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17.11.2025 13:09

Studie: Chinesen drängen mit Billigware auf deutschen Markt

KÖLN (dpa-AFX) - Wegen des Zollkonflikts mit den USA hat China einer Studie zufolge massenhaft Ware nach Deutschland umgeleitet, um sie hierzulande recht billig zu verkaufen. Der deutsche Markt sei "geflutet" worden, heißt es in einer vom Auswärtigen Amt geförderten Untersuchung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln. Im ersten Halbjahr 2025 seien die chinesischen Importe nach Deutschland um elf Prozent gestiegen und im Preis um nahezu vier Prozent gesunken. Zeitgleich seien die chinesischen Exporte in die USA um knapp 16 Prozent abgesackt.

China zahlt deutlich mehr Zölle für Exporte in die USA als früher, dadurch können die Produkte dort nicht mehr so billig verkauft werden wie noch Anfang dieses Jahres. Die Untersuchung verdeutlicht, dass viele asiatische Exporteure wegen des Gegenwinds aus den USA deshalb umgesattelt und ihr Europageschäft verstärkt haben - dabei setzen sie auf niedrige Preise, was die heimische Wirtschaft unter Druck setzt.

In der IW-Studie heißt es, dass sich der Wert der aus China nach Deutschland eingeführten Hybrid-Elektroautos (Plug-in) im zweiten Quartal mehr als verdoppelt (plus 131 Prozent) habe, während der Export dieser Warengruppe aus dem asiatischen Staat in die USA fast zum Erliegen gekommen sei (minus 99 Prozent).

Bei Schaltgetrieben verdoppelte sich der Einfuhrwert nach Deutschland fast, während er in die USA um gut fünf Prozent sank. Auch bei Lkw, Blechen, Folien, Heizgeräten, den Kunststoffen Polyester und Polyamid sowie anderen Produktgruppen nahm die nach Deutschland importierte Menge deutlich zu, während der Handelsstrom aus Asien in die USA deutlich dünner wurde.

Forderung nach Handeln der EU

"Weil sich die USA stärker von China abschotten, wird Deutschland zunehmend zum Ausweichmarkt für chinesische Unternehmen", sagt der IW-Fachmann Jürgen Matthes. Dadurch gerieten deutsche Schlüsselindustrien wie die ohnehin angeschlagene Automobilbranche unter Druck. Weil der chinesische Staat seine Wirtschaft großzügig unterstütze und die chinesische Währung Yuan unterbewertet sei, profitiere die dortige Industrie von unfairen Wettbewerbsverzerrungen, so Matthes. Sie könne ihre Ware zu extremen Niedrigpreisen anbieten. "Brüssel muss deshalb stärker und umfassender auf Ausgleichszölle setzen, um wieder faire Wettbewerbsbedingungen zu ermöglichen", fordert der IW-Experte./wdw/DP/mis



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