TARGOBANK Online Kredit Bank

Märkte & Kurse

Übersicht
Suchanfrage
Produktinformation
 

Auf dieser Seite finden Sie alle Nachrichten zeitlich geordnet und zu unterschiedlichen Themen der letzten drei Tage aufgelistet. Wählen Sie aus der untenstehenden Tabelle die für Sie interessante Nachricht aus. Zusätzlich können Sie auch unsere Nachrichtensuche nutzen, um damit noch detaillierter nach bestimmten und weiter zurückliegenden Nachrichten zu suchen.

 

Ausgewählte Nachricht
15.01.2025 14:35

Wirtschaft schrumpft - Längste Rezession seit 20 Jahren

Konjunkturflaute

Wiesbaden/Berlin (dpa) - Verunsicherte Verbraucher, kriselnde Industrie, sinkende Exporte: Die deutsche Wirtschaft ist 2024 das zweite Jahr in Folge geschrumpft und steckt damit so lange in der Rezession wie seit mehr als 20 Jahren nicht. Das Bruttoinlandsprodukt sank 2024 um 0,2 Prozent zum Vorjahr, wie das Statistische Bundesamt schätzt. Damit hinkt die deutsche Wirtschaft international hinterher - und ein deutlicher Aufschwung ist nicht in Sicht. 

Ins neue Jahr geht Europas größte Volkswirtschaft ohne Rückenwind. Auch im Schlussquartal 2024 dürfte die deutsche Wirtschaft leicht geschrumpft sein, wie die Statistiker schätzen. Zudem droht mit den Zollplänen des designierten US-Präsidenten Donald Trump heftiger Gegenwind für den Export. Ökonomen fordern ein schnelles Gegensteuern der Politik nach der anstehenden Bundestagswahl, um ein weiteres Abwandern von Industrieproduktion zu verhindern. 

«Längste Stagnationsphase der Nachkriegsgeschichte»

Schon 2023 war das Bruttoinlandsprodukt um 0,3 Prozent zurückgegangen. «Die deutsche Wirtschaft dürfte sich auch in diesem Jahr kaum aus der Stagnation befreien, sollte es nicht bald gelingen, mit wirtschaftspolitischen Reformen die Standortprobleme in den Griff zu bekommen», meint Timo Wollmershäuser, Konjunkturchef beim Ifo-Institut. 2024 sei das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt nur wenig höher als 2019 vor der Corona-Pandemie. «Deutschland durchläuft die mit Abstand längste Stagnationsphase der Nachkriegsgeschichte.»

Hoffen auf Reformen

Zwar hoffen Wirtschaftsverbände auf einen Politikwechsel nach der Wahl am 23. Februar. Doch allein mit den Koalitionsverhandlungen dürften Monate vergehen. «Positive wirtschaftliche Impulse einer neuen Bundesregierung würden wohl frühestens im Jahr 2026 voll zum Tragen kommen», sagt Ökonom Nils Jannsen vom Kiel Institut für Weltwirtschaft.

Trumps Zollpläne als Damoklesschwert 

Mit Donald Trump drohen zudem Handelskonflikte. Sollte er wie angekündigt hohe Zölle auf Importe erheben, würde das die Exportnation Deutschland wohl besonders schwer treffen und viele Jobs kosten. Kein anderer G7-Industriestaat hänge so stark am Export wie Deutschland, sagt Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. «Dem Außenhandel könnten mit neuen US-Strafzöllen auch im Jahr 2025 der Wind hart ins Gesicht blasen.»

Die Bundesbank hat ihre Prognose für die deutsche Wirtschaft bereits gesenkt und rechnet für 2025 nur mit einem Mini-Wachstum von 0,2 Prozent. Der Sachverständigenrat («Wirtschaftsweise») erwartet ein Plus von 0,4 Prozent.

