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14.11.2025 10:41

Zahl der Insolvenzen steigt im Oktober deutlich

Pleitewelle

Wiesbaden (dpa) - Die Pleitewelle in der deutschen Wirtschaft reißt nicht ab. Die Zahl der Firmeninsolvenzen ist auch im Oktober deutlich gestiegen. Für den Monat verzeichnet das Statistische Bundesamt nach vorläufigen Angaben 6,5 Prozent mehr angemeldete Insolvenzverfahren als im Vorjahreszeitraum. 

Die Verfahren fließen allerdings erst nach der ersten Entscheidung des Insolvenzgerichts in die Statistik ein. Der Zeitpunkt des Insolvenzantrags liege oft annähernd drei Monate davor.

Anstieg um 12 Prozent im August

Im August, für den endgültige Daten vorliegen, schnellten die Zahlen noch deutlicher hoch: Demnach meldeten die Amtsgerichte 1.979 beantragte Firmeninsolvenzen - gut 12 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Die Forderungen der Gläubiger lagen bei rund 5,4 Milliarden Euro, mehr als das doppelte als im Vorjahresmonat (2,3 Mrd. Euro).

Bezogen auf 10.000 Unternehmen gab es im August 5,7 Firmeninsolvenzen, die meisten in Verkehr und Lagerei, gefolgt von Baugewerbe und Gastronomie. Die Zahl der Verbraucherpleiten stieg zugleich um gut acht Prozent auf 6.132 Fälle.

DIHK: Höchster August-Stand seit zehn Jahren

«Die wirtschaftliche Lage bleibt äußerst angespannt – und sie kostet immer mehr Unternehmen die Existenz», sagte DIHK-Chefanalyst Volker Treier. «Seit zehn Jahren mussten in einem August nicht mehr so viele Betriebe ihr Geschäft einstellen und insgesamt aufgeben.»

Er forderte schnelle Entlastung. Die von der Bundesregierung vorgelegten Maßnahmen zum Bürokratieabbau seien nur ein erster Schritt. «Die versprochene Stromsteuersenkung für alle Betriebe darf nicht länger aufgeschoben werden.» Zudem müssten die steigenden Sozialabgaben begrenzt werden, um die Wettbewerbsfähigkeit nicht weiter zu gefährden. 

Höhepunkt der Insolvenzwelle bald erreicht?

Die Zahl der Insolvenzen in der deutschen Wirtschaft steigt seit Monaten. Auskunfteien erwarten dieses Jahr mehr Firmenpleiten als 2024. Schon damals gab es amtlichen Zahlen zufolge mit 21.812 Fällen einen Höchststand seit 2015. 

Die Liste der Probleme für Unternehmen ist lang: teure Energie, viel Bürokratie, Konsumzurückhaltung bei Verbrauchern. Zudem sind Ausnahmeregeln ausgelaufen, mit denen der Staat eine Pleitewelle in der Corona-Pandemie abfedern wollte.

Für das nächste Jahr erwartet der Kreditversicherer Allianz Trade 24.500 Firmeninsolvenzen, was ein leichter Anstieg um ein Prozent wäre. Die Folgen der Handelskonflikte könnten die Widerstandsfähigkeit von Unternehmen auf die Probe stellen, hieß es jüngst in einer Studie.

2027 könne sich die Lage in Deutschland aufhellen, auch dank Konjunkturmaßnahmen der Bundesregierung. Dann erwartet Allianz Trade einen Rückgang der Insolvenzen um etwa vier Prozent auf 23.500 Fälle.



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