Märkte & Kurse

Konjunktur
Suchanfrage
Produktinformation
 

Auf dieser Seite finden Sie alle Konjunkturnachrichten zeitlich geordnet und zu unterschiedlichen Themen der letzten vierzehn Tage aufgelistet. Wählen Sie aus der untenstehenden Tabelle die für Sie interessante Nachricht aus. Zusätzlich können Sie auch unsere Nachrichtensuche nutzen, um damit noch detaillierter nach bestimmten und weiter zurückliegenden Konjunkturnachrichten zu suchen.

 

Ausgewählte Nachricht
30.03.2023 06:35

ROUNDUP 2: Tarifrunde für öffentlich Beschäftigte scheitert - Schlichter am Zug

(Neu: Weitere Details)

POTSDAM (dpa-AFX) - Die Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen sind gescheitert - jetzt sind unabhängige Schlichter am Zug. Ab diesem Sonntag herrscht nach Angaben von Verdi für die Zeit der Schlichtung Friedenspflicht. Bis dahin seien allenfalls noch kleinere regionale Warnstreiks geplant. Nun wird mit Spannung erwartet, ob die Schlichter den aufgeheizten Tarifstreit lösen können - oder ob auch die Schlichtung scheitert und in einigen Wochen neue Streiks bevorstehen.

Nach zähem Ringen über drei Tage hinweg erklärten Verdi und der Beamtenbund dbb die Verhandlungen in der Nacht zu Donnerstag in Potsdam für gescheitert. Bundesinnenministerin Nancy Faeser kündigte für die Arbeitgeber daraufhin an: "Wir werden jetzt die Schlichtung einberufen."

Die Schlichtung folgt einem festgelegten Verfahren mit Fristen. Eine Schlichtungskommission hat bis Mitte April Zeit, einen Einigungsvorschlag für das Einkommen der 2,5 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen vorzulegen. Die Vorsitzenden der Schlichtungskommission sind der ehemalige sächsische Ministerpräsident Georg Milbradt für die Arbeitgeberseite und der ehemalige Bremer Staatsrat Hans-Henning Lühr für die Gewerkschaften, wobei Lühr die entscheidende Stimme hat.

In drei Verhandlungsrunden ab Januar war Gewerkschaften und Arbeitgebern keine ausreichende Annäherung gelungen. Werneke sagte: "Am Ende mussten wir feststellen, dass die Unterschiede nicht überbrückbar waren." Der Chef des Beamtenbunds dbb, Ulrich Silberbach, spielte auf die großen Teuerungsraten und die hohen Energiepreise in Deutschland an. Auftrag der Beschäftigten an die Gewerkschaften sei es gewesen, "dass sie nicht nur einen Inflationsausgleich erhalten, sondern eine Reallohnerhöhung". Die Gewerkschaftsgremien hätten einstimmig für das Scheitern votiert, erklärten Werneke und Silberbach.

Ministerin Faeser und die Verhandlungsführerin der Kommunen, Gelsenkirchens Oberbürgermeisterin Karin Welge (beide SPD), zeigten sich enttäuscht. "Ich bedauere sehr, dass die Gewerkschaften jetzt die Verhandlungen abgebrochen haben", sagte Faeser. "Wir hätten uns anderes gewünscht, und ich glaube, dass gerade in diesen Krisenzeiten es gut gewesen wäre, am Verhandlungstisch noch zu bleiben." Die Arbeitgeber seien "bis an die Grenze des Verantwortbaren für die öffentlichen Haushalte" auf die Gewerkschaften zugegangen.

Welge sagte: "Die Brücke, die wir geschlagen haben, ist keine, die man nicht hätte begehen können. Insoweit steht uns die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben." Die Arbeitgeber boten laut Faeser 8 Prozent mehr Einkommen und einen Mindestbetrag von 300 Euro an - dazu eine steuerfreie Einmalzahlung von 3000 Euro mit einer Auszahlung von 1750 Euro bereits im Mai.

Verdi und dbb hatten 10,5 Prozent mehr Einkommen gefordert, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Der Mindestbetrag, der vor allem Bezieherinnen und Beziehern unterer Einkommen zugute käme, war für sie zentral.

Noch im Februar hatten die Arbeitgeber erst 5 Prozent mehr Lohn und Einmalzahlungen von 1500 und dann noch einmal 1000 Euro angeboten - aber keinen Mindestbetrag. Die nun angebotenen mindestens 300 Euro mehr hätten in unteren Einkommensgruppen bis zu 15 Prozent mehr ausgemacht, hieß es aus Arbeitgeberkreisen.

