Märkte & Kurse

Übersicht
Suchanfrage
Produktinformation
 

Auf dieser Seite finden Sie alle Nachrichten zeitlich geordnet und zu unterschiedlichen Themen der letzten drei Tage aufgelistet. Wählen Sie aus der untenstehenden Tabelle die für Sie interessante Nachricht aus. Zusätzlich können Sie auch unsere Nachrichtensuche nutzen, um damit noch detaillierter nach bestimmten und weiter zurückliegenden Nachrichten zu suchen.

 

Ausgewählte Nachricht
23.09.2024 06:22

SPD schlägt AfD in Brandenburg - BSW für Mehrheit nötig

POTSDAM (dpa-AFX) - Bei der Landtagswahl in Brandenburg hat sich die SPD von Ministerpräsident Dietmar Woidke gegen die AfD durchgesetzt und ist erneut stärkste Kraft geworden. Nach Auszählung aller Stimmen folgen dahinter das neue Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) und die CDU, die das schlechteste Ergebnis in Ostdeutschland seit 1990 einfährt. Grüne, Linke, FDP und BVB/Freie Wähler bleiben nach Angeben der Landeswahlleitung unter der Fünf-Prozent-Hürde und sind nicht im Landtag vertreten.

Woidke könnte damit nach elf Jahren im Amt weiterregieren - möglich wäre entweder ein Bündnis mit dem BSW oder eine Dreier-Koalition mit BSW und CDU.

Den Angaben der Wahlleitung zufolge erreicht die SPD 30,9 Prozent (2019: 26,2 Prozent). Die als rechtsextremistischer Verdachtsfall eingestufte AfD, die in Umfragen lange vorn gelegen hatte, kam nach Auszählung aller Stimmen auf 29,2 Prozent. Auf Rang drei landete das erstmals angetretene Bündnis Sahra Wagenknecht mit 13,5 Prozent, die CDU erzielte nur 12,1 Prozent, das bisher schlechteste Ergebnis bei Landtagswahlen in Brandenburg. Grüne, Linke, FDP und Freie Wähler scheiterten an der Fünf-Prozent-Hürde und gewannen auch kein einziges Direktmandat, das ihnen zum Einzug in den Landtag verholfen hätte. Die Wahlbeteiligung lag mit 72,9 Prozent so hoch wie noch nie bei Landtagswahlen in Brandenburg.

Die SPD kommt laut den Hochrechnungen von ARD und ZDF nach ihrem Zweitstimmenergebnis auf 32 Mandate im Landtag (2019: 25), die AfD auf 30 (23). Das BSW erhält demnach 14 Sitze, die CDU 12 (15).

Brandenburg ist seit 1990 SPD-regiert

Die SPD kann nach zuletzt schlechten Ergebnissen bei der Europawahl und den Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen nun etwas aufatmen - auch im Bund. Kanzler Olaf Scholz (SPD) darf auf leichten Rückenwind für den Wahlkampf im Bund hoffen. "Ist doch super, dass wir gewonnen haben", sagte er während seines Besuchs in New York. "Ich habe es gespürt, dass da was passiert." SPD-Chef Lars Klingbeil und auch Spitzenkandidat Woidke stellten sich angesichts des Erfolgs hinter Scholz als Kanzlerkandidaten.

Seit der Wiedervereinigung 1990 haben die Sozialdemokraten in Brandenburg durchgängig den Ministerpräsidenten gestellt. Im Wahlkampf hatte der 62-jährige Woidke bewusst nicht auf große gemeinsame Auftritte mit Scholz gesetzt - wohl auch wegen der schlechten Umfragewerte der Berliner Ampel. Zur Wahl aufgerufen waren rund 2,1 Millionen Menschen - es gibt in dem Bundesland weniger Wahlberechtigte als in Berlin.

Schwierige Regierungsbildung

Vor der Wahl hatte Woidke angekündigt, dass er nur dann weiter Regierungsverantwortung tragen will, wenn die SPD stärkste Kraft wird

- das hat er nun geschafft. Eine Fortsetzung der Koalition aus SPD,

CDU und Grünen, die seit 2019 regiert hatte, ist aber nicht möglich. Denkbar wäre eine Zweierkoalition aus SPD und BSW oder ein Dreierbündnis aus SPD, CDU und BSW.

Woidkes SPD hatte unmittelbar vor der Wahl in den Umfragen deutlich zugelegt. "Wir haben eine Aufholjagd hingelegt, wie es sie in der Geschichte unseres Landes noch niemals gegeben hat", sagte er mit Blick auf die AfD. Wie so oft in der Geschichte seien es Sozialdemokraten gewesen, "die Extremisten auf ihrem Weg zur Macht gestoppt haben". Woidke kündigte an, zuerst mit der CDU über die Bildung einer Regierungskoalition zu sprechen.

Der Generalsekretär der Bundes-CDU, Carsten Linnemann, sprach von einer "bitteren Niederlage". Woidke habe mit seiner Rücktrittsdrohung alles auf eine Karte gesetzt - und gewonnen. "So sieht Glaubwürdigkeit aus." Der CDU-Spitzenkandidat Jan Redmann will nach der Wahlschlappe nicht vom Landesvorsitz zurücktreten. "Das wäre das ganz falsche Signal", sagte er.

Linke-Spitzenkandidat Sebastian Walter nannte das Ergebnis seiner Partei "desaströs". Viele Menschen hätten SPD gewählt - "aber nicht aus Überzeugung". Grund sei der aus seiner Sicht "Panikwahlkampf des Ministerpräsidenten" gegen die AfD.