Verbände alarmiert

Teile der Wirtschaft sehen Deutschland wieder als «kranken Mann Europas» und vergleichen die Lage mit 2002 und 2003, als die Wirtschaft ebenfalls zwei Jahre in Folge schrumpfte. Die Antwort war damals die unter SPD-Kanzler Gerhard Schröder eingeführte Agenda 2010 mit Reformen an Sozialstaat und Arbeitsmarkt. Heute pocht die Wirtschaft auf Bürokratieabbau, Steuerentlastungen, niedrigere Energiekosten und mehr Tempo bei Infrastrukturprojekten. 

Arbeitsmarkt noch stabil 

Anders als nach der Jahrtausendwende ist der Arbeitsmarkt weitgehend stabil - 2024 stieg die Zahl der Beschäftigten auf den Rekord von 46,1 Millionen. Neue Jobs entstanden aber vor allem in staatlich dominierten Sektoren wie Gesundheit, Erziehung und Öffentlicher Dienst, während am Bau und in der Industrie Arbeitsplätze verloren gehen. In Sorge um ihre Jobs scheuen viele Menschen trotz gestiegener Reallöhne größere Ausgaben. Die ohnehin hohe Sparquote ist 2024 nochmals deutlich auf 11,6 Prozent gestiegen. 

Deutsche Schwächen 

Die Liste der Probleme ist lang. «Im Vergleich zu anderen Standorten weltweit sind die Belastungen der Unternehmen durch Steuern, Bürokratie und Energiekosten hoch, die Erneuerung der Digital-, Energie- und Verkehrsinfrastruktur kommt langsamer voran und der Fachkräftemangel ist ausgeprägter», sagt Ifo-Experte Wollmershäuser. Die Industrie habe an Wettbewerbsfähigkeit verloren. Dazu kommt, dass China etwa im Autobau aufgeholt hat und auf dem Weltmarkt zum ernsten Konkurrenten geworden ist. 

Deutschland habe sich mit dem Schrumpfen 2024 weitgehend von der Weltwirtschaft abgekoppelt, sagt IfW-Ökonom Jannsen. «Im übrigen Euroraum dürfte das Bruttoinlandsprodukt um rund 1 Prozent gestiegen sein, in den USA wohl sogar um fast 3 Prozent.»

Kriselnde Industrie

Im vergangenen Jahr schlug vor allem die Krise der deutschen Industrie durch. Dort schrumpfte die Bruttowertschöpfung kräftig um 3,0 Prozent. Wichtige Branchen wie der Maschinen- und Autobau produzierten deutlich weniger, in der energieintensiven Chemie und Metallindustrie blieb die Fertigung auf niedrigem Niveau. Die Investitionen in Ausrüstungen wie Maschinen, Geräte und Fahrzeuge sanken kräftig, das Baugewerbe litt unter der Krise im Wohnungsbau. 

Auch der Außenhandel schwächelte. Die Exporte von Waren und Dienstleistungen, insbesondere Maschinen und Autos, schrumpften laut Statistik um 0,8 Prozent. 

Längst belastet die Krise die Verbraucherstimmung. Die privaten Konsumausgaben stiegen 2024 preisbereinigt um nur 0,3 Prozent. Viele Menschen sparen, obwohl die Inflationswelle abgeebbt ist. Doch Verbraucher spüren die gestiegenen Preise beim täglichen Einkauf, etwa von Lebensmitteln.

Staatsdefizit gestiegen

Immerhin: Bei den Staatsfinanzen steht Deutschland vergleichsweise gut da. Der Fiskus gab 2024 zwar erneut mehr Geld aus, als er einnahm. Nach vorläufigen Daten belief sich das Defizit von Bund, Ländern, Gemeinden und Sozialversicherung auf 113 Milliarden Euro - nach 107,5 Milliarden im Vorjahr. Damit hielt Deutschland aber auch dank der umstrittenen Schuldenbremse erneut die europäische Verschuldungsregel ein, die ein Haushaltsdefizit von 3,0 Prozent gemessen an der Wirtschaftsleistung erlaubt. Deutschland kam nach vorläufigen Berechnungen auf eine Quote von 2,6 Prozent - wie 2023.