Wie es nach der Schlichtung weitergeht, ist offen. Spätestens am 18. April müssen nach einer Aufstellung der Gewerkschaften, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, die Verhandlungen der Tarifparteien wieder aufgenommen werden. Der Tarifstreit kann dann endgültig gelöst werden - aber es können auch reguläre Streiks folgen. Streiks nach gescheiterter Schlichtung gab es bereits Anfang der 90er Jahre im öffentlichen Dienst.

Verdi hatte sich in den vergangenen Wochen als mobilisierungsfähig erwiesen - und den öffentlichen Verkehr, Kitas, Kliniken und viele andere Bereiche teils lahm gelegt. "Wir hatten bis zum Ende der vergangenen Woche eine halbe Million Teilnehmerinnen und Teilnehmer", sagte Werneke. Das zeige, mit welcher Unterstützung Verdi unterwegs gewesen sei. "Und diese Unterstützung ist ungebrochen", sagte Werneke. In den vergangenen drei Monaten verzeichnete die Gewerkschaft über 70 000 Eintritte.

Betroffen von den Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst sind Angehörige etlicher Berufe - unter anderem Erzieherinnen, Busfahrer, Angestellte von Bädern, Feuerwehrleute, Krankenschwestern, Verwaltungsangestellte, Altenpflegerinnen, Klärwerksmitarbeiter, Förster und Ärzte. Es geht um das Einkommen von über 2,4 Millionen Tarifbeschäftigten der kommunalen Arbeitgeber und 134 000 des Bundes. Auf die Beamtinnen und Beamten soll das Ergebnis nach dem Willen der Gewerkschaften übertragen werden./bw/svv/DP/zb



Weitere Konjunkturnachrichten
 
Weitere Konjunkturnachrichten der letzten 14 Tage 
Seiten:  1 2 3 4 5    Berechnete Anzahl Nachrichten: 12.512     
Datum Zeit Nachrichtenüberschrift
28.03.2024 18:53 Russische Raketen beschädigten zwei ukrainische Wärmekraft...
28.03.2024 18:10 UN-Gericht: Israel muss mehr Hilfsgüter in Gazastreifen zul...
28.03.2024 17:55 ROUNDUP 2: Schröder verteidigt Freundschaft zu Putin - Krem...
28.03.2024 17:32 US-Regierung: Wir haben Russland vor Terroranschlag gewarnt
28.03.2024 17:05 dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 28.03.2024 - 17.00 Uhr
28.03.2024 17:03 Litauens Präsident würdigt Nato-Beitritt als beste Investi...
28.03.2024 16:42 Terrorverdächtige in Moskau sollen unter Drogen gestanden h...
28.03.2024 16:41 Israels Botschafter fordert Auflösung des UN-Palästinenser...
28.03.2024 16:41 Ukrainische Wirtschaft wächst 2023 trotz Kriegs um über f?...
28.03.2024 16:35 ROUNDUP 2: Enttarnte prorussische Plattform nährt Sorge in ...
28.03.2024 16:19 Vizeminister in Litauen für deutsche Brigade zuständig
28.03.2024 15:34 USA: Michigan-Konsumklima hellt sich unerwartet auf
28.03.2024 15:18 USA: Schwebende Hausverkäufe legen zu
28.03.2024 15:09 ROUNDUP: Ampel-Fraktionen wollen neue Regeln für Aktivität...
28.03.2024 15:08 ROUNDUP: FDP-Fraktion für Streichung von Homöopathie als K...
28.03.2024 15:06 ROUNDUP 2/Praxen am Limit: Kinderärzte für Abschaffung der...
28.03.2024 15:05 Verteidigungsminister: Nato ist Lettlands Sicherheitsgaranti...
28.03.2024 15:04 ROUNDUP: Schröder verteidigt Freundschaft zu Putin - Kreml ...
28.03.2024 14:47 FDP-Fraktion für Streichung von Homöopathie als Kassenleis...
28.03.2024 14:07 Kreml begrüßt Schröders Hilfsangebot im Ukraine-Konflikt
Suche
Durchsuchen Sie unser Nachrichtenangebot unter Angabe eines von Ihnen gesuchten Begriffs.



 
Weitere Nachrichten
Lesen Sie auch weitere interessante Nachrichten u.a. zu den Themen Aktien im Fokus, Hintergrundberichte, Börsentag auf einem Blick, Wochenausblick oder adhoc-Mitteilungen.
 
Börsenkalender
29.03.2024

Botswana
Bruttoinlandsprodukt (GDP)

Vietnam
Bruttoinlandsprodukt (GDP)

VA-Q-TEC AG
Geschäftsbericht

I3SYSTEM INC
Geschäftsbericht

Übersicht
 

FactSet
Implemented and powered by FactSet. Bereitstellung der Kurs- und Marktinformationen erfolgt durch FactSet.
Bitte beachten Sie die Risikohinweise und Quellenangaben der TARGOBANK, die für diese Seite gelten.
 

 

Produkte und Services