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16.11.2025 05:00

Strom und Gas in Grundversorgung werden für viele günstiger

Energiepreise

Berlin (dpa) - Viele Verbraucher mit Grundversorgungstarifen müssen ab Januar deutlich weniger für Strom und Gas bezahlen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Auswertung bereits angekündigter Preisänderungen zum Jahreswechsel durch das Vergleichsportal Verivox. Sie lag der Deutschen Presse-Agentur dpa vorab vor. 

Wie ändern sich die Strompreise? 

Laut Verivox haben regionale Grundversorger zum Jahreswechsel bislang 113 Preissenkungen von durchschnittlich 9 Prozent angekündigt. Bei einem Jahresverbrauch von 4.000 Kilowattstunden entspreche das einer Entlastung von rund 161 Euro im Jahr. «Von den Preissenkungen profitieren rund 2,2 Millionen Haushalte in Deutschland, die noch in der örtlichen Grundversorgung mit Strom sind.» Doch es gibt nicht nur Senkungen: Zum Jahreswechsel registrierte das Portal auch 4 Strompreiserhöhungen um durchschnittlich 1 Prozent. 

Zu den senkenden Unternehmen gehört etwa der kommunale Versorger Rheinenergie in Köln. Er begründet die Preissenkung mit sinkenden Beschaffungskosten und den Bundeszuschüssen für die Netzentgelte. Diese Zuschüsse gebe man in vollem Umfang ohne Zeitverzug an die Kunden weiter, hatte Rheinenergie-Chef Andreas Feicht jüngst erklärt. Die Kilowattstunde kostet in Köln ab Januar 31,48 Cent, rund 12 Prozent weniger als zuvor. 

Auch in Mannheim senkt der Energieversorger MVV die Strompreise in der Grundversorgung, und zwar um knapp 11 Prozent auf 34,82 Cent je Kilowattstunde. 

«Der staatliche Zuschuss zu den Stromnetzentgelten sorgt für niedrigere Strompreise für viele Haushalte», erklärte Verivox-Energieexperte Thorsten Storck. Allerdings komme die Entlastung nicht bei allen Menschen an, da die Stromnetzgebühren nicht überall sänken und die Versorger sie auch nicht direkt an ihre Kunden weitergeben müssten. 

Wie ändern sich die Gaspreise? 

Verivox registrierte bislang 69 Gaspreissenkungen bei Grundversorgern, im Schnitt um 7 Prozent. Nach einer Hochrechnung des Portals profitieren davon rund 700.000 Haushalte. «Die Heizkosten sinken somit für ein Einfamilienhaus mit einem Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden um rund 183 Euro pro Jahr.» 10 Versorger hätten Erhöhungen um durchschnittlich 6 Prozent angekündigt. 

Die derzeit stabilen Großhandelspreise für Gas böten den Gasversorgern, die derzeit noch sehr hohe Preise hätten, Spielraum für Preissenkungen, erklärte Storck. «Zwar wird im kommenden Jahr die Nutzung der Gasnetze teurer, die Abschaffung der Gasspeicherumlage gleicht diese Mehrkosten jedoch rechnerisch wieder aus.» 

Auch Rheinenergie senkt die Gaspreise zum Jahreswechsel, und zwar um rund acht Prozent auf 12,34 Cent je Kilowattstunde. Als Grund gibt der Versorger vor allem gesunkene Beschaffungskosten an. Ebenfalls acht Prozent weniger fallen bei den Stadtwerken München an. In Mannheim bleiben die Erdgaspreise für die Endkunden dagegen zum Jahreswechsel unverändert. 

Was bedeutet Grundversorgung? 

Haushalte beziehen immer dann Strom und Gas in der Grundversorgung, wenn sie keinen besonderen Vertrag mit dem Versorger abgeschlossen haben. Grundversorger ist immer derjenige Energieversorger, der in einem Netzgebiet die meisten Haushalte mit Strom beziehungsweise Gas beliefert. Laut Verivox gibt es bundesweit rund 800 Strom-Grundversorger und 700 Gas-Grundversorger. 

Preisänderungen in diesen Tarifen müssen spätestens sechs Wochen vorher bekannt gemacht werden. Laut Bundesnetzagentur bezieht noch rund ein Viertel der Haushalte Strom im Grundversorgungstarif. Bei Gas ist es rund ein Fünftel. Grundversorgungsverträge können laut Verbraucherzentrale jederzeit mit zwei Wochen Kündigungsfrist beendet werden. Zu beachten ist, dass die örtlichen Grundversorger auch andere Tarife anbieten, die oft günstiger sind.



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