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BERLIN (dpa-AFX) - Der Deutsche Städte- und Gemeindebund dringt auf einfachere Visa-Verfahren, um dringend benötigte Fachkräfte nach Deutschland zu holen. "Wichtig ist vor allem, die Verfahren für ausländische Fachkräfte zu beschleunigen und zu digitalisieren", sagte der Hauptgeschäftsführer des Kommunalverbandes, Gerd Landsberg, der "Rheinischen Post" (Mittwoch) vor dem Kabinettsbeschluss für ein Fachkräfte-Einwanderungsgesetz. "Wenn ein Informatiker aus Pakistan oder Indien Monate warten muss, bis er einen Termin im Konsulat wegen des Visums bekommt, wird er im Zweifel ein anderes Zielland wählen", warnte Landsberg.

Zu einer Gesamtstrategie zur Behebung des Fachkräftemangels gehörten aber auch eine verstärkte Aktivierung inländischer Potenziale, betonte er. Dazu zählte er Maßnahmen zur Reduzierung der Zahl von Schulabbrechern sowie eine bessere und flächendeckende Kinderbetreuung.

Nach dem Willen der Ampel-Koalition soll Deutschland für qualifizierte Arbeitskräfte attraktiver werden, etwa dadurch, dass man einfacher die Familie mitbringen und Berufsabschlüsse auch erst nachträglich anerkennen lassen kann. Außerdem soll eine "Chancenkarte" auf Basis eines Punktesystems eingeführt werden. Zu den Kriterien, die bei der Errechnung der Punktzahl berücksichtigt werden, sollen Sprachkenntnisse, Berufserfahrung, Alter und Deutschlandbezug gehören.

Der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks, Jörg Dittrich, mahnte ebenfalls einfachere Verfahren an. "Das beste Gesetz nützt nichts ohne einen guten Vollzug", sagte Dittrich den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Mittwoch). Damit die von der Bundesregierung beschlossene Reform der Erwerbsmigration in der Praxis greife, müssten das Zuwanderungsrecht entbürokratisiert und die Verwaltungsverfahren deutlich beschleunigt werden./shy/DP/zb