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21.01.2025 14:21

Wärmepumpen-Hersteller setzen auf großes Verkaufsplus 2025

Wärmewende

Berlin (dpa) - Die Hersteller von Wärmepumpen rechnen nach einem Absatzeinbruch im vergangenen Jahr 2025 wieder mit deutlich mehr verkauften Geräten. Optimistisch stimmen den Bundesverband Wärmepumpe (BWP) vor allem neue Zahlen zur Heizungsförderung, die im Februar 2024 an den Start gegangen war.

So habe es im vergangenen Jahr bereits mehr als 151.000 Förderzusagen nach dem Programm «Bundesförderung für effiziente Gebäude» (BEG) gegeben, davon allein gut 37.000 im Dezember. «Die BEG-Förderung beginnt endlich zu wirken», sagte BWP-Geschäftsführer Martin Sabel in Berlin. Die Nachfrage und das Interesse an einer Förderung stiegen. Man erwarte daher, dass sich der Markt bei einer Fortsetzung und weiteren Bekanntmachung der Förderung bereits 2025 erholen werde.

Verband hält Absatzsteigerung um 33 Prozent für möglich 

So hält der Verband unter den aktuellen Rahmenbedingungen im laufenden Jahr einen Anstieg der Verkaufszahlen um 33 Prozent auf rund 257.000 Geräte für möglich. Gäbe es zusätzliche Impulse wie etwa Entlastungen beim Strompreis, sei auch ein noch stärkeres Wachstum möglich, hob der BWP hervor.

In den kommenden Jahren schließt der Verband sogar jährlich über 500.000 Geräte nicht aus. 2030 seien weiterhin insgesamt mehr als fünf Millionen installierte Geräte in Deutschland möglich. Die entsprechenden Kapazitäten hätten Industrie, Handwerk, Wohnungswirtschaft und weitere Branchen bei vier Wärmepumpengipfeln zugesagt, hieß es. Derzeit werden laut BWP in Deutschland rund 1,7 Millionen Wärmepumpen genutzt.

Eigentlich sollten jährlich 500.000 Wärmepumpen installiert werden

Eine halbe Million Wärmepumpen sollten ab 2024 eigentlich jährlich installiert werden, hatten Bundesregierung und Verbände sich 2022 vorgenommen. Nun steht fest: Im vergangenen Jahr waren es nur 193.000 - 46 Prozent weniger als im Rekordjahr 2023. Als Hauptgründe für den Rückgang sieht der Branchenverband eine mangelnde Bekanntheit der Heizungsförderung sowie Unsicherheiten rund um die kommunale Wärmeplanung. 

Für den Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) spielt auch das oft Heizungsgesetz genannte Gebäudeenergiegesetz (GEG) eine wichtige Rolle, das in seiner aktuellen Fassung seit Anfang 2024 in Kraft ist. Es sieht vor, dass jede neu eingebaute Heizung zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden muss. Die Regelungen greifen aber zunächst nur für Neubauten in einem Neubaugebiet.

Heizungsbauer: GEG-Regeln werden oft als Zwang empfunden

«Neben der langwierigen und öffentlichen Debatte und der damit einhergehenden Verunsicherung der Verbraucher werden die komplexen Regelungen des Gesetzes von vielen Verbrauchern als Zwang empfunden», erklärte BDH-Hauptgeschäftsführer Markus Staudt laut einer Mitteilung. «Weiterhin führt die mit dem GEG verknüpfte kommunale Wärmeplanung dazu, dass die Menschen die Heizungsmodernisierung aufschieben und auf mögliche Angebote ihrer Kommune warten.» Der BDH will das Gesetz nicht abschaffen, fordert aber eine verständlichere Gestaltung. 

Auch die Wärmepumpenbranche will das Heizungsgesetz beibehalten. Es habe ein «Aufbruchssignal» für erneuerbare Energien gesetzt. «Die Diskussion über eine Rücknahme der Regelungen löst bei Industrie, Handwerk und Gebäudeeigentümern deshalb vor allem Irritation aus», sagte Sabel. «Wir schaffen das Heizungsgesetz der Ampel ab», formuliert etwa die CDU in ihrem Wahlprogramm. 

Die Diskussion führe zu einer unnötigen und schädlichen Zurückhaltung am Wärmemarkt, kritisiert die Branche. Die Lösungen seien bereits am Markt, Industrie und Handwerk hätten sich längst auf die Vorgaben eingestellt. 

Wärmepumpenverband: Wärmewende als Chance erkennen

Mit Blick auf die Bundestagswahl rief der Verband die Politik dazu auf, «die Wärmewende als Chance zu erkennen». Mit dem Gebäudeenergiegesetz, dem Wärmeplanungsgesetz und den Förderprogrammen seien die Grundlagen für einen klimaneutralen Gebäudebestand gelegt worden, erläuterte der stellvertretende BWP-Vorstandsvorsitzende Klaus Ackermann. 

«Diese Strukturen sollten so lange aufrechterhalten werden, bis darauf aufbauend der Europäische Emissionshandel für Wärme und Verkehr wie geplant im Jahr 2027 eingeführt wurde», sagte Ackermann. Die Verwendung der Einnahmen daraus sollte frühzeitig geklärt und sozial gerecht gestaltet werden. Unter anderem solle damit der Strompreis weiter von Abgaben entlastet werden.

Von der neuen Bundesregierung erwartet der Verband Strompreissenkungen. Dies sei überfällig - auch als Anreiz zur Elektrifizierung. «Gebäudeeigentümer müssen klar erkennen können, dass der Ausbau der günstigen erneuerbaren Stromerzeugung tatsächlich zu sinkenden Verbraucherpreisen führt», sagte Sabel. Dafür sei vor allem eine Lösung bei den Netzentgelten notwendig, und die Stromsteuer müsse auf das europarechtlich zulässige Minimum gesenkt werden.



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