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18.11.2025 09:03

OTS: KPMG AG / Umfrage der Chinesischen Handelskammer in Deutschland e. V. ...

    Umfrage der Chinesischen Handelskammer in Deutschland e. V. (CHKD) und
der KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft / Deutschland bleibt
Top-Investitionsstandort für chinesische Unternehmen
Berlin (ots) - Chinesische Unternehmen richten Fokus auf Europa: 43 % erwarten
Umsatzwachstum in Deutschland, 41 % planen Personalaufbau, 30 % wollen
Investitionen erhöhen

- Deutschland, Ungarn und Polen sind die Top-3-Ziele für Neu-Investitionen
  chinesischer Unternehmen in Europa: 21 % planen Investitionen in Deutschland,
  18 % in Ungarn und 12 % in Polen.
- Chinesischen Investoren mit mehr Interesse an Deutschland: 30 % verstärken
  ihren Fokus auf Deutschland und die EU; 22 % suchen EU als alternativen
  Absatzmarkt zu den USA
- Deutschland ist strategisch bedeutend: 55 % der in Deutschland befragten
  chinesischen Unternehmen sind hier, um nah bei ihren lokalen Kunden und
  Geschäftspartnern zu sein; 44 % wollen lokale Reputation und Wahrnehmung
  verbessern; 51 % steuern von Deutschland aus das Europageschäft
- Forschung und Entwicklung: 27 % betreiben F&E in Deutschland; 14 % kooperieren
  mit deutschen Universitäten und Forschungseinrichtungen
- Interesse an deutschem Infrastruktur-Paket: 40 % wollen am
  500-Milliarden-Euro-Infrastrukturpaket partizipieren, haben aber noch keine
  konkreten Pläne; 15 % wollen mit deutschen Partnern kooperieren
- Schwerpunkte chinesischer Unternehmen: Digitalisierung (51 %), Energie inkl.
  Batterien (48 %), Automotive mit Schwerpunkt E-Mobilität (35 %).
- Größte Investitionshürden: Für 73 % sind hohe Arbeitskosten und strenge
  Arbeitsgesetze zentrale Investitionshemmnisse; 53 % sehen regulatorische
  Komplexität kritisch
- Fördermittelzugang als Herausforderung: 46 % fühlen sich bei staatlicher
  Förderung benachteiligt; nur 5 % sehen Gleichbehandlung mit EU-Wettbewerbern

Chinesische Unternehmen mit bestehendem Deutschlandgeschäft priorisieren den
deutschen Markt weiterhin als primären Investitionsstandort in Europa - trotz
eines spürbaren Bedeutungszuwachses Ungarns. Das zeigt der heute präsentierte "
German Chinese Business Confidence Survey 2025 " der China Chamber of Commerce
in Germany (CHKD) und von KPMG in Deutschland. Die Umfrage fand zwischen dem 12.
August und dem 7. September 2025 statt. Sie analysiert die Geschäftserwartungen
chinesischer Unternehmen in Deutschland.

Laut der Befragung planen 41 % der Unternehmen Investitionen auf dem
europäischen Markt - davon 21 % gezielt in Deutschland. Es folgen Ungarn (18 %)
sowie Polen (12 %). Geopolitischen Spannungen verstärken die Ausrichtung auf
Europa.

Die Umsatz- und Beschäftigungsprognosen sind positiv: 43 % der chinesischen
Unternehmen in Deutschland rechnen im kommenden Jahr mit steigenden Umsätzen, 22
% von ihnen sogar mit einem Wachstum von mehr als 20 %. 41 % planen einen
Personalaufbau. 42 % rechnen mit stabilen Beschäftigtenzahlen. Nur knapp jedes
fünfte Unternehmen (18 %) erwartet einen Personalabbau.

Mehrheit rechnet mit stabilem Investitionsklima in Deutschland

Ein knappes Drittel der Befragten (30 %) will mehr investieren - 19 % sogar ein
Fünftel mehr als bisher. Die Mehrheit der Unternehmen (60 %) möchte das aktuelle
Niveau beibehalten. Desinvestitionen planen hingegen nur 10 %.