Weitere Nachrichten
 
Weitere Nachrichten der letzten drei Tage 
Seiten:   1 2 3 4 5    Berechnete Anzahl Nachrichten: 1.066     
Datum Zeit Nachrichtenüberschrift
14.02.2025 11:21 Auto- und Bahnfahren wurde im Januar deutlich teurer
14.02.2025 11:21 AKTIEN IM FOKUS 2: Rüstungsaktien stark nachgefragt vor Sic...
14.02.2025 11:10 Maschinenbauer halten Belegschaft stabil - noch
14.02.2025 11:06 EQS-Stimmrechte: Zalando SE (deutsch)
14.02.2025 11:05 Eurozone bleibt überraschend auf Wachstumskurs
14.02.2025 11:02
14.02.2025 10:59 BGH: Kostenverteilung zwischen Eigentümern darf geändert w...
14.02.2025 10:53 AKTIEN IM FOKUS: Hermes erfreut Anleger im Luxusgütersektor...
14.02.2025 10:50 WAHL 2025/Umfragen: Viele noch unentschlossen
14.02.2025 10:45 EQS-DD: LEWAG Holding AG (deutsch)
14.02.2025 10:37 KORREKTUR/ROUNDUP: Douglas dämpft operative Gewinnerwartung...
14.02.2025 10:36 Deutsche Anleihen: Kursverluste zu Handelsbeginn
14.02.2025 10:27 OTS: Koelnmesse GmbH / Koelnmesse trotzt der Wirtschaftsflau...
14.02.2025 10:26 IRW-News: Spanish Mountain Gold Ltd.: Spanish Mountain Gold ...
14.02.2025 10:22 Heusgen: MSC weiß nichts über russische Delegation
14.02.2025 10:21 Strom und Wasser nahe Atomkraftwerk Saporischschja abgestell...
14.02.2025 10:21 KORREKTUR/Selenskyj: Russische Drohne hat Tschernobyl-Hülle...
14.02.2025 10:20 ROUNDUP: 1&1-Probleme belasten United Internet stark - Kursr...
14.02.2025 10:20 ANALYSE-FLASH: UBS belässt Hermes auf 'Buy' - Ziel 2475 Euro
14.02.2025 10:19 RBC belässt Safran auf 'Outperform' - Ziel 275 Euro
Suche
Durchsuchen Sie unser Nachrichtenangebot unter Angabe eines von Ihnen gesuchten Begriffs.




 
Weitere Nachrichten
Lesen Sie auch weitere interessante Nachrichten u.a. zu den Themen Aktien im Fokus, Hintergrundberichte, Börsentag auf einem Blick, Wochenausblick oder adhoc-Mitteilungen.
 
Börsenkalender
14.02.2025

IZAFE GROUP
Geschäftsbericht

ZENICOR MEDICAL SYSTEMS AB
Geschäftsbericht

YUASA BATTERY
Geschäftsbericht

YAYLA AGRO GIDA SANAYI VE TICARET A
Geschäftsbericht

Übersicht
 

FactSet
Implemented and powered by FactSet. Bereitstellung der Kurs- und Marktinformationen erfolgt durch FactSet.
Bitte beachten Sie die Risikohinweise und Quellenangaben der TARGOBANK, die für diese Seite gelten.
 

 

Produkte und Services

Wechselprämie 5.000€ Prämie für Ihren Depot-Übertrag

Zur Aktion

Top-Tagesgeldzinsen Attraktive Tagesgeldzinsen für Depot-Neukunden

Zur Aktion

Klassik-Depot Damit Ihr Handel mit Wertpapieren auf einer soliden Basis startet

Zum Klassik-Depot