Keine Partei will mit AfD regieren

Die AfD hat trotz ihres guten Abschneidens keine Aussicht auf eine Regierungsbeteiligung: Keine andere Partei will mit ihr zusammenarbeiten. Bundesparteichef Tino Chrupalla sagte, man habe das Ziel verpasst, Woidke "in die Rente zu schicken". Doch seien die ostdeutschen Wahlen in Thüringen, Sachsen und jetzt Brandenburg erfolgreich verlaufen: "Wir haben einmal Gold und zweimal Silber geholt." Das Erstarken der AfD hat zuletzt auch im Ausland Sorgen vor einem Rechtsruck in Deutschland ausgelöst, etwa bei EU- und Nato-Partnern.

Der Zentralrat der Juden äußerte sich besorgt. "Wenn erneut fast ein Drittel der Wähler eine zerstörerische politische Partei wie die AfD an der Macht sehen will und eine populistische Kraft wie das BSW wieder zweistellig wird, dann darf uns das nicht unberührt lassen", sagte Zentralratspräsident Josef Schuster.

FDP-Vize Wolfgang Kubicki sagte zum schlechten Abschneiden seiner Partei und auch der Grünen: "Die Menschen sind mit der Ampel fertig." Er gibt Regierungskoalition im Bund nur noch zwei bis drei Wochen für die Lösung grundlegender Probleme in der Wirtschafts- und Migrationspolitik. Ansonsten ergebe es für die FDP keinen Sinn mehr, "an dieser Koalition weiter mitzuwirken", sagte er.

Laut Hochrechnungen erringt AfD Sperrminorität im Landtag

Nach den Hochrechnungen von ARD und ZDF dürfte die AfD mehr als ein Drittel der Landtagssitze erringen, damit hätte sie eine sogenannte Sperrminorität. Damit könnte sie im Landesparlament Entscheidungen und Wahlen blockieren, die eine Zweidrittelmehrheit erfordern, zum Beispiel die Wahl von Verfassungsrichtern. Auch Verfassungsänderungen sind nur mit einer solchen qualifizierten Mehrheit möglich. Vor drei Wochen hatte die AfD bereits bei der Landtagswahl in Thüringen eine Sperrminorität errungen./kli/DP/zb



Weitere Nachrichten
 
Weitere Nachrichten der letzten drei Tage 
Seiten:   6 7 8 9 10    Berechnete Anzahl Nachrichten: 710     
Datum Zeit Nachrichtenüberschrift
26.09.2024 13:15 EQS-Stimmrechte: Symrise AG (deutsch)
26.09.2024 13:12 Athen pocht auf europäische Lösungen bei Migrationsfragen
26.09.2024 13:07 Städte wollen mehr Geld für Nahverkehr und Deutschlandticket
26.09.2024 13:05 ANALYSE-FLASH: Goldman belässt H&M auf 'Sell' - Ziel 15...
26.09.2024 13:01 IRW-News: American Aires Inc: American Aires bestätigt Teil...
26.09.2024 13:00 IWH: Ostdeutsche Wirtschaft wächst leicht
26.09.2024 12:58 Minister: Wirtschaftslage im Libanon sehr schlecht
26.09.2024 12:50 ANALYSE-FLASH: Goldman belässt BASF auf 'Neutral' - Ziel 46...
26.09.2024 12:46 UBS senkt Siemens Healthineers auf 'Neutral' - Ziel auf 51 E...
26.09.2024 12:45 AKTIEN IM FOKUS: China-Impulse sorgen für Kurserholung in v...
26.09.2024 12:44 ROUNDUP: SMA Solar setzt Rotstift an
26.09.2024 12:42 ROUNDUP 2: Deutsche Wirtschaft in Herbst-Tristesse - Prognos...
26.09.2024 12:31 Original-Research: Wolftank Group AG (von Montega AG): Kaufe...
26.09.2024 12:30 EQS-News: SCHOTT Pharma, Gerresheimer und Stevanato Group sc...
26.09.2024 12:30 EQS-News: Gerresheimer, Stevanato Group und SCHOTT Pharma sc...
26.09.2024 12:24 ROUNDUP: Deutschland fällt bei Innovationskraft zurück
26.09.2024 12:19 ROUNDUP: Commerzbank setzt sich höhere Ziele - Gespräch mi...
26.09.2024 12:14 Aktien Frankfurt: Dax knackt erneut seinen Rekord
26.09.2024 12:12 Deutschland fällt bei Innovationskraft zurück
26.09.2024 12:11 WDH/Bürokratieentlastungsgesetz beschlossen: Weniger Papier...
Suche
Durchsuchen Sie unser Nachrichtenangebot unter Angabe eines von Ihnen gesuchten Begriffs.




 
Weitere Nachrichten
Lesen Sie auch weitere interessante Nachrichten u.a. zu den Themen Aktien im Fokus, Hintergrundberichte, Börsentag auf einem Blick, Wochenausblick oder adhoc-Mitteilungen.
 
Börsenkalender
27.09.2024

INFAS HOLDING AG
Geschäftsbericht

ARTEC TECHNOLOGIES AG
Geschäftsbericht

ABRDN PROPERTY INCOME TRUST LTD.
Geschäftsbericht

ZULEIKA GOLD
Geschäftsbericht

Übersicht
 

FactSet
Implemented and powered by FactSet. Bereitstellung der Kurs- und Marktinformationen erfolgt durch FactSet.
Bitte beachten Sie die Risikohinweise und Quellenangaben der TARGOBANK, die für diese Seite gelten.
 

 

Produkte und Services