In den kommenden fünf Jahren befürchten 29 %, dass sich das Investitionsumfeld
verschlechtern wird. Nur 13 % glauben, dass es sich verbessert. Die Mehrheit von
58 % erwartet, dass sich Chancen und Herausforderungen die Waage halten.

"Deutschland muss in der Zusammenarbeit mit chinesischen Unternehmen strategisch
handeln. Nicht Abschottung, sondern eine interessengeleitete Industriepolitik
und gezielte Unternehmenskooperationen sichern die Wettbewerbsfähigkeit und
stärken die Resilienz des Standorts und der deutschen Wirtschaft", sagt Andreas
Glunz, Bereichsvorstand International Business bei KPMG in Deutschland und
Co-Autor der Umfrage .

"Als langfristige strategische Investoren schaffen und sichern chinesische
Unternehmen in Deutschland zahlreiche Arbeitsplätze, übernehmen
gesellschaftliche Verantwortung und setzen sich für nachhaltige Entwicklung ein.
Sie sind heute ein fester Bestandteil der deutschen Wirtschaft. China und
Deutschland sollten ihre pragmatische Zusammenarbeit weiter vertiefen, um
Innovation gemeinsam voranzutreiben und neue Wachstumspotenziale zu erschließen
- für einen nachhaltig starken Wirtschaftsstandort Deutschland im globalen
Wettbewerb", sagt LI Dong, Präsident der Chinesischen Handelskammer in
Deutschland e. V. und Co-Autor der Studie.

Unternehmen wollen insbesondere bei Transformationen kooperieren

Mit Blick auf die zukünftige bilaterale Zusammenarbeit setzen chinesische
Unternehmen klare Schwerpunkte: 51 % nennen Digitalisierung als
aussichtsreichstes Feld, 48 % den Energiesektor inklusive Batterietechnologien.
35 % sehen großes Potential im Automotive-Bereich, insbesondere E-Mobilität
sowie Smart Manufacturing.

"Chinesische Unternehmen investieren massiv in KI und E-Mobilität. Hier bestehen
Kooperationschancen für die deutsche Wirtschaft", so Andreas Glunz (KPMG) .

Deutschland hat hohe strategische Bedeutung für chinesische Unternehmen

Mehr als die Hälfte der befragten chinesischen Unternehmen (55 %) nennt die Nähe
zu ihren Kunden und Geschäftspartnern als Grund für ihre Präsenz in Deutschland.
Für mehr als jeden Zweiten (51 %) dient die deutsche Tochter als Europazentrale.
44 % sind in Deutschland, um die Reputation und Sichtbarkeit ihrer Konzernmarke
zu stärken. 42 % nutzen Deutschland hauptsächlich als Vertriebsdrehscheibe
innerhalb Europas. 40 % setzen auf den Standort für Marktanalyse und
-beobachtung.

Europa weiter interessant für chinesische Investoren

Europa wird von chinesischen Investoren zunehmend als attraktiver und stabiler
Markt betrachtet. Knapp jedes dritte befragte chinesische Unternehmen (30 %)
sucht neue Geschäftsmöglichkeiten in Deutschland sowie der EU. Jedes Vierte (25
%) beobachtet die Entwicklungen und Trends in den USA, hat aber noch keine
konkreten Maßnahmen beschlossen. Mehr als jedes Fünfte (22 %) verschiebt bewusst
seinen Fokus von den USA auf die EU als alternativen Absatzmarkt.

"Chinesische Unternehmen verlagern aufgrund der geopolitischen Entwicklungen
ihre Produktionsstandorte und Lieferketten. Für Deutschland als größte
Volkswirtschaft und wichtigsten Industriestandort Europas entsteht die Chance
auf neue Investitionen chinesischer Konzerne. Diese zeigen Interesse, sofern die
Rahmenbedingungen passen", kommentiert Andreas Glunz (KPMG) .

