesen", sagte Mützenich in einer Stellungnahme vom Samstag in Berlin. Er nannte es "gewohnte Praxis, nationale Regelungen an EU-Recht anzupassen. Bis dahin bleibt es aber beim gültigen Gesetz. Die SPD-Fraktion wird sich nicht an einer pauschalen Aussetzung des deutschen Lieferkettengesetzes beteiligen."

Auch der Vorsitzende der Gewerkschaft Verdi, Frank Werneke, empörte sich: "Menschenrechte dürfen nicht auf dem Altar politischer Gefälligkeiten geopfert werden, um gut Wetter bei den Wirtschaftsverbänden zu machen. Das ist ein absolutes No-Go, das ich ausgerechnet von einem grünen Wirtschaftsminister nicht erwartet hätte."

Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) zeigte sich erfreut. "Nach der neuen Bewertung des Kollegen Robert Habeck sind wir nun auf einer Linie. Es wäre ein Baustein der Wirtschaftswende, wenn wir das Lieferkettengesetz (der GroKo) aufheben und die neue EU-Richtlinie später in schlanker Form umsetzen", schrieb Lindner.

Ähnlich fiel die Reaktion der Arbeitgeber aus. "Es ist überfällig, das deutsche Lieferkettengesetz jetzt aufzuheben und die europäische Richtlinie nur in schlanker Form umzusetzen", sagte der Hauptgeschäftsführer der Arbeitgebervereinigung BDA, Steffen Kampeter. "Mit der Aussetzung würden wir die dringend benötige Atempause für die deutsche Wirtschaft schaffen. Jetzt muss der Arbeitsminister schnell handeln." Federführend ist das Bundesarbeitsministerium mit Hubertus Heil (SPD) an der Spitze. Heil hat sich noch nicht geäußert.

Der Grünen-Politiker Habeck hatte seinen Vorschlag am Freitag auf dem Tag des Familienunternehmens gemacht. Habeck sagte anschließend der dpa, bei der Anpassung des EU-Rechts an deutsches Recht solle man pragmatisch vorgehen. "Deshalb habe ich vorgeschlagen, das deutsche Lieferkettengesetz, solange bis das EU-Recht umgesetzt ist, zu pausieren beziehungsweise deutlich zu reduzieren. Der Schutz von Menschenrechten und Umweltstandards wird nur dann erfolgreich sein, wenn Vorgaben auch bei den Unternehmen Akzeptanz finden."/brd/DP/he



Weitere Konjunkturnachrichten
 
Weitere Konjunkturnachrichten der letzten 14 Tage 
Seiten:   24 25 26 27 28    Berechnete Anzahl Nachrichten: 740     
Datum Zeit Nachrichtenüberschrift
17.09.2024 06:00 ROUNDUP: Wüst aus dem Rennen um Kanzlerkandidatur - Rücken...
17.09.2024 06:00 ROUNDUP: Selenskyj will den Russen echtes Bild vom Krieg ver...
17.09.2024 06:00 ROUNDUP: Biden warnt vor Gewalt - Trump macht Schuldzuweisun...
17.09.2024 06:00 ROUNDUP: Sorge vor weiterem Krieg im Nahen Osten wächst
17.09.2024 05:49 Start-up-Gipfel in Berlin - Initiative mit privaten Geldgebe...
17.09.2024 05:27 Israel macht Rückkehr Geflohener in den Norden zu Kriegsziel
17.09.2024 05:24 Bemühungen um Waffenruhe in Gaza: US-Außenminister reist n...
17.09.2024 05:24 Biden spricht nach Anschlagsversuch mit Trump
16.09.2024 22:58 Lindner will Intel-Mittel für Haushalt
16.09.2024 22:07 Deutschland und Indien starten Plattform für erneuerbare En...
16.09.2024 18:51 Rechnungshof: Probleme bei neuer EU-Plastikabgabe
16.09.2024 18:27 ROUNDUP 3/Hochwasser von Polen bis Österreich: Deutschland ...
16.09.2024 17:13 Tusk: 240 Millionen Euro für Hochwassergeschädigte
16.09.2024 17:05 dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 16.09.2024 - 17.00 Uhr
16.09.2024 16:26 ROUNDUP 3: Deutschland weitet Kontrollen an Grenzen aus
16.09.2024 15:55 WDH: Die Spitzenkandidaten zur Brandenburger Landtagswahl
16.09.2024 15:27 Hochwasser: Österreich hat 300-Millionen-Euro-Topf für Sch...
16.09.2024 15:21 ROUNDUP 2: Hochwasser von Polen bis Österreich: Deutschland...
16.09.2024 14:59 Grünen-Chefin: Union redet Zukunftstechnologien schlecht
16.09.2024 14:58 Putin erhöht Truppenstärke des Militärs auf 2,4 Millionen
Suche
Durchsuchen Sie unser Nachrichtenangebot unter Angabe eines von Ihnen gesuchten Begriffs.



 
Weitere Nachrichten
Lesen Sie auch weitere interessante Nachrichten u.a. zu den Themen Aktien im Fokus, Hintergrundberichte, Börsentag auf einem Blick, Wochenausblick oder adhoc-Mitteilungen.
 
Börsenkalender
27.09.2024

INFAS HOLDING AG
Geschäftsbericht

ARTEC TECHNOLOGIES AG
Geschäftsbericht

ABRDN PROPERTY INCOME TRUST LTD.
Geschäftsbericht

ZULEIKA GOLD
Geschäftsbericht

Übersicht
 

FactSet
Implemented and powered by FactSet. Bereitstellung der Kurs- und Marktinformationen erfolgt durch FactSet.
Bitte beachten Sie die Risikohinweise und Quellenangaben der TARGOBANK, die für diese Seite gelten.
 

 

Produkte und Services