Chinesische Unternehmen sehen Chancen im deutschen Infrastrukturpaket

40 % der chinesischen Unternehmen sehen Geschäftschancen als Folge des neuen
Sondervermögens der Bundesregierung. Mit dem größten Investitionsvorhaben seit
Jahrzehnten will Deutschland bis 2037 500 Milliarden Euro für die Modernisierung
von Verkehr, Energieversorgung, Digitalisierung, Bildungs- und
Wissenschaftsinfrastruktur sowie für mehr Klimaschutz bereitstellen.

Doch noch bleiben konkrete Investitionen die Ausnahme. 15 % streben
Kooperationen mit deutschen Partnern an; 10 % wollen sich an öffentlichen
Ausschreibungen beteiligen.

"China verfügt über breite Erfahrung bei komplexen Infrastrukturvorhaben und
möchte diese Expertise in eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Deutschland
einbringen. Auf Basis fairer und transparenter Rahmenbedingungen können
hochwertige Projekte entstehen, die beiden Seiten langfristige Wertschöpfung
ermöglichen", so Dr. CHEN Longjian (CHKD), Geschäftsführender Präsident der
Chinesischen Handelskammer in Deutschland e. V. und Co-Autor der Studie.

Hohe Kosten und regulatorische Hemmnisse bremsen chinesisches Engagement -
chinesische Unternehmen fordern mehr Tempo und Transparenz

73 % der befragten Unternehmen nennen hohe Arbeitskosten und strenge
Arbeitsgesetze als größte Hürde für ihr erfolgreiches, wirtschaftliches Agieren
in Deutschland. Für 53 % stellt die regulatorische Komplexität ein gravierendes
Problem dar. 27 % kritisieren die Bürokratie.

Knapp jedes zweite chinesische Unternehmen (46 %) beklagt eine Benachteiligung
beim Zugang zu Fördermitteln. Gerade einmal 5 % fühlen sich mit EU-Unternehmen
gleichgestellt.

"Faire und transparente Bedingungen sind nicht nur für jedes einzelne
Unternehmen, sondern für die Zukunft der gesamten deutsch-chinesischen
Wirtschaftsbeziehung entscheidend. Chinesische Unternehmen sind bereit zu
investieren - wenn die deutsche Politik die richtigen Bedingungen dafür
schafft", kommentiert Dr. CHEN Longjian (CHKD), Geschäftsführender Präsident der
Chinesischen Handelskammer in Deutschland e. V. und Co-Autor der Studie.

61 % der chinesischen Unternehmen sprechen sich für einfachere und schnellere
Verwaltungsverfahren aus. 53 % wünschen sich klarere und verlässlichere
Prüfprozesse chinesischer Direktinvestitionen. Jeweils 38 % fordern verbesserte
Visa- und Arbeitserlaubnisverfahren sowie mehr Transparenz bei Fördermitteln und
Subventionen.

Über den "German Chinese Business Confidence Survey 2025"

Die China Chamber of Commerce in Germany (CHKD) und die KPMG AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft haben für den "German Chinese Business
Confidence Survey 2025" eine Umfrage unter den deutschen Tochtergesellschaften
chinesischer Konzerne durchgeführt. Insgesamt nahmen 104 Unternehmen teil.

Der Durchführungszeitraum lag zwischen dem 12. August und dem 7. September 2025.
Die Fragen konzentrierten sich auf den wirtschaftlichen Ausblick der
chinesischen Unternehmen sowie auf deren Geschäftschancen und Herausforderungen
in Deutschland.

Pressekontakt:

KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Katrin Häbel, Leiterin Unternehmenskommunikation
+49 69 9587 4228
mailto:khaebel@kpmg.com | http://www.kpmg.com/de

Die Chinesische Handelskammer in Deutschland e. V.
Xiaowei Chen, Abteilungsleiterin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
+49 30 20917522
mailto:xiaowei.chen@chk-de.org I http://www.chk-de.org/de

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/33170/6160618
OTS:               KPMG AG


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